Einladungswettbewerb | 04/2021
Neubau Geschäftszentrale der Siedlungswerk Nürnberg GmbH in Ziegelstein
©H2M Architekten / DE BUHR LA Landschaftsarchitektur
1. Preis
Preisgeld: 16.000 EUR
Architektur
-
Verfasser:
Gabriele Bruckmayer, Gerhard Eckl, Prof. Daniel Halswick, Prof. Stephan Häublein, Johannes Müller
-
Mitarbeitende:
Landschaftsarchitektur
Hauck.Modelle Konzept + Realisation
Modellbau
Erläuterungstext
HAUS IM HAIN
Auszug aus dem Erläuterungsbericht:
KONZEPT
Das Geschäftshaus an der Ziegelsteinstraße vereint die Flexibilität eines Bürogebäudes mit den Vorzügen eines Hauses im Grünen. Das Grundstück befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen großmaßstäblichen Industriestrukturen im Norden und einer sehr heterogenen und kleinteiligen Wohnbebauung im Süden, welche sich durch einen großen Grünanteil auszeichnen. Die Frage nach der richtigen städtebaulichen Setzung beantwortet der eigenständige Baukörper vermittelnd, aber mit einer bestimmten Positionierung auf dem Grundstück. Die klare Setzung zeigt sich mit seinem archetypischen Satteldach zum öffentlichen Raum hin ikonografisch und zitiert somit die bekannten Wohnungsbauten aus den 60er und 70er Jahren der Siedlungswerke Nürnberg in moderner, nachhaltiger Form. Der ruhende Verkehr wird als offenes Parkdeck unter dem Gebäude organisiert, so dass möglichst wenig Fläche versiegelt wird und ein Großteil des Grundstücks nachhaltig und umweltbewusst begrünt werden kann. Es entsteht ein eigenständiger Verwaltungssitz der durch seine Flexibilität und Vielseitigkeit als zukunftsfähiges und nachhaltiges Haus im grünen Hain wahrgenommen wird
GEBÄUDEKONZEPT
Die aktuelle Situation der Corona-Pandemie in Deutschland und auf der ganzen Welt zeigt uns, dass ein gewisses Umdenken in unseren Arbeitswelten stattfinden muss. Sich dadurch ständig verändernde Arbeitssituationen lassen sich in den meisten Berufsbildern erkennen. Nicht nur Home-Office sondern auch das sogenannte Remote-Work (Arbeiten von unterwegs und überall) haben uns gezeigt, dass wir nicht zwingend an feste Strukturen gebunden sind. Das Geschäftszentrum der Siedlungswerke Nürnberg bietet daher absolute Flexibilität, die reversibel auf sich ändernde Arbeitsverhältnisse reagieren kann. Das klare System, welches sich durch sämtliche Raster zieht, ermöglicht eine sich immer wieder neu erfindende Verteilung der Nutzungen und Funktionen.
BÜROKONZEPT
Das Gebäudekonzept in Hybridbauweise führt den nachhaltigen Grundansatz logisch fort. Das Tragraster als Betonskelettkonstruktion baut sich mit einem Grundraster von 5,40 m logisch aus dem Büro- und Parkdeckraster auf. Das gleichmäßige Ausbau- und Büroraster von 1,35 m ermöglicht eine absolut flexible Nutzung der Büroflächen. Je nach Bedarf können klassische Einzelbüros, sowie Kombi- und Großraumbüros in modularer Leichtbauweise (Holz-, Leichtbau, Glas, …), abgebildet werden. Die kommunikative Mittelzone, welche sich gleichwertig zu allen Büroräumen positioniert, soll das Gemeinschaftsgefühl stärken und das Miteinander fördern. Zudem bietet Sie die Möglichkeit, über eine Rollcontainer-Station absolut flexibles Desksharing zu ermöglichen. Auf die bislang nicht absehbaren Veränderungen durch die Corona-Pandemie oder schlichtweg internen Umstrukturierungen kann somit kurzfristig und resilient reagiert werden. Da das zentrale Treppenhaus das Gebäude in 4 Einheiten teilt, welche jeweils kleiner als 400 m² sind, ist sogar eine Teilvermietung bei Rückgang des Eigenbedarfs an Bürofläche unkompliziert denkbar
Auszug aus dem Erläuterungsbericht:
KONZEPT
Das Geschäftshaus an der Ziegelsteinstraße vereint die Flexibilität eines Bürogebäudes mit den Vorzügen eines Hauses im Grünen. Das Grundstück befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen großmaßstäblichen Industriestrukturen im Norden und einer sehr heterogenen und kleinteiligen Wohnbebauung im Süden, welche sich durch einen großen Grünanteil auszeichnen. Die Frage nach der richtigen städtebaulichen Setzung beantwortet der eigenständige Baukörper vermittelnd, aber mit einer bestimmten Positionierung auf dem Grundstück. Die klare Setzung zeigt sich mit seinem archetypischen Satteldach zum öffentlichen Raum hin ikonografisch und zitiert somit die bekannten Wohnungsbauten aus den 60er und 70er Jahren der Siedlungswerke Nürnberg in moderner, nachhaltiger Form. Der ruhende Verkehr wird als offenes Parkdeck unter dem Gebäude organisiert, so dass möglichst wenig Fläche versiegelt wird und ein Großteil des Grundstücks nachhaltig und umweltbewusst begrünt werden kann. Es entsteht ein eigenständiger Verwaltungssitz der durch seine Flexibilität und Vielseitigkeit als zukunftsfähiges und nachhaltiges Haus im grünen Hain wahrgenommen wird
GEBÄUDEKONZEPT
Die aktuelle Situation der Corona-Pandemie in Deutschland und auf der ganzen Welt zeigt uns, dass ein gewisses Umdenken in unseren Arbeitswelten stattfinden muss. Sich dadurch ständig verändernde Arbeitssituationen lassen sich in den meisten Berufsbildern erkennen. Nicht nur Home-Office sondern auch das sogenannte Remote-Work (Arbeiten von unterwegs und überall) haben uns gezeigt, dass wir nicht zwingend an feste Strukturen gebunden sind. Das Geschäftszentrum der Siedlungswerke Nürnberg bietet daher absolute Flexibilität, die reversibel auf sich ändernde Arbeitsverhältnisse reagieren kann. Das klare System, welches sich durch sämtliche Raster zieht, ermöglicht eine sich immer wieder neu erfindende Verteilung der Nutzungen und Funktionen.
BÜROKONZEPT
Das Gebäudekonzept in Hybridbauweise führt den nachhaltigen Grundansatz logisch fort. Das Tragraster als Betonskelettkonstruktion baut sich mit einem Grundraster von 5,40 m logisch aus dem Büro- und Parkdeckraster auf. Das gleichmäßige Ausbau- und Büroraster von 1,35 m ermöglicht eine absolut flexible Nutzung der Büroflächen. Je nach Bedarf können klassische Einzelbüros, sowie Kombi- und Großraumbüros in modularer Leichtbauweise (Holz-, Leichtbau, Glas, …), abgebildet werden. Die kommunikative Mittelzone, welche sich gleichwertig zu allen Büroräumen positioniert, soll das Gemeinschaftsgefühl stärken und das Miteinander fördern. Zudem bietet Sie die Möglichkeit, über eine Rollcontainer-Station absolut flexibles Desksharing zu ermöglichen. Auf die bislang nicht absehbaren Veränderungen durch die Corona-Pandemie oder schlichtweg internen Umstrukturierungen kann somit kurzfristig und resilient reagiert werden. Da das zentrale Treppenhaus das Gebäude in 4 Einheiten teilt, welche jeweils kleiner als 400 m² sind, ist sogar eine Teilvermietung bei Rückgang des Eigenbedarfs an Bürofläche unkompliziert denkbar
Beurteilung durch das Preisgericht
Den Verfassern gelingt es, das neue Gebäude als einen schlichten Baustein in den heterogen gewachsenen Kontext einzubetten. Angemessen wird die Giebelständigkeit der Wohnbebauung aufgenommen. Unprätentiös wird zwischen den bestehenden städtebaulichen Fluchten sowie zwischen den unterschiedlichen Gebäudestrukturen vermittelt. Ein äußerst ausgewogenes Ensemble entsteht.
Durch diese städtebauliche Setzung und die Wahl der archetypischen Bauform des Satteldaches verleihen die Verfasser der neue Geschäftsstelle eine kraftvolles Gesicht ohne mit der kleinteiligen Wohnbebauung in Konflikt zu treten. Das Gros der Stellplätze ist in einem Parkdeck unter dem Baukörper organisiert und schafft auf diese Weise das Potential für eine angemessene und ausgewogene Freiraumgestaltung.
Der Straßenraum wird durch das Abrücken von der Ziegelsteinstraße behutsam erweitert und stärkt wohltuend das künftige Gesicht des Neubaus.
Die innere Struktur entwickelt sich sehr schlüssig sowohl aus der städtebaulichen Setzung als auch aus der gewählten Gebäudetypologie.
Erschlossen über einen filigranen Steg wird die künftige Geschäftsstelle von Westen begangen. In der Abfolge Foyer und Wartebereich ist die vertikale Erschließung folgerichtig zentral im Gebäude angeordnet. Das Gebäudekonzept in seiner Hybridbauweise baut sich sehr logisch auf einem nachhaltigen und wirtschaftlichen Büroraster auf. Alle gängigen Bürostrukturen lassen sich im Zuge der Neuerrichtung oder im Laufe der Nutzungsdauer flexibel umsetzen.
Die Organisation der Arbeitsplätze und deren Ausrichtung in die gestalteten Grünräume lassen eine hohe Arbeitsplatzqualität erwarten.
Ebenso lässt das Gebäudevolumen in Verbindung mit der rationalen Strukturierung und der Holz-Hybridkonstruktion eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten.
Die Fassaden spiegeln in ihrer klaren Rasterung und ausdifferenzierten Gestaltung folgerichtig das Innenleben und die Struktur des Gebäudes wieder.
Bemerkenswert ist das tiefgründig ausgearbeitete und vielfältige regenerative Energiekonzept.
Der konsequenten Haltung des Entwurfskonzepts folgend, ist die Positionierung der Liefgaragenzufahrt zentral vor der Giebelfassade organisiert und wird in ihrer Lage kontrovers diskutiert. Diese Lage vermag jedoch noch nicht vollständig zu überzeugen und sollte im Falle einer weiteren Bearbeitung nochmals kritisch überprüft werden.
Darüber hinaus verlangt die Lesbarkeit des Zugangs eine noch kraftvollere Ausformulierung.
Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Beitrag mit sehr wirtschaftlichen Werten der Flächeneffizienz und vorbildlichen Nachhaltigkeitsansätzen dar.
In Bezug auf die Auseinandersetzung, einer Zeitgemäßen Architektur eines Bürogebäudes, an einem heterogenen Ort, vermag die Arbeit durch ihre rationalen, nachhaltigen und zukunftsweisenden Ansätzen vollständig zu überzeugen.
Durch diese städtebauliche Setzung und die Wahl der archetypischen Bauform des Satteldaches verleihen die Verfasser der neue Geschäftsstelle eine kraftvolles Gesicht ohne mit der kleinteiligen Wohnbebauung in Konflikt zu treten. Das Gros der Stellplätze ist in einem Parkdeck unter dem Baukörper organisiert und schafft auf diese Weise das Potential für eine angemessene und ausgewogene Freiraumgestaltung.
Der Straßenraum wird durch das Abrücken von der Ziegelsteinstraße behutsam erweitert und stärkt wohltuend das künftige Gesicht des Neubaus.
Die innere Struktur entwickelt sich sehr schlüssig sowohl aus der städtebaulichen Setzung als auch aus der gewählten Gebäudetypologie.
Erschlossen über einen filigranen Steg wird die künftige Geschäftsstelle von Westen begangen. In der Abfolge Foyer und Wartebereich ist die vertikale Erschließung folgerichtig zentral im Gebäude angeordnet. Das Gebäudekonzept in seiner Hybridbauweise baut sich sehr logisch auf einem nachhaltigen und wirtschaftlichen Büroraster auf. Alle gängigen Bürostrukturen lassen sich im Zuge der Neuerrichtung oder im Laufe der Nutzungsdauer flexibel umsetzen.
Die Organisation der Arbeitsplätze und deren Ausrichtung in die gestalteten Grünräume lassen eine hohe Arbeitsplatzqualität erwarten.
Ebenso lässt das Gebäudevolumen in Verbindung mit der rationalen Strukturierung und der Holz-Hybridkonstruktion eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten.
Die Fassaden spiegeln in ihrer klaren Rasterung und ausdifferenzierten Gestaltung folgerichtig das Innenleben und die Struktur des Gebäudes wieder.
Bemerkenswert ist das tiefgründig ausgearbeitete und vielfältige regenerative Energiekonzept.
Der konsequenten Haltung des Entwurfskonzepts folgend, ist die Positionierung der Liefgaragenzufahrt zentral vor der Giebelfassade organisiert und wird in ihrer Lage kontrovers diskutiert. Diese Lage vermag jedoch noch nicht vollständig zu überzeugen und sollte im Falle einer weiteren Bearbeitung nochmals kritisch überprüft werden.
Darüber hinaus verlangt die Lesbarkeit des Zugangs eine noch kraftvollere Ausformulierung.
Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Beitrag mit sehr wirtschaftlichen Werten der Flächeneffizienz und vorbildlichen Nachhaltigkeitsansätzen dar.
In Bezug auf die Auseinandersetzung, einer Zeitgemäßen Architektur eines Bürogebäudes, an einem heterogenen Ort, vermag die Arbeit durch ihre rationalen, nachhaltigen und zukunftsweisenden Ansätzen vollständig zu überzeugen.
©H2M Architekten / DE BUHR LA Landschaftsarchitektur
Lageplan
©H2M Architekten
Grundriss OG
©H2M Architekten
Ansicht West
©H2M Architekten