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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Kohlenbunkerensemble in Gelsenkirchen

Anerkennung

Preisgeld: 8.000 EUR

Bruno Fioretti Marquez

Architektur

Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf verfolgt einen minimalistischen Ansatz. Die Bestandsgebäude werden in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Beim Kohlenbunker werden an den Giebelseiten leichte Erschließungsstrukturen in Form von Stahlkonstruktionen vor die Bestandsfassade gestellt. Der Entwurf hat keine offene Dachterrasse, sondern ein gläsernes Sheddach. Die horizontal gegliederte Fassadenbegrünung wird kontrovers diskutiert, da der Eindruck einer Geschossaufteilung entsteht, die dem Gebäudeinneren nicht entspricht. Die Chance, das Gebäude auf die davor liegende Wasserfläche zu orientieren, wird durch die neue Stahlkonstruktion nicht genutzt. Positiv festzustellen ist, dass die nahezu unverfälschte Innenraumgestaltung in Bezug auf die bestehenden Tragstrukturen den Gebäudebestand respektiert. Das Kohlenbunkergebäude wirkt von außen eher wenig einladend. Das liegt an der
geschlossenen Fassade und der Anordnung der Gastronomie an der Längsseite.
Der Vorschlag der Verfasser*innen, die wandgebundene Fassadenbegrünung auf die Westfassade des Kohlebunkers zu beschränken wird von der Jury begrüßt. Kontrovers diskutiert wird der Vorschlag mit der Anordnung und der homogenen Bepflanzung der Tröge - ausschließlich mit Stauden und Gräsern - die Horizontale der Fassade zu betonen - oder eben monoton erscheinen zu lassen. Zudem wird die Vielfalt möglicher Begrünungssysteme nicht wiedergespiegelt.
Die Pflanzenauswahl lässt trotz des beschränkten Substratvolumens der Pflanztröge eine dauerhafte Entwicklung der krautigen Pflanzen erwarten. Der Pflegeaufwand erhöht sich allerdings, da nur jede zweite der Horizontalen direkt vom Fassadenelement aus erreichbar ist.
Die Kohlenmischanlage bleibt in ihrem äußeren Erscheinungsbild nahezu unverändert. Lediglich der Produktionsbereich und die Forschungsbereiche erhalten zur Belichtung Glasdächer bzw. Glasoberlichter.
Der puristische Ansatz des Entwurfes wird gewürdigt. Er wird jedoch dem Zweck des Ensembles als Ausstellungsobjekt nicht gerecht.
Aus brandschutztechnischer Sicht zeigt der Entwurf keine besonderen Auffälligkeiten.