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Studienautrag | 11/2022

Wohnen im Seegubel (CH)

Teilnahme

raumfindung architekten gmbh

Architektur

manoa Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

wlw Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

PIRMIN JUNG

Tragwerksplanung, Brandschutzplanung

BB&A Buri Bauphysik und Akustik

Bauphysik, Akustikplanung

ERR Raumplaner AG

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die auf den ersten Blick etwas zufällig anmutende Anordnung der drei gestaffelten Baukörper stehen in einem spannungsvollen Verhältnis zur strengen Geometrie der Allee und erscheinen im Kontext jedoch als stimmige Gesamtkomposition.

Die im Grundriss sowie in der Vertikalen abgestaffelten Gebäudezeilen erlauben ein lockeres Durchfliessen der parkartigen Landschaft und ein ungezwungenes Adaptieren der nach Süden abfallenden Topografie. Ein verspielt geführtes Wegnetz verbindet die Haus- und Wohnungszugänge. Privat genutzte Gartenbereiche und soziale Begegnungsbereiche ergänzen sich. Die gestalterischen Elemente im Freiraum erzeugen eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Die Verfasser verteilen die Baumassen hauptgewichtig auf eine östliche, 60 m lange und dreigeschossige Bauzeile, sowie auf zwei kürzere Volumen westlich der Allee. Dies erlaubt, im südwestlichen Bereich des Perimeters einen öffentlichen Aufenthaltsbereich frei zu spielen. Der östliche Baukörper überschreitet die baureglementarisch zulässige Geschosszahl um ein Geschoss und die zulässige Gebäudelänge wird mit 60 m massiv überschritten. Die Bewilligungsfähigkeit, selbst im Rahmen eines notwendigen Sondernutzungsplanes wird bezweifelt.

Der motorisierte Verkehr wird richtigerweise unmittelbar nach der Einfahrt von der Zürcherstrasse in die beiden Tiefgaragen abgezweigt, die Allee bleibt weitgehend verkehrsfrei bzw. den Fussgängern vorbehalten.

Das vielfältige Wohnungsangebot lässt die gewünschte Mischung von Bewohnern in unterschiedlichen Lebenssituationen und -Phasen erwarten. Die attraktiven, flexibel möblierbaren Wohnungsgrundrisse überzeugen. Das vorgeschlagene statische Prinzip mit nichttragenden Trennwänden ermöglicht das Adaptieren von zukünftigen neuen Bedürfnissen. Kritisiert werden hingegen die überdimensionalen Fensterfronten, die die Privatsphären der einzelnen Wohnungen beeinträchtigen.

Der Entwurf überzeugt mit seinen städtebaulichen Qualitäten und setzt die im Wettbewerbsprogramm gesetzten Rahmenbedingungen sowie die geforderten Qualitäten stringent um. Umso bedauerlicher ist es, dass in Bezug auf die Bewilligungsfähigkeit ein grosses Fragezeichen zu setzen ist, und dass wohl mit Widerstand aus der östlichen Nachbarschaft gegen den 60 m langen Gebäuderiegel zu rechnen wäre.