modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffenes Verfahren | 12/2021

Sanierung und Erweiterung Werkhof Sulgen (CH)

Visualisierung

Visualisierung

2. Rang

Preisgeld: 20.000 CHF

Felgendreher Olfs Köchling

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Die Bestandesbauten aus den 50-er Jahren werden ersetzt, die Bauten aus den 90-er Jahren ergänzt durch einen Hybridbau mit Einstellhallen und Büroarbeitsplätzen. Gegen Osten wird zusätzlich eine einfache Halle mit Anbau in Holzbauweise errichtet. Das mittlere Gebäude ist das neue Zentrum der Anlage. Das Attikageschoss als Laterne unterstreicht zusammen mit der Fassade mit PV-Elementen die Bedeutung des Gebäudes. Die Höhe des Attikas übersteigt die erlaubten 3.20 m und muss entsprechend reduziert werden.

Das Haus wird zurecht als Haus ohne Unterzüge bezeichnet und besticht durch ein raffiniertes Hängetragwerk, welches über zwei geschosshohe Fachwerke in den Längsfassaden des Attikageschosses angeordnet sind. Ein hybrides Tragwerk, mit einer der Beanspruchung gerechten Materialisierung, entspricht diesem Projektentwurf. Die Decken sind als Holzbetonverbunddecken angedacht und überspannen von der Fassade zu den mittig angeordneten deckengleichen «Omegaträgern», welche wiederum mit Zugstangen an die Dachfachwerke befestigt sind. Die Stabilität erfolgt im Wesentlichen über den zentralen Betonkern und die Querfassaden. Die Kraftübertragung der Fachwerke auf die Joche der Kernwände ist beschrieben, aber nicht ersichtlich. Das Untergeschoss ist konventionell in Recyclingbeton gehalten und mit einer Flachfundation konzipiert. Ein intelligentes, konsequent durchdachtes Tragwerk mit einer adäquaten, nachhaltig sparsamen Materialisierung prägt diesen solitären Wettbewerbsentwurf.

Eine unterirdische Einstellhalle bietet nur 48 PP, eine Velostation und Nebenräume an. Die grosse Einstellhalle A und der Multifunktionsraum belegen das Erdgeschoss, für die Einstellhalle B wird ein separates Gebäude im östlichen Bereich erstellt.

Darüber finden sich zwei flexibel einteilbare Bürogeschosse. Die Büroflächen (GF=900 m2) sind so dimensioniert, dass sie brandschutztechnisch mit einem Treppenhaus auskommen. Die Bürogeschosse können dank des Fassadenrasters, des Hohlbodens und der flachen Decke ohne Unterzüge frei eingeteilt werden. In den Plänen sind entsprechende Vorschläge dargestellt. Eine Wendeltreppe verbindet die beiden Geschosse intern. Zwischen beiden Büroschichten sind mittig die Serviceräume und die vertikale Erschliessung mit Treppenhaus und Lift angeordnet. Die Bereiche der Rechner müssen noch optimiert werden. An den Gebäudeenden befinden sich Sitzungszimmer und die Leitstelle. Es ist darauf zu achten, dass in den beiden Bürogeschossen auch die Korridorbereiche vom Tageslicht profitieren.

Im Attikageschoss befindet sich der Pausenraum mit Küche, ein Wintergarten und eine Dachterrasse für die Mitarbeiter.

Die für den Betrieb wichtigen Elektroräume sind möglichst übereinander organisiert. Traforaum im UG, Hauptverteilung im Erdgeschoss, direkt aussen davor im Freien die Notstromgruppe in einem Container und direkt über der HV im 1. OG die USV (unterbrechungsfreie Versorgung).

Der Multifunktionsraum liegt ideal beim Eingang. Er profitiert auch von den danebenliegenden Aussenbereichen und ist dreiseitig belichtet. Er kann mitsamt den Nebenräumen auch ausserhalb der Betriebszeiten genutzt werden. Das Attikageschoss dient ausschliesslich der Erholung und den Kontakten der Mitarbeiter untereinander. Dort könnten die äusseren Nutzflächen noch vergrössert werden. In den Bürogeschossen sind die Kommunikationsmöglichkeiten bei einer offenen Möblierung der „Open Space“ Variante wohl grösser.

Alle geschlossenen Bereiche der Fassade, das Attikageschoss und die Dachflächen sind mit PV-Elementen belegt. Im Attikageschoss produzieren Agriphotovoltaik-Paneele Strom. Diese Bauteile lassen Licht für Pflanzen und die Benutzer des Hauses durch. Die Abwärme aus den Serverräumen wird genutzt, um die Einstellhalle frostfrei zu halten.

Die Kompaktheit des Gebäudes, hohe Dämmstärken und 3-fach-Verglasungen führen dazu, dass das Minergie A oder P-Label mit ECO erreicht werden können. Der Neubau wäre ein innovatives Vorzeigeprojekt der EKT-Energie Thurgau. Das Untergeschoss ist so angeordnet, dass die Anlage künftig im Westen und Süden unabhängig erweitert werden kann und keine zusätzlichen versiegelten Flächen entstehen. In einer 2. Etappe soll das Ensemble um einen Bürobau ergänzt werden, der aber nicht so recht zur Anlage passen will.

Präsentiert wird ein massgeschneidertes Projekt, bei dem selbst die Fassade und das raffinierte System des Tragwerks mit speziellen Innenräumen im Attikageschoss zum Image der EKT-Energie Thurgau beitragen, indem das Gebäude selber Strom produziert. Das neue Hauptgebäude ist in sich selbst schlüssig, wirkt aber gegenüber den anderen neu vorgeschlagen Bauten sehr prominent, da diese noch nicht dieselbe Ausstrahlung aufweisen.

Bezüglich Volumen und Baukosten liegt das Gebäude leicht über dem Durchschnitt aller Projekte.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse

Grundrisse

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt