modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2022

Neubau Verwaltungs- und Eingangsgebäude IGA 2027 in Gelsenkirchen

Perspektive Foyer

Perspektive Foyer

2. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

MS PLUS ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die von der EntwurfsverfasserIn beschriebene Leitidee der Zeichenhaftigkeit durch Einfachheit in sowohl städtebaulicher, funktionaler als auch in konstruktiver Hinsicht wird erkannt und wird durchgehend positiv bewertet.

Städtebaulich erzeugt die Anordnung von zwei niedrigen, zueinander verdrehten Volumen, welche dann mit einem erhöhten Baukörper mit dreieckiger Grundform verbunden werden, zunächst Irritationen. Bei genauerer Betrachtung wird aber die gute Einbindung des Entwurfes in die gegeben freiräumlichen Rahmenbedingungen deutlich. Die Eingangsfassade des verbindenden Foyerbaukörpers - in der Erdgeschosszone komplett verglast und großflächig zu öffnen - richtet sich auf die für die Erschließung zentrale Wegekreuzung der beiden Hauptachsen aus. Die beiden niedrigen Baukörper dienen hier flankierend, und bilden zudem einen kleinen Vorplatz aus. Die Anordnung des Kassenschalters zu diesem Vorplatz erscheint folgerichtig, könnte aber in der Außenwirkung noch präsenter sein.

Der Haupteingang ist für die BesucherInnen klar in seiner Funktion zu erkennen. Innerhalb des Gebäudes orientieren sich drei an einem Tresen gebündelte wichtige Funktionen zum Foyer: Die Ausgabe des Cafés, ein Service-Punkt und eine weitere Kasse teilen sich einen langen Tresen.

Richtung Süden öffnet sich das Foyer schließlich zu den Anlagen des Amphitheaters - erneut mit einer großzügig zu öffnenden Fassade. Die Sinnfälligkeit des Zugangs zum Amphitheater wird hinterfragt. Auch zu den Zeiten, an denen das Amphitheater nicht betrieben wird, bietet das Foyer eine gute Aufenthaltsqualität. Die Anordnung eines Baumes innerhalb des Foyers scheint fraglich hinsichtlich der Belichtung und des benötigten Raumbedarfes.

Die WC-Anlagen im zweiten niedrigen Baukörper sind vom Foyer gut erschlossen. Die Ausgestaltung des Zugangs von außen wirkt jedoch eher als eine Notlösung als ein gestalterisch gelungener Vorschlag.

Die zentrale Funktion des Foyers wird zwischen den beiden nach Außen eher geschlossen wirkenden Baukörpern in Abweichung zu den Anforderungen als nicht beheizter und somit auch nicht gedämmter Übergang zwischen Innen und Außen vorgeschlagen. Dies bietet den Vorteil, dass die sowohl funktional als auch die städtebaulich begründete Überhöhung des Raumes sich nicht negativ auf das zu beheizenden Raumvolumen auswirkt. Allerdings ergeben sich auch funktionale Nachteile: Der Kaltraum erzeugt Probleme in den zum Foyer offenen Übergangsbereichen, insbesondere im Bereich des Sevicetresens und der angrenzenden Räume. Es wäre somit zu überprüfen, ob nicht doch ein kontrolliert zu temperierendes Foyer entscheidende Vorteile bietet.

Die gestalterische Anmutung des Entwurfes, die in den Fassadenschnitten und Ansichten vermittelt wird, wirkt überzeugend. Um diesen visuell erzeugten Bildern in der Umsetzung gerecht zu werden, bedarf es aber einer sehr bewussten Detailierung der Konstruktion und der Holzfassade.
Lageplan

Lageplan

Isometrie Eingang

Isometrie Eingang

Isometrie Zugang Amphitheater

Isometrie Zugang Amphitheater

Detail Fassade

Detail Fassade