Internationale Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 – Brückenbauwerke über Lippe und Kamener Straße

Beide Bauwerke werden als Deckbrücken mit zentralem einzelligen Hohlkasten in Stahlbauweise ausgeführt mit Auskragungen für die Gehbahn und den Aufenthaltsbereich auf der Lippebrücke. Die Flachsteifen werden sinnvoll längs über die Querträger geführt. Die Lippebrücke wird im Norden über eine Voutung zur Schrägstütze aufgelöst. Richtung Süden wird die Brücke unmittelbar in das aufgelöste Widerlager eingespannt. Es entsteht eine in Längsansicht begrüßenswert schlanke Ausführung, die in ihrer Schlichtheit und Eleganz kontrovers diskutiert wird. Die Fertigungs- und Montagetechniken sind gut umsetzbar. Die Bauweise ermöglicht eine gute Unterhaltung. Die Lippebrücke zeigt sich insgesamt als integrales Bauwerk mit einem nachvollziehbaren Gesamtkonzept. Die Brücke über die Kamener Straße wird an die Gestaltidee angelehnt, präsentiert sich allerdings als Durchlaufkörper. Insgesamt stellt die Konstruktion einen hohen Ingenieuranspruch dar. Die Kosten scheinen wirtschaftlich abbildbar, die Bauzeit angemessen einzuhalten. Die Nutzungsanforderungen sind vollständig umgesetzt, lediglich die nur kleine Aufenthaltszone auf der Lippebrücke entspricht auch mit dem Gitterrostboden nicht den gewünschten Qualitäten. Das Schwingungsverhalten ist nach Fertigstellung zu prüfen. Die Rampenführung im Wald bedeutet einen großen Eingriff in den Baumbestand, während der bestehende Waldweg in seinem Verlauf erhalten bleibt.