modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 01/2022

Neubau Zentralberufsschulgebäude Seestadt Aspern in Wien (AT)

Blick über die Beletage

Blick über die Beletage

3. Anerkennung

Preisgeld: 20.000

hey! architektur

Architektur

KPPK Ziviltechniker GmbH

Tragwerksplanung

michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus

Landschaftsarchitektur

Norbert Rabl Ziviltechniker GmbH

Brandschutzplanung

GB ZT GmbH für Geotechnik und Bauingenieurwesen

Bauingenieurwesen

Parastoo Boshkani

Architektur

Luc Morroni

Architektur

Erläuterungstext

Beletage als zentrales Vebindungselement

Das zentrale Element des Entwurfs ist die Beletage – der Sockel, der sich als verbindende Ebene zwischen die drei Berufschul-Cluster spannt. Zusätzlich erweitern Innenhöfe und Terrassen das vielseitige Freiraumangebot.


Maximierung des Freiraums

Die Dachterrasse zwischen den drei Clustern bietet Freiflächen in verschiedenen Qualitäten für alle Schüler und Lehrer an. Die Terrasse ist von jedem Cluster aus direkt zugänglich und dient somit als fachübergreifender Austauschort.

Auf allen Etagen sind umlaufend private Balkone angeordnet, die sich regelmässig zu Aufenthaltsbereichen weiten und die Lernbereich in den Freiraum erweitern.


Erdgeschosszone als Herzstück

Zwischen den drei Clustern im Erdgeschoss spannt sich eine Raumabfolge auf, die Zugänge miteinander verbindet und die allgemeinen Funktionen beherbergt. Es ist das Herzstück der gesamten Schule!



Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Einbindung in die örtlichen Gegebenheiten 

Das Projekt wird in der Überarbeitung gemäß den Empfehlungen verändert, erreicht damit jedoch keine Verbesserung in der Gesamtkonfiguration der Baukörper und deren städtebaulicher Einbindung. Vor allem der geknickte Westtrakt sowie die Struktur der mittleren Zone mit Höfen und Allgemeinfunktionen in einer weitläufigen Erschließungsebene werden kritisch beurteilt. Die Terrasse auf zwei Ebenen, im Erstentwurf noch eine multifunktional genutzte Fläche, verliert in der finalen Fassung an Potential. 

Die Anordung der Baumassen wirkt als Barriere gegenüber dem Bildungscampus. Die Freiräume zeigen keine überzeugende Qualität, und deren Anordnung auf unterschiedlichen Ebenen kann funktionell nicht nachvollzogen werden. 

Die Anordnung des Haupteingangs an der Edith-Piaf-Straße ist grundsätzlich richtig. Der Nebeneingang, ebenfalls an der Edith-Piaf-Straße, wird jedoch in seiner Anordung und Gewichtung nicht nachvollzogen werden. Die südöstliche Ecklösung mit der überbauten Zufahrt in den Werkstättenbereich wird kritisch beurteilt.


Äußeres Erscheinungsbild und innere räumliche Qualität 

Das sehr schematisch vorgetragene Erscheinungsbild der Fassaden wird in qualitativer Hinsicht grundsätzlich hinterfragt. Vor allem entlang der Edith-Piaf-Straße wird der Aufbau einer entsprechenden Atmosphäre mit gut ablesbaren Eingängen in den Bildungsbau vermisst. Die Mitte der Berufsschule zerfällt in heterogene Einzelteile, was im Inneren die Orientierung erschwert und weite Wege generiert.

Die Cluster sind linear mit zweihüftigen Gangerschließungen konzipiert. Entsprechend problematisch erscheint die innenräumliche Qualität, vor allem im Bereich der ungenügend natürlich belichteten Gänge und der peripher angeordneten Homebases.

Die Erschließung der weitläufigen Gebäudestruktur mit insgesamt 11 Stiegenhäusern wird auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Vorgaben in Frage gestellt.


Umsetzung des räumlich-pädagogischen Konzeptes im Innen- und Außenraum

Das räumlich-pädagogische Konzept erscheint für den Werkstättentrakt nur eingeschränkt umsetzbar. Der Zugang zu den Werkstätten ist nur über die Garderoben möglich. Diverse ungenügend belichtete Räume und ungünstige Raumanordnungen weichen von den Kriterien des Qualitätenkatalogs ab. Die gesonderte Erschließung des multifunktionalen Veranstaltungssaals erscheint schwer lösbar. Eine Nutzung des Hartplatzes außerhalb der Schulbetriebszeiten ist aufgrund seiner Lage im zweiten Obergeschoß nicht möglich.

Die Typologie der Clustergrundrisse entspricht nicht den pädagogischen Anforderungen, wobei die lineare Anordnung der Bildungsräume und die Position von Homebases und Lerninseln kritisch angesprochen werden.


Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb 

Das Projekt weist hohe wirtschaftliche Kennwerte aus. Nicht nur die Größe des Projekts, sondern auch konstruktive Entscheidungen wie die Überbauung des südöstlichen Werkstättenhofes, die auch in städtebaulicher und funktioneller Hinsicht kritisch gesehen wird, generieren hohe Kosten für Errichtung und Betrieb. Das Energiekonzept ist nur bedingt schlüssig. 


Umsetzung der funktionellen, logistischen und verkehrstechnischen Vorgaben 

Das Projekt zeigt diverse funktionelle Mängel. Diese betreffen auch das Brandschutzkonzept, wobei einzelne Brandabschnitte nicht den Vorgaben entsprechen. Problematisch wird die Anordnung des Turnsaals im zweiten Untergeschoß angesehen, dem bei geteilter Nutzung der zweite bauliche Fluchtweg fehlt. Die Logistik des Werkstättentrakts erscheint lösbar, jedoch besteht ein Konflikt zwischen der Anlieferung Küche und dem Nebeneingang an der Edith-Piaf-Straße. Die Rangierflächen der PKW-Pflichtstellplätze liegen auf öffentlichem Gut.  

Innenhof "Piazza"

Innenhof "Piazza"

Haupteingang

Haupteingang

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Modellfoto

Modellfoto

2. Obergeschoss

2. Obergeschoss