Award / Auszeichnung | 07/2020
Beispielhaftes Bauen Stadt und Landkreis Heilbronn 2015-2020
©Werner Huthmacher
Apollo 19, Wohn- und Geschäftshaus im Quartier Neckarbogen
DE-74076 Heilbronn, Theodor-Fischer-Straße 24
Auszeichnung
Architektur
Wenzel + Wenzel Freie Architekten PartmbB
Architektur
Pfrommer + Roeder Freie Landschaftsarchitekten BDLA IFLA
Landschaftsarchitektur
Brandschutzplanung, Bauingenieurwesen
sonstige Fachplanung
ebök Planung und Entwicklung GmbH
Energieplanung
Herrenbauer & Kurz Ingenieurgesellschaft mbH
TGA-Fachplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2019
Projektbeschreibung
Apollo 19 ist eine Baugemeinschaft mit 17 Mitgliedern, die sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Vorstellungen von gemeinschaftlichem Bauen, Leben und Arbeiten in einem kooperativen Bauvorhaben, einem 6-geschossigen Wohn- und Geschäftsgebäude, zu realisieren. Es umfasst 12 Wohneinheiten für unterschiedliche Lebensmodelle, von der Einliegerwohnung bis hin zum altersgerechten Wohnen mit flexibler Grundrissgestaltung, ein Bistro mit Laden im EG sowie Gewerbe- und Gemeinschaftsflächen wie z. B. ein Dachgarten, die eine gemeinsame Nutzung ermöglichen. Das Bauvorhaben ist Teil der Stadtausstellung „Quartier Neckarbogen“, die im Rahmen der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn realisiert wurde.
Im Gebäude befinden sich auf 6 Vollgeschossen 12 Wohneinheiten verschiedener Größe und Organisation. Die Wohnungen werden von der Süd-West zur Nord-Ost Fassade „durchgesteckt“ und organisieren sich um einen zentralen Erschließungskern mit Aufzugsanlage zur barrierefreien Erschließung. Das Erdgeschoss dient teilweise als Gemeinschaftsfläche und sieht Flächen für eine gastronomische Nutzung (Cafe oder Bistro), Küche, WCs, Lagerräume, Fahrradstellplätze und Stellflächen für Mülltonnen sowie eine kleine Ladenfläche vor, die zugeschaltet und räumlich verbunden werden kann.
Im Untergeschoss werden Abstell- und Technikflächen sowie ein Trockenraum angeordnet. Hier erfolgt auch die direkte Anbindung an die gemeinschaftlich genutzte Tiefgarage: Es werden 6 PKW-Stellplätze auf dem eigenen Grundstück nachgewiesen.
Teil des architektonischen Konzepts ist es, Innen und Außen miteinander zu verbinden. In den Obergeschossen bieten sogenannte „Grüne Zimmer“ eine Zwischenzone, die loggienartige Gärten an einzelne Wohnungen anbindet. Auf dem Dach entsteht ein gemeinschaftlich genutzter, intensiv begrünter Dachgarten mit überdachter Außenküche.
Die Tragstruktur des Gebäudes ist als robustes dreidimensionales Raumgerüst entwickelt. Die wirtschaftliche Spannweite der Holz-Hybridbauweise um einen massiven, das Gebäude aussteifenden Treppenhauskern bietet flexible Entfaltungsmöglichkeiten der Wohnungstypen und -größen. Holz als ein grundlegender Baustoff (BSH-Deckenelemente, Holzrahmenbauaußenwände) bringt positive bauphysikalische Eigenschaften mit und vermindert den CO2-Verbrauch bei der Herstellung des Gebäudes.
Die „kybernetische Fassade“ – bestehend aus einer Kombination von transluzentem Fassadenmaterial (Polycarbonatmehrkammerplatten), das solare Gewinne ermöglicht, und hochwärmegedämmten Holzrahmenbauaußenwänden – wird klimatisch aktiviert und ist somit passiver Teil des Energiekonzepts.
Die Fassade folgt dem Prinzip der Maximierung von solarer Energiegewinnung mit gleichzeitig effektivem außenliegendem Sonnenschutz in Form von Schiebefaltläden aus eloxiertem Streckmetall, im Gegensatz zu herkömmlicher Dämmung, deren Ziel die Minimierung von Energieverlusten ist.
Als Wärmequelle für Warmwasserbereitung und Fußbodenheizung dient die Nutzung des Grundwassers über 20 m tiefe Brunnenbohrungen und eine Grundwasser/Wasser-Wärmepumpe mit vorgeschaltetem Trennwärmetauscher.
Über eine zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung werden die Wohnungen mit individueller Regelung der Luftmenge kontrolliert be- und entlüftet.
Die PV-Anlage auf dem Dach mit einer Leistung von ca. 10 kWp unterstützt den Betrieb der Wärmepumpe, Lüftungsanlage und Stromerzeugung. Der KfW-Effizienzhaus-55-Standard nach EnEV 2016 wird erreicht.
Statik, Brandschutz, Schallschutz: BAUART Konstruktions GmbH, Lauterbach
Prüfstatik: Dipl.-Ing. Matthias Gerold, Karlsruhe
Kybernetik: Prof. Günter Pfeifer, Fondation Kybernetik, Darmstadt
Energiekonzept: Ebök Planung und Entwicklung GmbH, Tübingen
HLS: Herrenbauer und Kurz, Heilbronn
Elektro: NIP Planungsgesellschaft mbH, Weinsberg
Im Gebäude befinden sich auf 6 Vollgeschossen 12 Wohneinheiten verschiedener Größe und Organisation. Die Wohnungen werden von der Süd-West zur Nord-Ost Fassade „durchgesteckt“ und organisieren sich um einen zentralen Erschließungskern mit Aufzugsanlage zur barrierefreien Erschließung. Das Erdgeschoss dient teilweise als Gemeinschaftsfläche und sieht Flächen für eine gastronomische Nutzung (Cafe oder Bistro), Küche, WCs, Lagerräume, Fahrradstellplätze und Stellflächen für Mülltonnen sowie eine kleine Ladenfläche vor, die zugeschaltet und räumlich verbunden werden kann.
Im Untergeschoss werden Abstell- und Technikflächen sowie ein Trockenraum angeordnet. Hier erfolgt auch die direkte Anbindung an die gemeinschaftlich genutzte Tiefgarage: Es werden 6 PKW-Stellplätze auf dem eigenen Grundstück nachgewiesen.
Teil des architektonischen Konzepts ist es, Innen und Außen miteinander zu verbinden. In den Obergeschossen bieten sogenannte „Grüne Zimmer“ eine Zwischenzone, die loggienartige Gärten an einzelne Wohnungen anbindet. Auf dem Dach entsteht ein gemeinschaftlich genutzter, intensiv begrünter Dachgarten mit überdachter Außenküche.
Die Tragstruktur des Gebäudes ist als robustes dreidimensionales Raumgerüst entwickelt. Die wirtschaftliche Spannweite der Holz-Hybridbauweise um einen massiven, das Gebäude aussteifenden Treppenhauskern bietet flexible Entfaltungsmöglichkeiten der Wohnungstypen und -größen. Holz als ein grundlegender Baustoff (BSH-Deckenelemente, Holzrahmenbauaußenwände) bringt positive bauphysikalische Eigenschaften mit und vermindert den CO2-Verbrauch bei der Herstellung des Gebäudes.
Die „kybernetische Fassade“ – bestehend aus einer Kombination von transluzentem Fassadenmaterial (Polycarbonatmehrkammerplatten), das solare Gewinne ermöglicht, und hochwärmegedämmten Holzrahmenbauaußenwänden – wird klimatisch aktiviert und ist somit passiver Teil des Energiekonzepts.
Die Fassade folgt dem Prinzip der Maximierung von solarer Energiegewinnung mit gleichzeitig effektivem außenliegendem Sonnenschutz in Form von Schiebefaltläden aus eloxiertem Streckmetall, im Gegensatz zu herkömmlicher Dämmung, deren Ziel die Minimierung von Energieverlusten ist.
Als Wärmequelle für Warmwasserbereitung und Fußbodenheizung dient die Nutzung des Grundwassers über 20 m tiefe Brunnenbohrungen und eine Grundwasser/Wasser-Wärmepumpe mit vorgeschaltetem Trennwärmetauscher.
Über eine zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung werden die Wohnungen mit individueller Regelung der Luftmenge kontrolliert be- und entlüftet.
Die PV-Anlage auf dem Dach mit einer Leistung von ca. 10 kWp unterstützt den Betrieb der Wärmepumpe, Lüftungsanlage und Stromerzeugung. Der KfW-Effizienzhaus-55-Standard nach EnEV 2016 wird erreicht.
Statik, Brandschutz, Schallschutz: BAUART Konstruktions GmbH, Lauterbach
Prüfstatik: Dipl.-Ing. Matthias Gerold, Karlsruhe
Kybernetik: Prof. Günter Pfeifer, Fondation Kybernetik, Darmstadt
Energiekonzept: Ebök Planung und Entwicklung GmbH, Tübingen
HLS: Herrenbauer und Kurz, Heilbronn
Elektro: NIP Planungsgesellschaft mbH, Weinsberg
Beurteilung durch das Preisgericht
Begründung der Jury
Eine Gruppe bauwilliger Bürger organisierte sich in der Baugruppe Apollo 19. Alle mit dem einen Ziel, ihren individuellen Gedanken des Wohnens zu verwirklichen. Und es ist gelungen, innerhalb der hybriden, konstruktiven Festlegungen sowie einer gestalterisch hochwertigen Fassade flexibelste Grundrisse zu erfinden. Diese geben den Bewohnerinnen und Bewohnern zufriedene, glückliche Wohnmomente. Fast nebenbei können in dem Prozess auch Möbeleinbauten mit maximal hohem Detaillierungsgrad kreiert werden. Auf dem Dach ist für alle Bewohner ein Gemeinschaftsgarten entstanden, der mit feiner Gestaltung, unter Einbeziehung einer Biodiversität mit entsprechenden Grünpflanzungen, zum Verweilen einlädt. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung ein beispielhaftes Projekt.
Eine Gruppe bauwilliger Bürger organisierte sich in der Baugruppe Apollo 19. Alle mit dem einen Ziel, ihren individuellen Gedanken des Wohnens zu verwirklichen. Und es ist gelungen, innerhalb der hybriden, konstruktiven Festlegungen sowie einer gestalterisch hochwertigen Fassade flexibelste Grundrisse zu erfinden. Diese geben den Bewohnerinnen und Bewohnern zufriedene, glückliche Wohnmomente. Fast nebenbei können in dem Prozess auch Möbeleinbauten mit maximal hohem Detaillierungsgrad kreiert werden. Auf dem Dach ist für alle Bewohner ein Gemeinschaftsgarten entstanden, der mit feiner Gestaltung, unter Einbeziehung einer Biodiversität mit entsprechenden Grünpflanzungen, zum Verweilen einlädt. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung ein beispielhaftes Projekt.