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kooperatives Werkstattverfahren in 2 Stufen | 05/2023

Umbau Karstadt an der Müllerstraße in Berlin-Wedding

1. Rundgang / 1. Phase

Henning Larsen Architects

Architektur

Ramboll Deutschland GmbH

Brandschutzplanung

cepezed Architectenbureau b.v.

Nachhaltigkeitskonzept

Beurteilung durch das Preisgericht

Aus der Analyse des baulichen Umgebungskontextes heraus orientiert sich der Entwurf in seiner Formsprache konsequent an der Traufhöhe der Bestandsbebauung und schafft einen angemessenen Übergang zur angrenzenden Nachbarbebauung. Tageslicht wird mittels großzügiger Höfe auf die verschiedenen Ebenen in das Gebäude transportiert und somit gesunde Arbeitsverhältnisse gewährleistet.
Die ausgedehnte Dachlandschaft fungiert mit den vielfältigen Angeboten, dem ökologischen Nachhaltigkeitsansatz sowie der rein öffentlichen Nutzungskonzeption als Alleinstellungsmerkmal, das positiv gewürdigt wird.
Aufstockungen sind im rückwärtigen Grundstücksbereich verortet und nehmen vornehmlich Büro- und gemeinwohlorientierte Nutzungen auf. Die Traufhöhe von bis zu 42 m sowie die erforderlichen Abstandsflächen, welche sich auf die angrenzenden Grundstücke erstrecken, werden kritisch bewertet.
Inwieweit zudem der repräsentative Eingangsbereich als große Eckgeste unter Aufnahme der Gestaltungselemente der denkmalgeschützten Nazarethkirche verstanden und einer differenzierten Ausformulierung zugeführt werden sollte oder dieser vielmehr zur Auflösung der fassenden Platzkontur des Leopoldplatzes im Kreuzungsbereich Schul- /Müllerstraße beiträgt, wurde kontrovers diskutiert.
Durch die kleinteiligen Verkaufseinheiten wird eine Art Einkaufszeile mit mehreren Adressen zur Müllerstraße ausgebildet und der Straßenraum aktiviert. Worin sich die drastische Reduzierung der Warenhausflächen begründet, kann nicht nachvollzogen werden. Anforderungen an die Funktionalität des Gebäudekomplexes und die Erfüllung der Ziele des StEP Zentren 2030 werden dadurch in Frage gestellt.
Der Entwurf präsentiert sich in der Gesamtheit mit guten städtebaulichen und architektonischen Ansätzen, lässt jedoch Fragen zur (inneren) Erschließung ungeklärt und kann infolge der Flächenunterschreitungen nicht überzeugen.