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Offener Wettbewerb | 01/2022

Amtsgebäude und Wohnbau Alpenstraße in Salzburg (AT)

An der Uferpromenade

An der Uferpromenade

2. Preis

AllesWirdGut

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf bildet ein städtebauliches Ensemble aus vier Baukörpern, welches eine Einheit darstellt und sich gut in zwei Bauetappen errichten lässt. Jeder Baukörper ist aus seiner speziellen Lage am Bauplatz und zur Umgebung und im Verhältnis zu seinem Nachbarn entwickelt.

Das Bürogebäude an der Alpenstraße integriert mit seinem Zurückweichen von der Straßenflucht und der damit einhergehenden Vorplatzschaffung angemessen und relativierend auf die Mächtigkeit des benachbarten Telekomgebäudes. Es bietet mit seinen austarierten und wirtschaftlichen Trakttiefen flexibel einteilbare Büroflächen mit einem guten Potenzial für optionale spätere Umnutzungen.

Die, aus einem weiter gefassten städtebaulichen Betrachtungsperimeter entwickelte und aus dem stadträumlichen Text der Flußraumbebauung beidseits der Salzach abgeleitete, Komposition operiert mit variantenreichen affinen Bezügen und zeigt sich dabei überraschend originär.

Vorbilder für den speziellen Entwurf stellen nur vordergründig die Kaivillen entlang der Imbergstraße dar. Vielmehr versuchen die Verfasser frei stehende, individuell gestaltete Stadtbausteine, die sich in Salzburg historisch nicht nur entlang der Salzach, sondern auch eingestreut auf den Rücken und in der Kulisse der Stadtberge finden, in einer ungewöhnlichen und neuen Art skulptural „beinahe unbekümmert“ zu behandeln und derart zueinander in Beziehung zu setzen, dass das individuell Neue als Teil eines übergeordneten, vorhandenen Ganzen gelesen wird und sich so wie selbstverständlich in das Stadtbild einschreibt.

Das Besondere des Entwurfs ist nicht nur die Typologie der Objekte in Grundriss, Aufriss und Stellung zueinander, sondern auch die Kohärenz der Durchbildung der Grundrisse mit der Außenerscheinung. Durchlässigkeit, Aussicht, Besonnung, Distanz und Privatheit sind qualitative Kategorien der Wohnhäuser.

So hat der, von Formangst weitestgehend befreite, Beitrag die Fesseln konventionellen Wohnens abgestreift und dient als Zeugnis für eine Zukunft, die weniger von Regelwerken als vielmehr von Hoffnung und Aufbruchsstimmung geprägt ist.

Die Grundrisse der Wohnbauten und die Fassaden wurden sehr kontrovers diskutiert. Bedauert wird die Unterschreitung der geforderten Nutzfläche.

Die in der Wettbewerbsausschreibung als Abweichung zu den städtebaulichen Rahmenbedingungen punktuell als möglich eingestufte Überschreitung der maximalen Höhe von 5 Geschossen findet ihre sinnfällige Anwendung im sanften Aufstreben bei dem, in die Parklandschaft um den Eschenbach eingebetteten und von hohen Bäumen umgebenen, nördlichen Gebäude, wodurch auch in der Fernwirkung und in der Silhouette vom östlichen Salzachufer und von den Stadtbergen aus betrachtet die Anknüpfung an den Maßstab der fürsterzbischöflichen Residenzstadt, dominiert von der auf Sicht benachbarten Festung, gefunden wird.

Der Freiraum ist geprägt von einer klaren Differenzierung, die jedoch in ihrer Maßstäblichkeit den Charakter der Bebauung nur bedingt unterstreicht.

Die durchgesteckte Quartiersachse verbindet den Eschenbach mit dem Salzachufer, wo sie sich zu einem Platz aufweitet, der im Zusammenspiel mit der EG Nutzung öffentlichen Charakter aufweist.

Der ausgewiesene Bürogarten erscheint sowohl in seiner Dimensionierung als auch in seiner Abgrenzung überzogen und konterkariert die Intention eines großzügigen Freiraumkonzepts.

Lageplan

Lageplan

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