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Award / Auszeichnung | 04/2023

BDA-Preis Schleswig-Holstein 2023

Ein "Schaufenster der Wissenschaft" bietet Passanten Einblicke in die Laborcluster und den Forschenden weite Ausblicke in den Campuspark

Ein "Schaufenster der Wissenschaft" bietet Passanten Einblicke in die Laborcluster und den Forschenden weite Ausblicke in den Campuspark

Biomedizinische Forschung BMF, Universität zu Lübeck

DE-23562 Lübeck, Marie-Curie-Straße

BDA-Preis

hammeskrause architekten bda

Architektur

Land Schleswig-Holstein

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    15.700m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 03/2020

Projektbeschreibung

Schaufenster der Wissenschaft | Die Universität zu Lübeck hat sich an der Schnittstelle von Medizin, Naturwissenschaften und Technik international etabliert. Mit dem Neubau für die Biomedizinische Forschung BMF entstehen zwei neue Forschungseinrichtungen: das Zentrum für Infektion und Entzündung sowie ein Zentrum für Klinische Forschung. Anstelle im stillen Kämmerlein ohne Ein- und Ausblicke zu forschen, gibt ein großes Schaufenster Einsicht in die Aktivitäten vor Ort. Transparenz ermöglicht den steten Perspektivwechsel – gute Ergebnisse in der Forschung stehen in direktem Zusammenhang mit guter Wissenschaftsarchitektur.

Der Neubau bildet - auch architektonisch - eine nahtlose Fortsetzung des CBBM (Center of Brain, Behavior and Metabolism) und gewährleistet so den Austausch mit einer eng verwandten Disziplin. Auf 7.000 Quadratmetern befinden sich biomedizinische, chemische und experimentelle Labore sowie Sicherheitsbereiche mit S3-Laboren für die interdisziplinäre Forschungsarbeit von rund 450 Wissenschaftlern.

In einem sehr heterogenen Umfeld setzt die Kubatur des Neubaus einen Ruhepunkt. Entlang einer zentralen grünen Campus-Achse reihen sich die neuen Hochschulbauten auf und strukturieren durch ihre Ausrichtung und Körnung das Areal. Der Haupteingang des BMF richtet sich zu dieser Grünachse und der neuen Campusmitte aus.

Die Fassadengestaltung greift den Duktus der Längsseiten des CBBM auf und führt diesen bis zu den Gebäudeecken an der Nordseite fort. Auf der Nordfassade wird die Bänderung zugunsten der Idee eines überdimensionalen Schaufensters unterbrochen, die Ausrichtung und Organisation der Labore mit Auswerteplätzen im Anschluss an die Benchzonen lassen hier eine großflächige Verglasung zu. Das Schaufenster der Wissenschaft bietet Passanten Einblicke in die Laborcluster und den Forschenden weite Ausblicke in den Campuspark.

Im Inneren verknüpft eine Abfolge von lichtdurchfluteten Atrien die Raumsequenzen und lädt bereits im Erdgeschoss mit kleiner Cafeteria, Ausstellungs- und Aufenthaltsbereichen zum Gedankenaustausch und Verweilen ein. Die große offene Treppenskulptur gibt einerseits Orientierung und verbindet andererseits die offenen Kommunikationszonen, die sich auf allen Geschossen um die gebäudehohen Lichthöfe gruppieren. Die vielfältigen und geschossübergreifenden Blickbezüge zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen sind elementarer Teil der Identität des BMF und machen die Forschung auch im Zentrum des Gebäudes für alle erlebbar.

Beurteilung durch das Preisgericht

Offenheit, Klarheit und Helligkeit strahlt das neue Forschungsgebäude der Uni Lübeck aus. Der Neubau, als Weiterbau des bereits bestehenden Gebäudes des CBBM, fügt sich nahtlos an und verknüpft damit inhaltlich und räumlich die Forschungsdisziplinen mit Laboren für ca. 450 Wissenschaftler:innen. Betritt man das lichtdurchflutete, komplett Verglaste Atrium, erlebt man die Labore als Schaufenster der Wissenschaft. Alles wir durch die große Transparents der Innenfassaden sicht- und erlebbar. Wünscht man sich nicht, dass alle Universitäten die Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit nicht nur zulassen, sondern feiern würden? Eine große Treppe führt zu den Kommunikationszonen, die Austausch und geschossübergreifende Blickbezüge zwischen den unterschiedlichen Laboren ermöglichen. Die Wirkung nach außen, ist als Fortsetzung der Bestandsfassade des CBBM eher unspektakulär und wenig ansprechend. Nur zur Eingangsseite öffnet sich die Fassade stärker. Jedoch kann man auch diese Art der Anpassung loben, um den Zusammenhang zwischen den Disziplinen zu festigen. Das Gebäude entfaltet seine Qualität im Inneren, für die Menschen, die dort ihre Tage in der Forschung verbringen.
Die Fassadengestaltung greift den Duktus des CBBM auf und führt diesen bis zu den Gebäudeecken an der Nordseite fort

Die Fassadengestaltung greift den Duktus des CBBM auf und führt diesen bis zu den Gebäudeecken an der Nordseite fort

Im Inneren verknüpft eine Abfolge von lichtdurchfluteten Atrien die Raumsequenzen

Im Inneren verknüpft eine Abfolge von lichtdurchfluteten Atrien die Raumsequenzen

Die zentrale Treppenskulptur gibt Orientierung und verbindet die offenen Kommunikationszonen, die sich auf allen Geschossen um die Lichthöfe gruppieren

Die zentrale Treppenskulptur gibt Orientierung und verbindet die offenen Kommunikationszonen, die sich auf allen Geschossen um die Lichthöfe gruppieren

Transparenz, Ausblick und Tageslicht sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität in den Laborclustern

Transparenz, Ausblick und Tageslicht sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität in den Laborclustern

Die geschossübergreifenden Blickbezüge zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen sind elementarer Teil der Identität des BMF

Die geschossübergreifenden Blickbezüge zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen sind elementarer Teil der Identität des BMF

Über die Atrien hinweg sind die Forschenden visuell miteinander verbunden

Über die Atrien hinweg sind die Forschenden visuell miteinander verbunden

Ausrichtung und Organisation der Labore lassen an der Nordfassade eine großflächige Verglasung zu und erlauben einen direkten Einblick vom Vorplatz aus

Ausrichtung und Organisation der Labore lassen an der Nordfassade eine großflächige Verglasung zu und erlauben einen direkten Einblick vom Vorplatz aus