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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 10/2022

CircularTower – Kreislauffähiges Bauen in Burgdorf (CH)

Visualisierung Südwestansicht vom Gleisfeld

Visualisierung Südwestansicht vom Gleisfeld

1. Rang

Preisgeld: 6.000 CHF

Inhelder Osterwalder Architekten GmbH

Architektur

Timbatec Holzbauingenieure

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Mit dem Projekt CircularTower wird kreislauffähiges Bauen in Form eines Reallabors erforscht und erlebbar gemacht. Unternehmen, Bildungs- und Forschungsinstitutionen sowie Verbände bespielen gemeinsam mit dem TecLab den zukünftigen CircularTower mit Veranstaltungen und Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu innovativen, kreislauffähigen Materialien, Methoden und Produkten.

Der Projektvorschlag SETZKASTEN besteht aus zwei Volumina: einem siebengeschossigen, hölzernen Hauptbau und einem offenen, filigranen und begrünten Treppenhausturm. Die ersten beiden Obergeschosse dienen für Veranstaltungen, Seminare und Weiterbildung und sind beheizt. Die drei weiteren Geschosse bieten unbeheizten Raum für die flexiblen Forschungs- und Wohnmodule. Das oberste Geschoss ist primär eine öffentliche Aussichtsplattform, eine Ausbaureserve sowie ein Ort der Technik.

In Zusammenarbeit mit Timbatec Holzbauingenieure wurde ein einfaches und wirtschaftliches Tragwerk entwickelt, welches auf Schraubfundamenten steht. Die geschlossenen Fassaden, mit einem Kern aus vorfabrizierten Holzelementen und ökologischer Dämmung, bestehen aus wiederverwendeten Alu- oder Trapezblechen aus Abbruchliegenschaften. Sämtliche Bauteile sind trennbar und die Materialien können nach einem Rückbau wiederverwendet werden. Das an der Fassade angebrachte Windrad, die PV-Module an der Gebäudehülle, die Kollektoren auf dem Dach, sowie die Schwerkraft-Stromspreicheranlage tragen zu einer energieautarken Funktionsweise der Haustechnik bei und kommunizieren diese nach aussen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das TecLab Burgdorf erhält einen innovativen CircularTower als Forschungs-, Informations-und Kommunikationsort. Das Projekt entwickelt mit einem ganzheitlichen Konzept vielschichtige Qualitäten. Auf dem kleinen Perimeter zwischen Veloweg, Bahnlinie und baumbestandenem Kanal, ist die Setzung präzise und schafft durch ein überhohes, offenes Erdgeschoss attraktiven öffentlichen Raum und eine angemessene Erschliessung zugleich. Die Gestaltung des Aussenraums, mit Sitzgelegenheiten, Lernpfad, Rutsche und Verpflegungsmöglichkeit, ist detailliert und sorgfältig.

Der CircularTower SETZKASTEN besteht aus zwei Volumina: einem siebengeschossigen, hölzernen Hauptbau und dazu – leicht versetzt – einem offenen, filigranen und begrünten Treppenhausturm. Die ersten beiden Obergeschosse dienen für Veranstaltungen, Seminare und Weiterbildung und sind beheizt. Die drei weiteren Geschosse bieten unbeheizten Raum für die flexiblen Forschungs-und Wohnmodule. Das oberste Geschoss ist primär eine öffentliche Aussichtsplattform, eine Ausbaureserve sowie ein Ort der Technik.

In der Bearbeitungstiefe des Projektes werden nachhaltige Zielsetzungen, das Wissen um das zirkuläre Bauen, Kriterien des ressourcen- und energieeffizienten Bauens sowie konstruktive und gestalterische Qualitäten gut ablesbar.

Das Tragwerk aus Holz, ein Pfosten-Riegel-System mit aussteifenden und vertikalen Streben, ist diszipliniert und wirtschaftlich. Die Decken bestehen aus Trägern mit 9.00 m Spannweite und entsprechenden Balkenlagen. Dem konstruktiven Holz- und Brandschutz wird die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Sämtliche Holzverbindungen sind auflösbar und die Materialien somit wiederverwendbar.

Auch die vorgesehenen Schraubfundamente lassen sich problemlos wiederverwenden. Die geschlossenen Fassaden, mit einem Kern aus vorfabrizierten Holzelementen und ökologischer Dämmung, bestehen aus wiederverwendeten Alu- oder Trapezblechen aus Abbruchliegenschaften. Einzig bei den Umweltbelastungspunkten, dem Anteil nicht erneuerbarer Primärenergie und den Treibhausgasemissionen besteht Optimierungspotential durch den vermehrten Einsatz von wiederverwendeten Bauteilen.

Eine innovative, gebäudeintegrierte Energietechnik definiert die Gestaltung des Turms und die teilweise veränderbaren Fassaden. Die PV-Module an der Fassade, die thermischen Kollektoren auf dem Dach, die Schwerkraft-Stromspeicheranlage und das ikonische Windrad thematisieren die postulierte Nutzung und kommunizieren diese in den öffentlichen Raum. Komposttoiletten verringern den Wasserbedarf erheblich und das anfallende Grauwasser wird in einem Sumpfpflanzenteich geklärt.

Grundrisse, Fassaden, Schnitte und Axonometrien sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, präzise beschrieben und überzeugen sowohl atmosphärisch als auch gestalterisch.

Das Projekt SETZKASTEN besticht mit seinem differenzierten architektonischen Ausdruck zirkulären Bauens, dem klugen Einbezug der Öffentlichkeit, der Wandelbarkeit und dem Thema des einfachen Bauens. Chapeau!
Visualisierung Eingangsbereich mit öffentlichen Nutzungen

Visualisierung Eingangsbereich mit öffentlichen Nutzungen

Axonometrie

Axonometrie

Axonometrie mit Erklärungen

Axonometrie mit Erklärungen

Grundrisse EG - 7.OG

Grundrisse EG - 7.OG

Fassaden

Fassaden