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Studienauftrag | 01/2023

Neubau Schulhaus Eggersriet (CH)

Teilnahme / Standtort "Heimat"

Dolmus AG

Architektur

Chaves Biedermann Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch einen programmatischen Grundriss, der beinahe schon typologischen Anspruch erheben kann. Zwei Flügel werden derart ineinandergeschoben, dass über eine zentrale Eingangszone die Erschliessungen und innere Belichtungen erfolgen kann. Das Gebäudevolumen wird also durch die innere Struktur generiert und nicht durch eine aktive ortsbauliche Setzung. Im vorliegenden Entwurf ist diese jedoch weitgehend gut gelöst. Die winkelförmigen Nischen, die das Gebäude im Aussenraum formen, werden in der nordwestlichen Ecke zum gut proportionierten Eingangsbereich mit einer gedeckten Eingangshalle und im Südosten zur gedeckten Pausenhalle. Diese Grunddisposition ist gut gelöst. Einzig die starken Abgrabungen im Norden des Hauses irritieren. Hier zeigt sich, dass im vorliegenden Fall das «Programm» keine Rücksicht auf die Topographie nehmen kann. Das dreigeschossige Volumen liegt in Bezug auf die benachbarten Gebäude denn auch eher hoch. Hingegen ermöglicht die Setzung und die kompakte Form gute Aussenräume. Das Rasenspielfeld wird gut in das Terrain eingebettet, ebenso der Hartplatz und die beiden getrennten Spielbereiche für die unterschiedlichen Zyklen, bzw. Altersstufen.

Die Erschliessung erfolgt über eine zentrale Halle im Erdgeschoss, welche die zwei erwähnten Pausenhallen gut und überzeugend verbindet. Unmittelbar daneben befinden sich die Turnhalle, Aula, und Lehrerbereich. Darüber befinden sich auf zwei Geschossen die Schulzyklen, die in sich gut organisiert sind. Um eine zentrale Lernlandschaft gruppieren sich jeweils die Klassen- und Gruppenräume. Deren Belichtung erfolgt über das zentrale Oberlicht, das über alle Geschosse führt. Die räumliche Verortung dieser zentralen Räume ist über verglaste Gruppenraumwände gewährleistet. Zumindest im ersten Obergeschoss dürfte die natürliche Belichtung allerdings nicht ganz optimal sein, zumal im Übergang zur Belichtungszone die Garderoben untergebracht sind. Die Gestaltung des Kindergartenzugangs ist aus formaler Sicht nachvollziehbar, funktional jedoch kaum realistisch.

Das zentrale Oberlicht führt über eine grosszügige Sitz- und Treppenanlage bis ins Untergeschoss. Der Vorschlag ist im Sinn der Belichtung nachvollziehbar, in der vorgeschlagenen Form beeinträchtigt er jedoch die zentrale Halle massiv, weil er die Eingangshalle in unangemessener Weise dominiert. Man wird förmlich ins UG gezogen, obwohl man dann an einer Kellerwand endet. Hier befindet sich dann seitlich die Turnhalle und die etwas spärlich belichteten Werkräume.

Die vorgeschlagene Holzbauweise ist gut angedacht und konsequent vorgetragen. Die einfache Konstruktion, die klare Tragwerkstruktur und das verhältnismässig kleine Bauvolumen versprechen in der Erstellung, beim Unterhalt und den Betriebskosten eine wirtschaftliche Lösung.

Die Erweiterung im Schulgebäude und die Entlastung in Form eines dezentralen Pavillons ist gut vorgetragen.

Zusammenfassend überzeugt der Entwurf mit der Umsetzung des angestrebten pädagogischen Konzeptes. Auch die Organisation der Räume im Erdgeschoss ist gut gelöst. Hingegen überzeugt der Umgang mit der Topographie, namentlich im Eingangsbereich, noch nicht vollständig, ebenso wie die innere Erschliessung des Untergeschosses und die separate Erschliessung des Kindergartens. Auch dürfte die Belichtung der Lernlandschaften, trotz des zentralen grossen Oberlichtes, in der vorliegenden Form kaum ausreichen.
Situation

Situation