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Offener Wettbewerb | 05/2021

IBA'27 Stadtregion Stuttgart – Postareal in Böblingen

Anerkennung

STEINHOFF | HAEHNEL ARCHITEKTEN GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

MS Architekturmodelle

Modellbau

Erläuterungstext

Ziel des Entwurfs ist es, auf dem Postareal mitten in der Böblinger Innenstadt heute schon Zukunft zu bauen! Gebündelt unter einem Dach verkörpert die Neubebauung direkt am Bahnhof alles, was die Vision einer neuen Urbanität ausmacht: ein breites Kultur-, Bildungs- und Nutzungsangebot, kurze Wege und eine gute Anbindung auf kompaktem Raum. Gleichzeitig kombiniert mit einer intelligenten Nachhaltigkeit, die durch Flexibilität in Grundriss und Konstruktion, einer einfachen Bauweise, nachhaltiger Baustoffe und einer konsequenten Integration von Begrünung auf allen Ebenen umgesetzt wird. Für das Quartier entsteht so ein architektonisches Highlight, das im Detail durch einfache Lösungen überzeugt und für die Nutzer*innen neue Räume erschließt, die den Alltag erleichtern und die Aufenthaltsqualität mitten in der Stadt neu definiert. Durch vielfältige Maßnahmen soll sich die Böblinger Unterstadt von der funktionsgetrennten, autogerechten Stadt zu einem urbanen, fußgängergerechten Quartier mit Aufenthaltsqualität entwickeln. Der neue Baustein gegenüber vom Bahnhof setzt dabei als beispielgebende Neubebauung im Zuge des Stadtumbaus ein deutliches Zeichen und definiert neue Maßstäbe in Bezug auf stadträumliche Qualitäten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt bildet eine Blockrandbebauung mit Fassaden entlang der Tal-, der Bahnhofs- und der Karlstraße. Im Erdgeschoss liegen großflächig öffentliche Nutzungen. Die bis zu 30 Meter tiefen Grundrisse sind flexibel nutzbar, werfen aber Fragen bezüglich Organisation, Zugänglichkeit und Belichtung auf. Je zwei schmale Durchgänge erschließen die «Grüne Mitte» und den «Quartiersplatz». Darüber türmt sich ein streng gerastertes, modulares System städtebaulich schlüssig zu einem 17-geschossigen Hochpunkt an der Nordostecke. Die beiden tiefen Flügel an der Karl- und der Bahnhofstraße belichten und erschließen räumlich komplexe Atrien in der Mittelzone. Dies führt zu einer einseitigen Orientierung der meisten Wohnungen. Die reiche Terrassenlandschaft verspricht großzügige private Außenräume. Im sechsten Obergeschoss des Hochpunkts befindet sich ein Restaurant, im 15. eine Skybar. Die Zugänge zu diesen öffentlichen Räumen werfen Fragen bezüglich der Störung und Sicherheit der Wohn- und Büronutzungen am gleichen Erschließungsstrang auf.

Die als modularer Holzbau gedachte Struktur mit ihren Vor- und Rücksprüngen bis zur Hochhaushöhe wirft konstruktive und brandschutztechnische Fragen auf. Die versprochene Eleganz und Effizienz dieses Bausystems dürften in der Umsetzung auf erhebliche Probleme stoßen. Die enormen Gebäudetiefen in den unteren Geschossen senken den Wohnanteil unter den erwünschten Anteil. Die verspielte und städtebaulich nachvollziehbare Setzung wirft bei näherer Betrachtung Fragen bezüglich technischer Machbarkeit und der Qualität der erzeugten Nutzflächen auf. Für die Hausgemeinschaft fehlen plausible Orte der Begegnung.
Modell

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