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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2023

Neugestaltung Umfeld Hohenburgschule mit Piazza Albano Laziale und Urban Gardening in Homburg

Ankauf

Preisgeld: 2.563 EUR

Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsentwurf 1003 entspricht grundsätzlich dem Förderaufruf des BMWSB zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ und leistet durch eine gezielte Entwicklung der grünblauen Infrastruktur einen Beitrag zur klimagerechten Stadtentwicklung, da hier soziale und ökologische Herausforderungen durch zunehmende lokale Klimaveränderungen zusammentreffen, die einer neuen integrierten Herangehensweise und Erprobung bedürfen.
Ebenso erfüllt der Wettbewerbsentwurf 1003 das vom Auslober geforderte Konzept zur Neugestaltung des Umfeldes der ehemaligen Hohenburgschule mit „Piazza Albano Laziale“ und „Urban Gardening“, um den Zielen der Nachhaltigkeit, insbesondere der Klimaanpassung, gerecht zu werden und darüber hinaus die Aufenthaltsqualität und Attraktivität zu steigern.
Es ist jedoch anzumerken, dass der Wettbewerbsentwurf 1003 kein umfassendes Regenwasserkonzept erkennen lässt. Zwar soll das Dachwasser der Hohenburgschule genutzt werden, in welcher Art und in welchem Umfang bleibt jedoch unklar.
Der Entwurf sieht die Verwendung von Drainpflaster entlang der überbreiten Wegeflächen vor. Dies trägt zwar zur Erhöhung der Versiegelungsfähigkeit bei, die Temperaturmaxima bei sommerlichen Hochdruckwetterlagen werden dadurch aber sicher nicht gebrochen.
Eine gesundheitsfördernde und leitbildkonforme Stadtentwicklung ist hinsichtlich der Kriterien Ökologie und Klimaresilienz leider nur in geringem Maße erkennbar. Hinzu kommt, dass der Wettbewerbsentwurf in einigen Platzbereichen den tatsächlichen Baumbestand einschließlich der Baumstandorte nicht berücksichtigt bzw. nicht korrekt wiedergibt.
Der Entwurf ist sehr funktional und klar strukturiert. In einem „Pocket-Park“ sind unterschiedliche Nutzungen und Nutzungsarten möglich. Am Rand der sehr großzügig dimensionierten Platzflächen ist an geeigneter Stelle eine Außengastronomie platziert, ebenso ist als weitere Entwurfsidee ein multifunktionales „grünes Regal“ vorgesehen. Weitere prägende Nutzungsideen, Platzfunktionen oder Möblierungsvorschläge sind kaum vorhanden. Die Verkehrsflächen für den fußläufigen Individualverkehr erscheinen im Entwurf sehr mächtig, entsiegelte oder zu begrünende Flächen nehmen sich zurück.
Die städtebaulichen Achsen und Blickbeziehungen wurden sehr gut ablesbar aufgegriffen und in der Entwurfsplanung richtig umgesetzt. Der Eingang der stadtbildprägenden Hohenburgschule wurde im Entwurf sehr gut „inszeniert“, die Außengastronomie in unmittelbarer Nachbarschaft zur musealen Nutzung innerhalb der Hohenburgschule korrespondiert richtig mit der zukünftigen Folgenutzung des massiven Baukörpers.
Die Platzgestaltung wird durch den zentral angeordneten „Pocket Park“ dominiert, der von großzügigen Geh- und Platzflächen eingerahmt wird. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Aufenthaltsqualität insbesondere an heißen Sommertagen leidet. Neben dem relativ geringen Verschattungsgrad der Platzfläche sind keine weiteren Wetterschutzeinrichtungen vorgesehen, sodass die Bespielbarkeit der Platzfläche sehr witterungsabhängig ist.
Die Aufgabe der Herstellung der Barrierefreiheit zwischen den verschiedenen topographischen Planungsebenen wurde innerhalb des Plangebietes nicht gelöst und stellt einen deutlichen Mangel des Wettbewerbsentwurfes 1003 dar. Das klare Konzept, die zurückhaltende Bepflanzung und die wenigen Einbauten und Möblierungen lassen den Entwurf – auch unter dem Aspekt der zu erwartenden Pflege – als wirtschaftlich erscheinen.

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