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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2023

Weiterentwicklung der Vogelsiedlung in Meerbusch

ein 3. Preis

Preisgeld: 3.500 EUR

RKW Architektur +

Stadtplanung / Städtebau

JEP Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Leitgedanke des städtebaulichen Entwurfs ist der Erhalt und die folgerichtige Weiterentwicklung der in den letzten Jahren bereits gestärkten Siedlungsstruktur. Die ursprünglichen Bauzeilen der 50er Jahre werden durch Neubauten ersetzt, deren Anordnung und Ausrichtung eine hohe räumliche Qualität schaffen. Es entstehen kleinteilige Nachbarschaften mit öffentlichen, halböffentlichen und privaten Räumen und einem hohen Identitätscharakter.

Die Vernetzung des Gesamtquartiers steht im Vordergrund.
Durch die Aufnahme und Erweiterung von bestehenden Wegeverbindungen und deren Ausgestaltung mit vielen unterschiedlich genutzten Aufweitungen als Ruhezonen, Lesegärten, Grillplätzen und großzügigen Spielplatzflächen wird das Gesamtareal zu einem multinutzbaren Freiraum für neue und bereits ansässige Bewohner der Vogelsiedlung. Die Gebäudeanordnung schafft kleinere Quartiershöfe mit hoher Aufenthaltsqualität. Gärten trennen diese halböffentlichen Höfe von den Privatterrassen der Bewohner.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorliegende Entwurf überzeugt insgesamt durch seine verschiedenen konzeptionellen Ansätze und widmet sich dem wichtigsten und herausfordernden Fragen der Stadtplanung. Aus Sicht der Jury bietet der Entwurf hinsichtlich seiner Realisierungsstufen und Wirtschaftlichkeit positive Aspekte.

Gelungen erscheint der Auftakt in das Gebiet an der Ecke Laacher Weg /Amselweg zu bewerten. Durch den Hochpunkt wird der Auftakt an geeigneter Stelle klar kommuniziert. Es bildet sich dort im Zusammenspiel mit dem städtischen Spielplatz ein Quartiersplatz/öffentlicher Raum mit weiteren Nutzungen.

Insgesamt stellt die städtebauliche Struktur am Laacher Weg einen guten Beitrag dar. Hier werden die Strukturen der früheren Zeilenbebauung aufgegriffen. Durch die leichte Fassung der Zwischenräume bildet sich weiterer Begegnungsraum für die Anwohnerschaft. Allerdings weist die vorgeschlagene Bebauung, wie auch im weiteren Planungsbereich, eine hohe Dichte auf. Das maßstäbliche Einfügen in das Gebiet wird daher kritisch bewertet. In Bereich der Privatbauten am Finkenweg zeigen sich jedoch Konfliktpotentiale durch eine zu große Nähe der geplanten 4-geschossigen Bebauung. Ferner erscheint die Spielfläche im Bereich des neuen Platzes am Finkenweg in Konkurrenz zum Quartiersplatz und in der vorgeschlagenen Nutzung unrealistisch.

Insgesamt steht der hohe Anteil an bebauter Fläche von 58% in einem Konflikt zu der Schaffung von qualitätsvollem und naturnahen Grünstrukturen. Durch die geplante Tiefgarage und städtebauliche Dichte erscheint die im Konzept beschriebene Grünstruktur schwer umsetzbar. Positiv vorgehoben wird der Versuch, die Stärken des Altbestandes in die Gegenwart + Zukunft zu transformieren, indem sie die städtebaulichen Stärken aufgreift und weiterführt.