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Offenes Verfahren | 12/2020

Neubau des Werkhofs in Amriswil (CH)

Eingangsperspektive

Eingangsperspektive

8. Rang / 8. Preis

JUDARCHITEKTUR BDA

Architektur

Engelsmann Peters Beratende Ingenieure

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfassenden des Projektes bringen die Nutzungen des neuen Werkhofes in zwei Gebäuden mit Satteldach unter, die annähernd parallel zur südlichen Grundstücksgrenze platziert sind. Das Gewerbegebäude mit vorgelagerter Parkierung bildet die Adresse der Anlage.

Der Gewerbebau wird auf zwei Etagen organisiert. Im Erdgeschoss sind die Garderoben und Werkstätten, im Obergeschoss die Verwaltung, das Lager und die Haustechnik untergebracht. Ein Warenaufzug verbindet beide Geschosse hindernisfrei und ermöglicht eine Anbindung der Lager.

Die allseitig umfahrbare und zweiseitig über Tore erschlossene Fahrzeughalle bildet in Gestalt und Konstruktion ein analoges Gegenüber zum Gewerbebau. Auf ein Angleichen der geforderten unterschiedlichen Raumhöhen wurde verzichtet mit dem Verweis auf zusätzliche Flexibilität in der Nutzung.

Die Bauten werden mit einem Tragwerk aus Holz vorgeschlagen. Holzfachwerkträger sollen in der Fahrzeughalle für einen stützenfreien Innenraum sorgen und zahlreiche Parkierungsvarianten ermöglichen. Die beiden Gebäude können ohne Zweifel in den dargestellten Volumen als Holzbau umgesetzt werden. Die auf den Plänen dargestellte Konstruktion ist aber in wesentlichen Teilen so nicht umsetzbar. Die Fachwerkbinder in der Fahrzeughalle suggerieren einen Rahmen. Dazu sind aber die Stiele viel zu schlank. Die Decke im Gewerbebau mit einer Spannweite von ca. 9 m ist in der dargestellten Dimension nicht möglich.

Die Regelmässigkeit der Deckelschalung an den Fassaden wird über Fensteröffnungen in aufgelöster Form weitergeführt und einzig bei Toren und Türen unterbrochen. Die Eindeckung der Dächer mit Blechbahnen übernimmt den Rhythmus der Fassade und ermöglicht schlanke Randabschlüsse. Runde Fenster in den Stirnseiten prägen zudem das äussere Erscheinungsbild.

Die Setzung der Gebäude ermöglicht die Durchfahrt zu einem Umschlagplatz mit ausreichenden Rangier- und Wendemöglichkeiten. Die Platzierung des Aussenlagers im Nordwesten des Grundstücks ermöglicht kurze Arbeitswege und bietet für die Nachbarschaft der Wohnliegenschaften bestmöglichen Schutz gegen Lärm. Entlang der nördlichen Grundstücksgrenze und den Parkplätzen wird eine Baumreihe gepflanzt, welche die Aussenbereiche fasst. Eine Dreisilolösung ist betrieblich optimal und erzeugt sehr grosse Flexibilität, die vorgeschlagene Positionierung nahe am Gebäude ist jedoch für die Zu- und Wegfahrt ungeeignet.

Die Erfüllung der Aspekte der Nachhaltigkeit ist hinsichtlich der geplanten Baustoffe und der vorgeschlagenen Haustechnik gegeben. Die Gliederung der beheizten und temperierten Flächen in zwei Gebäude ist sinnvoll, der Energiebedarf wird aber aufgrund der Temperierung nicht nutzbarer Volumen in der Fahrzeughalle vergleichsweise hoch sein. In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit liegt das Projekt im Mittelfeld.

Den Verfassenden ist es gelungen, der aus Nutzung und den Rahmenbedingungen des Ortes entwickelten Anlage eine selbstverständliche, zurückhaltende Gestalt zu verleihen. Die sich wiederholenden und gleichen Elemente der Fassade brauchen in der Umsetzung grosse Detailtreue, um das äussere Erscheinungsbild vor der Gewöhnlichkeit zu bewahren. Die Umsetzbarkeit des Tragwerks der Halle und die doch eher beengten Verhältnisse der Durchfahrt zwischen den beiden Gebäuden bei gleichzeitigen Einund Ausfahrten, werfen Fragen auf.
Hofperspektive

Hofperspektive

Situation

Situation

Schitt A-A

Schitt A-A

Schitt B-B

Schitt B-B

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost + West

Ansicht Ost + West