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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 11/2020

Heinze ArchitektenAWARD 2020

The Cradle

DE-40221 Düsseldorf, Speditionstraße 2

Sonderpreis - BIM

HPP Architekten GmbH

Architektur

INTERBODEN GmbH & CO. KG

Bauherren

knippershelbig GmbH

Fassadenplanung, Tragwerksplanung

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

bloomimages

Visualisierung

EPEA GMBH – PART OF DREES & SOMMER

sonstige Fachplanung

Drees & Sommer Advanced Building Technologies

sonstige Fachplanung

bähr ingenieure gmbh | bähr engineering gmbh

sonstige Fachplanung

nees Ingenieure GmbH

Brandschutzplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2023

Projektbeschreibung

Im Düsseldorfer Medienhafen planen HPP Architekten für die INTERBODEN Gruppe Düsseldorfs erstes Bürogebäude in Holzhybrid-Bauweise – in vielerlei Hinsicht ein zirkuläres Pilotprojekt. Das Cradle-to-Cradle® (C2C) inspirierte Gebäude steht mit seinem zukunftsweisenden Nachhaltigkeitskonzept und seiner markanten Architektur für Innovation, Offenheit und ein neues Architektur-verständnis. Von Beginn an stand der holistische Ansatz im Vordergrund. In allen Prozessen entsteht durch das Denken in Kreisläufen ein Mehrwert für ökonomische, ökologische und soziale Aspekte – entlang der gesamten Wertschöpfungskette und des gesamten Lebenszyklus.

Das zukunftweisende Konzept ist geprägt von drei ineinandergreifenden Planungsthemen: 1. Die integrale Fassade vereint eine Vielzahl von Funktionen, verleiht dem C2C-Prinzip gestalterisch Ausdruck und macht das Gebäude zu einem prägenden Haus mit Identität für den Ort. 2. Die klimafreundliche und gesundheitsfördernde Holzhybridbauweise generiert einen positiven ökologischen Fußabdruck mit Mehrwert für Nutzer und Umwelt. 3. Im Sinne der ‚Circular Economy‘ versteht sich The Cradle als Materiallager: Alle eingesetzten Baustoffe werden hinsichtlich ihrer Materialgesundheit, Sortenreinheit und Trennbarkeit ausgewählt, sodass sie nach Gebrauch wiederverwendet oder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können.

Alle in The Cradle verbauten Materialien werden über das 3D-BIM-Modell in einem Building Material Passport dokumentiert. Dieser ermöglicht die Optimierung der Materialauswahl in der Planung und stellt eine präzise Dokumentation der verfügbaren Materialien für den Rückbau sicher. Der digitale Zwilling bildet den gesamten Lebenszyklus ab – von der Entstehung über die Bewirtschaftung bis hin zum Abriss. Nach Fertigstellung wird The Cradle als erstes Pilotprojekt in Deutschland auf der Madaster-Plattform registriert – einem globalen Online-Kataster für Materialien und Bauprodukte. Dank der Anbindung von Madaster an die Rohstoffbörse können Gebäude als werthaltige Rohstoffdepots abgebildet werden.

Inspiriert vom Cradle-to-Cradle®-Prinzip wird in der Umsetzung von The Cradle nicht nur auf kreislauffähige Materialien zurückgegriffen, sondern ein ganzheitlich zirkulärer Ansatz zugrunde gelegt. Neben dem klassischen Planungsprozess werden in integraler Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen bewährte Lösungen infrage gestellt, neue Wege gesucht und innovative Ansätze entwickelt. So ist auch das vom ‚Sharing-Gedanken‘ geprägte Mobilitäts- und Nutzungskonzept mit Mehrwerten für die Nachbarschaft und das gesamte Quartier richtungsweisend. Der ‚Mobility Hub‘ mit einem auf E-Mobilität ausgerichtetem Angebot (Ladestationen, Car- und Bikesharing) steht Gebäudenutzern unter Einbezug der Nachbarschaft zur Verfügung. Als einer der Mieter bietet der Co-Working-Anbieter SPACES flexible Bürolösungen für ein breites Nutzerspektrum an und öffnet The Cradle – neben den gastronomischen Flächen im Erdgeschoss – für die gesamte Nachbarschaft.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das hier angewandte Cradle-to-Cradle-Prinzip ist eine der möglichen Antworten auf die Frage, worin eigentlich der Mehrwert der Anwendung von BIM jenseits der Planung liegt. In diesem Fall wurde ein sogenannter „Material Passport“ erzeugt – eine Art Materialkataster des Gebäudes – mit dem Ziel, die verbauten Materialien hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitseigenschaften und Wiederverwendbarkeit zu katalogisieren. Dafür erhielten die einzelnen Bauteile direkt im BIM-Modell zusätzliche Nachhaltigkeitsattribute (Separierbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Health & Safety-Aspekte, Rücknahmemöglichkeiten durch die Hersteller u.ä.), anhand derer sie über eine separate Verlinkung zusammengeführt werden konnten. Zusätzlich zu der hier ohnehin erfolgten Kooperation in BIM entstand eine weitere Ebene, auf der BIM und Nachhaltigkeit zusammengebracht werden.