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Offener Wettbewerb | 09/2022

Neugestaltung Ortszentrum Davos Dorf (CH)

4. Rang

Preisgeld: 10.000 CHF

Hauenstein La Roche Schedler Architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia

Landschaftsarchitektur

Suisseplan Ingenieure AG

Verkehrsplanung

A:REA | Arioli Real Estate Advice

Sonstige

Beurteilung durch das Preisgericht

Davos Dorf soll eine neue Mitte erhalten. Die Projektverfasser beabsichtigen mit der Neugestaltung des Ortszentrums von Davos Dorf die Ortsteile von Davos Dorf besser zu verknüpfen. Dabei soll der neue Bahnhof zum Scharnier werden und sich gegen Westen und Osten öffnen.
Die Verfasser definieren einen neuen Hauptplatz, welcher als gefasster Raum zwischen den westlich gelegenen Hotelbauten und den im Osten neu erstelltem Bahnhof definiert wird. Mittelpunkt des neuen Ortszentrums Dorf wird der tiefer gelegte Seehofseeli, welcher als neue Adresse für Einheimische und Gäste werden soll. Der See ist nun auf der Höhe der Unterführung und ist Bestandteil der Quartierverbindung. Die Idee des Seehofseeli an diesem Ort ist leicht überinstrumentiert und unterstützt die Verbindungen auf Bahnhof Niveau zu wenig.
Der Bereich in der Umgebung der Kirche bleibt mit natürlichem Untergrund und bietet Potential für den Freiraum.

Aus der Idee des Stadtraumes entwickelt sich auch die Bebauung, welche aus dem Hotel Parsen eine fortlaufende Randbebauung entwickeln lässt. Diese wird entlang der Bahnhofstrasse Richtung Süden mit den Verkaufsräumen der Grossverteiler weitergeführt.
Das Bahnhofgebäude steht am Ende der Perronanlage quer zu den Gleisen, was Sichtbezüge zulassen würde. Das Abdrehen des Bahnhofgebäudes, als Abschluss der Perronanlage ist räumlich nachvollziehbar, für die ankommenden Zugpassagiere, wie auch für die Benutzer der Busse jedoch nicht am Laufweg der Fussgänger. Die Bahnhofstrasse verläuft knapp vor den Perrondächern, was für Fussgänger wenig attraktiv sein wird. Die Strassenführung über den Platz wird, bezüglich der zeitweise starken Verkehrsbelastung, allzu optimistisch dargestellt. Die Lage der Buskanten vor den Verkaufsgebäuden ist schwer auffindbar und für die Benutzer von Zug und Bergbahn zu weit entfernt. Der Vorbereich Bahnhof mit Busbahnhof, Vorfahrten und Fussgängerquerungen ist wenig attraktiv bearbeitet, und hat wenig Potential bezüglich Aufenthaltsqualität.

Die Parkierung soll im Bereich des neuen Migros wie auch beim heutigen Bahnhof erschlossen werden. Die Verbindung der Garagen bis zum alten Bahnhof ist ein guter Ansatz, jedoch eher aufwendig und aufgrund der unterschiedlichen zeitlichen Realisierung schwierig zu koordinieren. Die Parkierung der Partner ist einzeln gelöst, teilweise dreigeschossig. Positiv gewertet wird die Absicht unter dem Platz und dem See keine Parkierung vorzusehen, womit der Fussabdruck im Untergrund minimiert werden kann. Die Absicht der Verfasser die Parzellen der Bergbahnen und der Konsumgesellschaft zu tauschen ist aufgrund von unterschiedlichen Realisierungshorizonten und Dienstbarkeiten nicht möglich. Die Situation mit der Parkierung der Car mag verkehrstechnisch gut gelöst sein, ortsbaulich wird diese Lage jedoch hinterfragt.

Der entstehende Aussenraum kann räumlich, wie auch als Vorbereich eines Hotels nicht überzeugen. Ein neuer Freihaltebereich durch Ausweitung/Renaturierung der Landwasser ist eine Bereicherung für das neue Quartier.


Das Projekt hat an verschiedenen Orten gute Ansätze, kann mit dem Grundgedanken des Ortszentrums mit abgesenkten Seehofseeli ortsbaulich nicht überzeugen.