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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2020

Generalsanierung des Canisianum in Innsbruck (AT)

1. Preis

WGA ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Das Konzept der Generalsanierung des Studentenheims Canisianum Innsbruck, orientiert sich in allen funktionalen, technischen und gestalterischen Komponenten an den drei Prinzipien Wohnqualität, Nachhaltigkeit und Klarheit. Diese sollen das 1910/11 als Theologenkonvikt Collegium Canisianum, zeitgemäß und zukunftsfähig machen, damit der Betrieb auch in den kommenden Jahrzehnten fortgesetzt und optimiert werden kann. Die Integration moderner baulicher Strukturen in ein historisches Gebäude mit denkmalgeschützter Bausubstanz, stellt an sich schon eine Herausforderung dar. Durch die umfassende Neuorganisation erhöht sich die Zahl der Betten von 164 auf 225. Davon entfallen 193 Heimplätze auf Einzelzimmer. Damit die Wohnkomfort der Studierenden nicht zu kurz kommt, werden alle Einheiten mit einer Nasszelle sowie Kochnische ausgestattet. Weiter stehen den Studierenden über 1.500m² an Gemeinschaftsflächen zur Verfügung. Die Gemeinschaftsräume gliedern sich in Bereiche, die den Wohneinheiten zugeordnet sind und diese in unmittelbarer räumlicher Nähe ergänzen, sowie in jene Räume, die dem ganzen Heim zur Verfügung stehen. Für jeweils ca. 20 Zimmer steht in unmittelbarer Nähe ein Gemeinschaftsraum mit Gemeinschaftsküche zur Verfügung. Hier soll sich das Gemeinschaftsleben im unmittelbaren Umfeld der Zimmer entwickeln. Die großzügigen Räume in der Mittelzone des Gebäudes werden hingegen durch zusätzliche Nutzungen aufgewertet. Hier gibt es im Tiefparterre einen Erholungssaal, einen Multifunktionssaal, der mit Tischtennis-, Tischfußball- und Billardtischen ausgestattet ist, einen Partyraum, einen Fitnessbereich und einen Meditationsraum. Die denkmalgeschützte Kapelle findet im Normalbetrieb als Studierzimmer Verwendung. Diverse Lagerräume, eine Waschküche, ein Fahrradraum sowie die nutzbaren Außenanlagen, ergänzen das Angebot. In Kombination mit einer nachhaltigen Sanierung bzw. Erneuerungen der gesamten haustechnischen Anlagen, kann ein wirtschaftlicher Betrieb in Zukunft garantiert werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das gestalterische Konzept sieht vor, alle Zimmer mit eigenen Nasszellen aufzuwerten und in Bereichen mit breiteren Gangflächen die Zimmer auf einer Gangseite mit einer vorgesetzten räumlichen Struktur (Vorraum und Nasszelle) zu erweitern.
Dabei werden zwei nebeneinanderliegende Zimmer verschachtelt, die Küche kommt jeweils auf der Rückseite der Sanitäreinheit des anderen Zimmers zu liegen. Eine Sanitäreinheit plus Küche wird im Gangzubau angeordnet, die andere wird durch die zwischen den Zimmern bestehende Querwand durchgesteckt. Durch die Vorbauten auf den Gang wird das Studentenzimmer in Funktionsbereiche gegliedert und der Schallschutz zwischen Gang und Zimmer verbessert. Es ist allgemein festzustellen, dass die kritischen Bereiche mit den Nasszellen der Zimmer im Projekt sehr detailliert in Bezug auf Schallschutz und haustechnische Installationen bearbeitet worden sind.
Der Gang wird auf die erforderliche Breite reduziert, bildet Nischen und wird schallakustisch durch Wandverkleidung verbessert.
Das vorgeschlagene Haustechnikkonzept ermöglicht Synergien bei der Schacht- und
Leitungsführung. Die Nutzung der Räume, die direkt anschließend an das Haupttreppenhaus liegen, als Zimmer, wird hinterfragt. Eine Nutzung dieser Räume für Allgemeinfunktionen in Verbindung mit dem Haupttreppenhaus wird von der Jury angeregt.
Das Projekt stellt nach Ansicht der Jury in seiner Gesamtheit sowohl gestalterisch als auch
wirtschaftlich und ökologische eine langfristige Aufwertung des Hauses dar.