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Offener Wettbewerb | 11/2022

Erweiterung Schulanlage Entlisberg in Zürich-Wollishofen (CH)

"Giardino segreto"

"Giardino segreto"

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 15.000 CHF

Allemann Bauer Eigenmann Architekten

Architektur

PR Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Tragwerksplanung

B3 | Engineering und Management am Bau

Brandschutzplanung

Edwin Keller + Partner AG

TGA-Fachplanung

Nightnurse Images AG

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Ausgehend von einer sorgfältigen Analyse des Bestandes schlagen die Projektverfassenden die Setzung eines flachen, langen Gebäudes vor, das sich als Fortschreibung der bestehenden Schule versteht und die vorhandenen Aussenraumtypologien wahrt. Der das Areal umgebende Baumsaum verbleibt unangetastet und wird an der Ecke Moosstrasse – Owenweg vervollständigt. So wie die bestehende Schulanlage einen über mehrere Zugänge erschlossenen, in der Arealtiefe liegenden Pausenplatz besitzt, so deutet das neue Projekt den vorhandenen Schulgarten zum innenliegenden Erschliessungshof um. Über eine gedeckte Laube wird die Tiefe des Schulgartens mit zwei Treppenhäusern erschlossen. Die Lage dieser überdachten Verbindung zum bestehenden Schulhaus ist jedoch aus der Logik des Neubaus heraus positioniert und trifft an einer beliebigen Stelle auf den Bestand. Auf der Seite des Schulgartens verspricht die plastische Gliederung des Baukörpers einen gekonnten Bezug zum Bestand.

Der Schülergarten wird durch die Fassung von Altund Neubau zum zentralen Element, das als «geheimer Garten» bezeichnet wird. Eine eingezogene Arkade bildet den Übergang zum Neubau als leicht angehobene Vor- und Eingangszone. Der Aussenraum zum Kindergarten befindet sich bedrängt direkt auf der Nordseite zwischen Owenweg und Neubau. Die Lage ist nicht ideal und verspricht kaum attraktive Angebote. An der Lage des aktuellen Quartierspielplatzes wird eine Auffüllung der bestehenden Geländemulde vorgeschlagen. Dies ist in Bezug auf den Umgang mit dem Baumbestand nicht durchdacht.

Die Zufahrt zur Anlieferung ist unauffällig integriert, wird aber zu unerwünschtem Manövrieren mit Rückwärtsfahren über Gehbereiche führen. Die grossen Qualitäten bei der Aussenraumgestaltung liegen hauptsächlich in der namensgebenden Innenwelt mit schönem Einbezug vom Schülergarten.

Die Jury findet Gefallen an der Kernidee der Nutzungsverteilung mit dem Orangerie-artigen Raum des Horts, wenngleich in der Praxis durch die Längsteilung ein dunkler Gang entstehen würde, der die Qualität der Projektidee gefährdet. Die Erschliessung des Kindergartens einzig vom Owenweg und das Fehlen einer innenräumlichen Anbindung zum Schulhaus wird aus pädagogischer Sicht kritisiert. Das mittlere Treppenhaus ist entgegen der Hauptidee nur vom Owenweg erschlossen und unterläuft damit die Adressierungsidee des Entwurfs. Das erste Obergeschoss mit den drei Clustern ist sauber organisiert, wenngleich die Treppen für eine Schulnutzung als zu schmal erscheinen und die Eingangshalle nur über die Gruppenräume belichtet wird. Die Vorstellung, die Spezialräume im Dachgeschoss unterzubringen, ist gut verständlich und stellt einen plastischen Bezug zum Bestand her.

Die Breite der Sporthalle ist auf das Schulhaus abgestimmt. Mit den notwendigen statischen Unterzügen müsste der Boden allerdings noch einiges tiefer gesetzt werden. Das Problem der mangelnden Querlüftung wird erkannt, wenngleich deren Lösung als unangemessen aufwändig erscheint.

Dieses Projekt ist leicht über den Zielkosten, insbesondere weil es mit seiner überdurchschnittlichen Geschossfläche nicht flächeneffizient ist. Bei den Treibhausgasemissionen liegt es im Mittelfeld, generiert aber viel Solarstrom.

Der städtebaulichen Idee entsprechend wird der architektonische Ausdruck durchaus in gekonnter Art und Weise aus dem Vokabular des Bestandes entwickelt.
Insgesamt überzeugt die städtebauliche Setzung, welche die Anlage im Sinne der vorhandenen Aussenraumtypologien vervollständigt und als öffentlichen Ort im Quartier auszeichnet. Die Kernidee der Adressierung über den Schulgarten sowie der Mensa als Hauptraum wird leider nicht stringent umgesetzt.
Grundriss EG

Grundriss EG

Längsschnitt

Längsschnitt

Konstruktionsschnitt

Konstruktionsschnitt