Neue Stadtmitte – vom Torso zum urbanen Zentrum Stadt Neu-Anspach

„Lebendiges, identitätsstiftendes städtebauliches Gesamtensemble mit hoher Funktionalität“

Lebendiges, identitätsstiftendes Leben geht mit urbaner Dichte und gemischten Nutzungseinheiten einher. Sie sind die Grundvoraussetzungen für eine autarke und natürliche Fluktuation und bilden dadurch ein funktionierendes städtebauliches Gesamtensemble.

Die Neue Mitte ist geprägt von bewusst positionierten, aneinandergereihten Attraktionen im Freiraum, die sich wie selbstverständlich in das Wettbewerbsgebiet eingliedern.

Der Marktplatz bildet das Herzstück der Neuen Mitte, Städtebau- und Landschaftskonzept antworten hierauf mit ihrer umliegenden Verteilung. Die italienische traditionelle Piazza steht hier als Vorbild, das von baulich geformten Außenräumen lebt. Ein zentral angeordnetes Wasserspiel, zonierende Bodenbeläge und Stadtmobiliar bespielen den Marktplatz und lassen den Außenraum nach italienischem Vorbild zur qualitativen Aufenthaltsfläche werden. Eine harmonische Atmosphäre und Qualität von Geborgenheit entsteht und bietet die Möglichkeit vielfältigen und individuellen Anforderungen gerecht zu werden. Unterschiedliche Messen und Märkte finden hier ihre Entfaltung und bringen die Bewohner:Innen und Besucher:Innen zusammen.

2. Städtebau • Qualität der städtebaulichen Struktur und Gestalt Planungs- und baurechtliche Umsetzbarkeit

„Bestand erhalten, kontextbezogen weiter entwickeln, traditionelle Strukturen referenzieren“

Gemäß der Kontextbebauung in der direkten Umgebung, werden die spielerisch angeordneten Dachformen referenziert. Traditionelle Dorfstrukturen umrahmen mit ihrer giebelständigen Anordnung den Dorfplatz. In der Neuen Mitte soll diese Tradition aufgegriffen werden. Bezüglich der städtebaulichen Körnung werden die vorgesehenen Gebäude als Vermittler zwischen dem Bestand – dem FBC, dem Bürgerhaus, der Kirche St. Marien und dem Rathaus – sowie der umliegenden Einfamillienhausbebauung konzipiert.

Die bewusst betonte inselartige Lage der Neuen Mitte heben das Herzstück, den Marktplatz, besonders hervor. Die Neubauten richten sich in ihrem Gebäudevolumen zum Marktplatz.

3. Grün- und Freiraumgestaltung • Qualität und Realisierbarkeit des Freiflächenkonzepts

„Durchdachte Freiraumkonzepte haben einen positiven klimatischen Einfluss“

Grünraum ist nicht gleich qualitativer Grünraum. Qualitätsvolles Stadtgrün bereichert einen attraktiven Stadtraum. Bewusst angelegte und durchdachte Freiraumkonzepte haben einen positiven klimatischen Einfluss auf das Quartier, seine Bewohner:Innen und die Stadt. Es wird unterschieden zwischen dem Grünraum, der positiven Einfluss auf den Menschen hat, und dem Grünraum für die Biodiversität. Sobald die Zugehörigkeit einer Grünfläche innerhalb eines Wohnquartiers beispielsweise als Innenhof klar definiert ist, gewinnen die Grünflächen an Qualität. Sie beziehen sich auf den unmittelbaren Mehrwert der Erholung im Quartier für seine Bewohner:Innen. Sie eignen sich den Grünraum an und bespielen diesen individuell. Außenbereiche als „Grüne Zimmer“ und „urban gardening“ Flächen, angrenzend an die Wohnbebauung sind ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtkonzepts.

Die öffentlich zugängliche Grünfläche im Straßenraum benötigt einen zusätzlich zugeschriebenen Nutzen. Sie dienen der Förderung von Biodiversität. Anstelle von Rasenflächen, die als Abstandsgrün lediglich den Straßenbereich zur Gebäudekante trennen, ergeben sich hier Flächen für Wildbienen oder qualitative Aufenthaltsorte für Bewohner:Innen und Besucher:Innen. Bewusst positionierte Wasserflächen und Baumalleen wirken der Erhitzung entgegen und erzeugen den sog. „cooling effect“.