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Offener Wettbewerb | 06/2022

Errichtung eines Bücherdepots in Wien (AT)

Anerkennung

Preisgeld: 10.800 EUR

ao-architekten ZT-GmbH

Architektur

gbd ZT GmbH

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt besetzt den nördlichen Grundstücksbereich, sodass eine mögliche Erweiterung nach Süden möglich ist. Der Zugang erfolgt auf der Westseite zentral in das Gebäude, die Lage der Anlieferung in der Südfassade wird unter dem Aspekt einer Erweiterung diskutiert und als lösbar erachtet. 

Das Erdgeschoß organisiert sich ringförmig um einen zentralen Archivkern. So entstehen umlaufend sehr gut belichtete Arbeitsbereiche. Zwei Treppenhäuser leiten vom Erdgeschoß in eine großzügige Erschließungszone über, die in den Obergeschoßen die Depotflächen in vier getrennte „Kuben“ aufgliedert. Es wird kontrovers diskutiert, inwiefern es für die Nutzung praktikabel ist, die Flächen in dem Maße zu unterteilen. Ebenso wird die weitläufige Erschließung zwischen den „Kuben“ auf den Geschoßen diskutiert und in diesem Maß als nicht angemessen erachtet. 

Die bauliche Unterteilung der Depotflächen bedingt eine Einschränkung hinsichtlich Flexibilität und ein zusätzliches, tägliches Hindernis im Bewegungsablauf des Buchsortierens. Die Depotflächen werden geringfügig unterschritten. 

Die Konstruktion wird in Massivbauweise mit vorgefertigten Hohldielenträgern vorgeschlagen. Die Fassade erhält eine eloxierte Aluminiumfassade, die ohne Geschoßbezug die einzelnen Kuben abstrakt in Szene setzt. 

Realisiert wird ein kompakter, thermisch optimierter Baukörper mit einem im Vergleich zu anderen Beiträgen größeren Glasanteil. Vorgefertigte Betonwände mit Hüllflächentemperierung stützen die thermische Konditionierung, energietechnisch versorgt wird das Objekt mit Fernwärme und der energetischen Nutzung des Grundwasserpotentials. Die Feuchteregulierung erfolgt über die Lüftungsanlage, gestützt wird das System lediglich im Bedarfsfall durch eine Klimaanlage. Die am Dach befindliche PV-Anlage (100 kWp) trägt wesentlich zur Abdeckung des Energiebedarfs bei.

 Gewürdigt wird die insgesamt hohe und zugleich angemessene gestalterische Qualität dieses Projekts.