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Award / Auszeichnung | 07/2021

Auszeichnung Guter Bauten in Franken 2021

Landratsamt Bad Kissingen

DE-97688 Bad Kissingen

Auszeichnung

Steimle Architekten GmbH

Architektur

Armin Röder Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Staatliche und kommunale Bauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 07/2019

Projektbeschreibung

Der Erweiterungsbau des Landratsamtes unweit des im frühen 18. Jahrhundert errichteten Rathauses reagiert mit seiner Figur aus zwei ineinandergreifenden Kuben auf den vorhandenen, historisch geprägten Stadtraum. Seine Gliederung durch Vor- und Rücksprünge und seine plastische Höhenstaffelung verbinden den Baukörper wie selbstverständlich mit seiner direkten Nachbarschaft und den verwinkelten, ortstypischen Gassen, die sich immer wieder zu kleinen Plätzen aufweiten.
So werden die vorhandene Körnung und deren Baumassen für das neue Gebäude zur entscheidenden Referenz. Auch die in Sichtbeton mit Sandstein (und Kalksteinzuschlägen) gestalteten Fassaden orientieren sich an den umgebenden Sandsteinbauten.
Gerade vom Rathausplatz gesehen entstehen durch die Erweiterung keine massiven, zusammenhängenden Körper, vielmehr tragen die ausbalancierte Gliederung und Maßstäblichkeit dazu bei, dass der Neubau als vertrauter Stadtbaustein gelesen werden kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau fügt sich selbstbewusst in den ihn umgebenden heterogenen Kontext ein. Trotz eigenständiger, sehr gut aus-formulierter Architektursprache setzt er einen eindeutigen Akzent, stellt Bezüge zum Ort her und integriert sich wie selbstverständlich in das bestehende städtebauliche System. Gewürdigt wird, dass es den Planern gelingt große Baumassen unterzubringen, die sich in die Maßstäblichkeiten des Umfelds einpassen. Um das neue Landratsamt herum entwickeln sich spannende und ganz unterschiedliche Freiräume, Plätze und Wege am Rand der Altstadt von Bad Kissingen, die den Charme des Umfelds aufnehmen, aber einen eigenständigen Charakter besitzen. Der ehemalige Hinterhof wird zum Stadt¬raum, wird zur Bühne. Es entstehen Orte, an denen man sich gerne aufhält. Das Gebäude selbst zeichnet sich durch eine klare, logische und klare Struktur aus. Es reagiert in schlüssiger Art und Weise, ganz selbstverständlich und unaufgeregt auf die topografischen Gegebenheiten. Diese Haltung ist auch in der Formulierung der Fassade wieder zu finden. Durch ihre Gliederung mit Vor- und Rücksprüngen, ergänzt durch eine plastische Höhenstaffelung, wirkt sie homogen und struk¬turiert, trotzdem aber aufgelockert. Den Planern gelingt es, Bezüge zu den unterschiedlichen Höhen der Umgebungsbebauung, sowie den engen, verwinkelten Gassen der Altstadt herzustellen, diese in Beziehung zu setzen. Das Baumaterial Sandstein stellt eine Referenz zur vorgefun¬denen heimischen Materialität und Farbigkeit her. Eine direkte Verbindung zum Bestandsbau wird durch einen verglasten Steg in dunkelbrauner Fassung betont und sichtbar gemacht. Insgesamt wird die Mischung aus selbstbewusster Zeitgenossenschaft und dem sensiblen Dialog mit der Umgebung aus verschiedenen Epochen sehr positiv bewertet, das Gebäude ist wird als gelungenen Ergänzung des gewachsenen Stadtzentrums gewürdigt.