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Einladungswettbewerb | 03/2023

Wohnbebauung Kirchner Kaserne Nord in Graz (AT)

Plakat 1

Plakat 1

3. Preis

Preisgeld: 4.600 EUR

Pentaplan, Arch. DI Wolfgang Köck

Architektur

studio boden

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Patrick Klammer

Modellbau

Erläuterungstext

Wohnbebauung Kirchner Kaserne Nord
Zwei neue Häuser bilden den nördlichen Abschluss der fließenden Parklandschaft.
Zur Kasernenstraße hin definiert der siebengeschossige Baukörper den neuen Vorplatz als Entree des Neuen Parks. Die gegliederte, bewachsene Fassade attraktiviert den Vorplatz und den Straßenraum - die Baukörperstellung schirmt den vorhandenen Straßenlärm zur Grundstücksmitte hin ab. Alle Wohnungen haben Sichtbezug zum Park.
Wohnen erst ab dem Hochparterre entspricht dem urbanen Zusammenleben und trägt zur Stärkung der gemeinschaftlichen Freiflächen bei. Im Tiefparterre können einfach erreichbare Fahrradabstellplätze angeboten werden. Formale Zusammengehörigkeit wird durch Farbe, Raster und durch Lisenen gegliederte Putzfassaden erreicht.

Die neuen Häuser werden in die Parklandschaft eingebettet.
Die Grenzen sind fließend. Der zentrale Freiraum zwischen den Gebäuden schafft einen gemeinsamen Aufenthaltsbereich und eine Spiellandschaft für Kinder.
Eine Sandspielfläche für kleinere Kinder ist in der Nähe der Sitzplätze angeordnet, Rasenhügel und Spielobjekte in der Wiesenfläche erweitern das Angebot.
Eine Aufbauhöhe von 100 bis 120cm Substrat ermöglicht Baumpflanzungen in den gemeinschaftlich nutzbaren Gärten im 1. Obergeschoss. Eine troggebundene Fassadenbegrünung mit Wildem Wein schafft eine lebhafte, attraktive Fassade zur Kasernenstraße. Die großflächig begrünten Dächer werden für Solar-Gründächer genutzt. Die Kombination von Bepflanzung mit aufgeständerten PV-Modulen fördert die Artenvielfalt, da so leicht beschattete Bereiche auf den Dächern geschaffen werden. Das im Substrat zwischengespeicherte Regenwasser trägt mit der anschließenden Verdunstung aktiv zur Kühlung der Gebäude bei.

Mitarbeiter:

DI Johannes Loidl
DI Stephan Loidl
David Pöll
DI Andreas Boden (Landschaftsarchitektur)
Patrick Klammer (Modellbau)

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt entspricht einer Bebauung am Park. Die städtebauliche Anordnung der Baukörper und damit verbunden der Bezug/Öffnung zur angrenzenden Parkfläche im Süden ist positiv zu vermerken. Einzig die klar definierte Wegführung/Anbindung zum Park wird zum aktuellen Zeitpunkt noch in Frage gestellt, da für den Park noch keine definierte Weginfrastruktur existiert. Die Körnung vermittelt zwischen der Parkbebauung im Süden und der angrenzenden Bebauung im Norden.

Die Baumassenverteilung mit den gut proportionierten Volumina und der gelungenen Einbindung des Marktes in das Gesamtvolumina sind positiv hervorzuheben. Als Problem wird die Adressbildung zum Wohnen gesehen, da der Zugang zum östlichen Gebäude über die Supermarktfront erfolgt.

Leider weist das Projekt Mängel auf, etwa die Mussbestimmung der direkten Sonneneinstrahlung von 1h am kürzesten Tag des Jahres. Der Pawlatschengang (innerer Erschließungsgang) weist eine zu geringe Tiefe auf. Eine Verbreiterung dessen würde sich negativ auf die Bebauungsdichte auswirken. Darüber hinaus funktioniert die Treppe nur im Zusammenhang mit dem Rundgang, wodurch weite Wege entstehen.

Die Situierung des Großteils der Fahrradabstellplätze im westlichen Gebäudeteil ist ungünstig und entspricht nicht den Vorgaben bezüglich der Nähe zu den Zugangsbereichen. Die dargestellte Rampenneigung ist zu steil. Befahrbarkeit für Lastenräder ist erforderlich.

Die Positionierung des Kinderspielplatzes neben der LKW-Ladezone/Anlieferungszone ist aufgrund des Gefahrenpotentials für spielende Kinder nicht ideal. Beim "Dachgarten" zwischen dem Baukörper Ost und dem Baukörper Mitte ist nicht klar definiert, ob dieser auch von den Bewohner*innen nutzbar ist bzw. überhaupt zugänglich ist, die Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen sind kostenintensiv.

Das Reversieren im Bereich des Spielplatzes wird bezüglich der Verkehrssicherheit problematisch gesehen. Sehr positiv wird die Wohnungsorientierung von der Kasernstraße aus gesehen – keine Aufenthaltsräume zur Kasernstraße.
Plakat 2

Plakat 2

Plakat 3

Plakat 3

Lageplan

Lageplan