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Einphasige, wettbewerbliche, parallele Mehrfachbeauftragung für eine Gutachterliche Stellungnahme | 06/2022

Ausweichspielstätte für die Musik- und Tanztheatersparten des Staatstheaters Nürnberg

Visualisierung: Ansicht

Visualisierung: Ansicht

Teilnahme

LRO GmbH & Co. KG

Architektur

Erläuterungstext

In ihrer gemeinsamen Beschäftigung mit dem historisch problematischen und stark aufgeladenen Ort sehen die Büros LRO GmbH & Co.KG (Stuttgart) und Lederer Ragnarsdóttir Architekten PartGmbB (Berlin) die Möglichkeit, durch einen vorgelagerten Ergänzungsbau das Bild der mächtigen Kongresshalle fast spielerisch zu brechen. Ein leichtes, semitransparentes Volumen, prominent am Volksfestplatz vor dem großen Rund platziert, lässt den Gebäudering quasi als dienenden Part im Hintergrund erscheinen. Das wie von einem dünnen Schleier verhüllte Gebilde gleicht einer Ballerina, die vor einer Reihe strammstehender Soldaten tanzt; jene sind dann nur noch Staffage, die Tänzerin stellt die Sache auf den Kopf.
Der Ergänzungsbau bildet ein bauliches Pendant zum Dokumentationszentrum. Beide stehen, jeweils abgewinkelt vom Bestand, miteinander in dialogischer Beziehung, das eine mahnend, das andere leicht und offen, dem Spiel gewidmet. Das eine beinhaltet die Wirklichkeitsform, das andere die Möglichkeitsform.
Der Neubauteil ist lediglich mit zwei dünnen Fingern mit dem Bestand verbunden, um den Eingriff in das Denkmal an der Schnittstelle so gering wie möglich zu gestalten. Der Gebäudeabstand lässt sich für die Anlieferung nutzen. Die nördlich anschließende Aufschüttung kann damit vollständig erhalten bleiben. Das Kongresszentrum wie auch die Räume der Nürnberger Symphoniker bleiben von Bau und Betrieb ungestört.
Die Nutzung des Innenhofs erscheint nicht ratsam. Der Bereich könnte vielmehr sich selbst überlassen und allenfalls durch einen gesicherten Laufsteg erlebbar gemacht werden.
Die Fassade des Ergänzungsbaus aus Doppelstegplatten ist wie eine Folie um den Baukörper gewickelt. Die Platten sind gewellt und verleihen dem geschwungenen Baukörper einen leichten, hellen und heiteren Charakter, an geeigneten Stellen sind sie gänzlich durchsichtig, an anderen nur semi-transparent.
Im Kern ist eine Stahlbetonfertigbauweise, ähnlich einem klar strukturierten Industriebau, vorgesehen; Träger, Boden- und Deckenplatten sind im Baukastensystem gedacht und können nach der Interimszeit wieder demontiert werden. Der rohe Charakter, u.a. mit offen geführten Installationen fordert zum Experiment heraus.
Weite Teile des Bestandsbaus lassen sich für Proben-, Verwaltungs- und Nebenräume nutzen. Dafür werden die Fenster ertüchtigt, weitere zur Belichtung und Belüftung der Innenräume notwendige Fenster werden in den Öffnungen hergestellt, die in der Nachkriegszeit vermauert wurden. Die umlaufende Arkade bleibt in ihrer offenen Form erhalten.
Visualisierung: Vogelperspektive

Visualisierung: Vogelperspektive

Sockel-/Arkadengeschoss

Sockel-/Arkadengeschoss

1-+2. OG

1-+2. OG