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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021

Neuordnung und Aufwertung Gebiet „Alte Gärtnerei Heinersdorf“ in Berlin Pankow

Konzept Hofgemeinschaft

Konzept Hofgemeinschaft

2. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

ifau - Institut für angewandte Urbanistik

Stadtplanung / Städtebau

friedburg & Co.

Landschaftsarchitektur

HAHN HERTLING VON HANTELMANN

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Hofgemeinschaften an der ‚Alten Gärtnerei‘

Das räumliche Konzept für die Entwicklung des neuen Wohnquartiers ‚Alte Gärtnerei‘ orientiert sich an den Maßstäben und Eigenschaften der benachbarten Bebauungsstrukturen, dem Reformblock der 1920er Jahre, der kleinteiligen Einfamilienhausbebauung sowie dem Ortskern von Heinersdorf. Die im Ort vorzufindende Typologie des Kirchhofs wird neu interpretiert und fortgeschrieben. Die Körnung der Baufelder sowie die differenzierten Maßstäbe der Bebauungen und Freiräume vermitteln hierbei zwischen dem Bestand und dem neuen Quartier.
Vorhandene bauliche Typologien, stadt- und landschaftsarchitektonische Elemente sind der Ausgangspunkt für die landschaftsräumliche Integration der geplanten Ergänzungsstraße, für die Entwicklungsfelder der Hofgemeinschaften und die Implementierung eines kleinteiligen, ökologisch hocheffizienten Netzes aus Wegen, Grün- und Freiraumabfolgen, die sich zu einem heterogenen, dörflich-ländlich anmutenden Freiraumgefüge unterschiedlicher Höfe und ‚Common Greens‘, mit diversen Nutzungs-, Aufenthalts- und Spielangeboten mit der Umgebung verweben.
Die aus unterschiedlichen Typologien zusammengesetzten Wohn-Cluster, die sich jeweils um einen Gartenhof gruppieren, bilden kleinteilige Nachbarschaften, die gemeinschaftlichen Höfe sind Begegnungs- und Aneignungsräume für eine heterogene Bewohnerschaft. Zwei großzügige Quartierswiesen geben übergeordnet gemeinsame Bezugsorte für das autoarme Quartier und den Ortsteil Heinersdorf.

Entwurfsteam: Susanne Heiß, Susanne Friedburg, Christoph Heinemann, Christoph Schmidt, Bernd Miosge, Albert Herrmann, Yana Kyuchukova, Julius Rymarcewicz

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt mit dem konzeptionellen Ansatz der Hofgemeinschaften, der konsequent auf das gesamte Gebiet übertragen wird. So entsteht mit der Wiederholung der Idee der Hofgemeinschaften ein Identifikationsmoment mit individuellen Nachbarschaften für das gesamte Gebiet, auch über die trennende Straße hinweg. Der Schwerpunkt auf vielfältige Wohnnutzungen wird dabei begrüßt. Südlich der neuen Straßenverbindung (Netzelement 1) entstehen schlüssige Räume, die klar in ihren Freiraumfunktionen zwischen öffentlich und privat differenzieren. So wird eine Quartierswiese als öffentlicher Freiraum angeboten, an dem öffentliche Nutzungen richtig angeordnet werden und der damit zum Identifikationsort und Treffpunkt im Quartier werden kann. Das angrenzende langgestreckte Grundstück der Kita wurde allerdings kontrovers diskutiert. Die Fortsetzung der Idee der Hofgemeinschaft auf die nordwestliche Seite in Form eines neuen Großblockes kann dagegen in seiner Lage und Dimension nicht überzeugen. Auch die dort angrenzende Quartierswiese fasst den Raum nicht treffend. Anzahl und Größe der sonstigen Quartiersplätze erscheinen überdimensioniert. Die besondere Typologie der Hofgemeinschaften ermöglicht ein gemischtes Wohnungsangebot in kleinen Nachbarschaften. Die Einfassung der Höfe mit einer 2 Meter hohen Mauer wird allerdings sehr kritisch beurteilt und stärkt die Quartiersbildung nicht. Die straßenbegleitende Bebauung wird grundsätzlich begrüßt, allerdings bleibt die bauliche Ausnutzung der Flächen deutlich unter dem, was wirtschaftlich tragfähig erscheint. Die Anzahl und die Typologie der Reihenhäuser wird als nicht mehr zeitgemäß in Frage gestellt. Die Wegevernetzung im Gebiet und mit Heinersdorf wird gut umgesetzt und verknüpft das Gebiet mit der Umgebung. Die Erschließung des Einfamilienhauses in Teilgebiet 4 ist noch klärungsbedüftig und der Rücksprung des viergeschossigen Gebäudes kann nicht überzeugen. Die zahlreichen Tiefgaragen erscheinen überdimensioniert und werden als nicht mehr zeitgemäße Antwort auf die Verkehrsfrage gesehen. Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihren unkonventionellen städtebaulichen Ansatz der Hofgemeinschaften, der den Charakter von Heinersdorf neu interpretiert.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Perspektive

Perspektive

Modell

Modell

Ausschnitt

Ausschnitt

Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2