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Einladungswettbewerb | 06/2023

Brenzkirche Stuttgart IBA’27 - Zurück in die Zukunft

Visualisierung

Visualisierung

1. Preis

Preisgeld: 21.000 EUR

WANDEL LORCH GÖTZE WACH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich reagiert der Entwurfsvorschlag an der Landenberger Straße mit dem Ausnutzen der Topografie, dem Schaffen eines Vorplatzes und dem Vergrößern des Eingangspodestes vor dem Haupteingang. Die Brenzkirche rückt damit näher an den öffentlichen Straßenraum und öffnet sich gleichzeitig zu ihm, was ausdrücklich begrüßt wird.

Am Baukörper greifen vor allem drei Maßnahmen in den 1939 und 1946 veränderten Baubestand ein und machen damit den ursprünglichen Entwurf der Erbauungszeit und einen Teil der Veränderungen wieder sichtbar: Die runde Ecke und das trapezförmige Treppenhausfenster werden wieder freigelegt, die Satteldächer werden abgenommen und der Turm und südliche Querbau werden wieder auf eine rechteckige Kubatur zurückgeführt. Insbesondere die Wiederherstellung der Ecken macht aber mehr: anstatt nur abzubrechen und die Konturen aus 1933 freizulegen werden die Veränderungen aus 1939 hier weitergebaut: Wände aus dreidimensionalen, mineralischen Strukturen erhöhen die Außenwände und machen damit Giebel- und Satteldach mit ihren ebenen Außenoberflächen sichtbar.

Im Gebäudeinneren finden vor allem organisatorische Veränderungen statt. Die Pfarramtsräume werden ins EG verlegt und sind vom Vorplatz und dem Dora- Veit- Saal aus erreichbar. Von hier und dem östlichen Hof geht es zu den Wohnungen. Der Dora- Veit- Saal öffnet sich mit bodengleichen Fenstertüren zu den östlichen und westlichen Freihöfen.

Im südlichen Gebäudeteil (Querbau) liegen vor allem die Wohnungen und ein weiterer Gruppenraum. Die Erhöhung des Dachgeschosses schafft hier Raum für zwei vollwertige Wohnungen und ein kleines (Gäste-) Appartement.

Das Flachdach (Dachgarten) über dem Kirchenraum ist nur vom Dachgeschoss des Querbaus und nicht barrierefrei erreichbar. Es steht somit hauptsächlich den Wohnungen zur Verfügung. Eine barrierefreie Erschließung über einen bis auf die Dachebene hochgeführten Aufzug im Glockenturm wäre wünschenswert und ist zu prüfen.

Im Kirchenraum wird die ursprüngliche einseitige Belichtung wieder hergestellt und die nachträglich auf der Ostseite eingebauten Fenster hinter einer gebogenen, lichtdurchlässigen Raumschale versteckt. Ob die runde Form nötig ist, sollte überdacht werden. Der Vorschlag, nur einen Teil der Kirchenbänke im rückwärtigen Bereich zu erhalten, schafft Freiheiten im Kirchenraum. Bei Fortsetzung der Planung sollte geprüft werden, ob das Altarpodest beibehalten wird oder ob die Prinzipalien näher an der Gemeinde sinnvoll sind und ob mehr Flexibilität geschaffen werden kann.

Die Arbeit wird als wichtiger Beitrag des Verfahrens gelobt. Sie schafft aus Sicht des Preisgerichts eine angemessene Balance zwischen den baugeschichtlichen Hintergründen und den aktuellen Anforderungen eines zukunftsfähigen Kirchengebäudes.

Auch wenn die Arbeit den kompletten Rückbau der geneigten Dächer vorsieht, wird die Rückführung auf Formen von 1933 in differenzierender Architektursprache gewürdigt. Im Umgang mit der Formensprache wird ein großes Potential für die Weiterentwicklung des Projektes gesehen.
Visualisierung

Visualisierung

Konzept

Konzept

Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Anischt

Anischt