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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2021

„The Caring Town” Quartier Backnang West 2050 im Rahmen der IBA’27

ein 2. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

steidle architekten, Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH

Stadtplanung / Städtebau

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt geht von den vorgefundenen städtebaulichen Strukturen und den Maßstäben des Bestands aus und schreibt diese fort. Bestandsgebäude, die erhalten bleiben sollen, bilden somit die Ankerpunkte der baulichen Entwicklung und Verdichtung. Im «Werksviertel» im Nordosten sind die Neubauten Höfe, die mit mäßigen Gebäudetiefen den Fußabdruck der großen Gewerbe- und Industriebauten abbilden. Die Verfassenden postulieren in diesen Gebäuden eine breite Nutzungsmischung mit Gewerbe und öffentlichen Funktionen in den Erdgeschossen. Ein Quartiersplatz westlich des Technikforums mit einer zur Kulturzentrale umgebauten Gewerbehalle in seiner Mitte schafft hier ein Zentrum. Ganz ähnlich ergänzen offene Höfe und winkelförmige Gebäude die mächtige Fabrik im Südosten. Die Bezeichnung Gartenstadt für dieses Gebiet ist problematisch, weist aber darauf hin, dass hier der Wohnanteil höher liegt und sich die Höfe zum rückwärtigen Grün öffnen. Eine kleinteilige Bebauung am Westufer der Murr verbindet diese beiden Baugebiete. Das Werkshofgelände wird zum Solaren Quartier, der Aldi und angrenzenden Flächen zum Discounterviertel. Mit diesen Bezeichnungen wird die Strategie des Weiterbauens und Weiterentwickelns auch auf die Inhalte übertragen, wobei dieser Quartierteil räumlich am wenigstens überzeugt. Hier schafft eine Brücke in Verlängerung der Schlachthofstraße einen Zugang zum südlichen Quartierteil und entlastet die Fabrikstraße. Ein «Mobilitätsblock» im Werksviertel bietet als hybrides Gebäude viel Parkierungsfläche, ein kleineres Parkhaus am Ende der Erschließungsachse ergänzt dieses Angebot. Im südlichen Baufeld und im linksufrigen Viertel erfolgt die Parkierung in Tiefgaragen. Nachteilig sind die weiten Wege zu den Bushaltestellen am Innenstadtring bzw. die umwegige Führung über die Schöntaler Höhe und Untere Au. Der Flussraum der Murr verbindet als großmaßstäbliche Freiraumstruktur und Verbindungselement die Quartiere mit zwei parkartigen Aufweitungen in den Murrschleifen, dem Inselpark im Süden und dem Murrbogenpark im Norden. Eine durchgängige Promenade erschließt begleitend den nördlichen Flussraum. Der Murrbogenpark wirkt durch die Nähe des begleitenden Quartiers räumlich zu eng. Gartenstadt, Werkstattquartier und Discounter Viertel bieten differenzierte Erschließungsräume, halböffentliche Freiräume und jeweils einen zentralen Quartiersplatz an, die hohe Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten erwarten lassen. Gerade die Ausdifferenzierung der Freiräume im Werkstattquartier in Straßenräume, Gassen, Gartenhöfe und dem Quartiersplatz zeigt die klare Struktur und gute Zonierung der Freiräume. Die situativ variierten Gebäudehöhen und -tiefen und die unterschiedlichen Bautypologien führen zu Nutzungsvielfalt und Flexibilität. Genauere Nachweise der Grundrisse und der architektonischen Gestaltung werden nicht gemacht. Auf unaufgeregte Art würde das Projekt eine gute Grundlage für eine weitere Entwicklung bieten. Die Kennwerte der baulichen Ausnutzung liegen im oberen Bereich. Die Kompaktheit der Volumen ist eine gute Grundlage für effiziente energetische Konzepte. Ein klimaneutraler Betrieb ist zurzeit noch nicht erreicht. Hier liegt das Gebiet im Mittelfeld der Projekte.
Lageplan

Lageplan

Konzept

Konzept

Detailplan

Detailplan

Impression

Impression

Impression

Impression

Impression

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