Wohnen und Arbeiten am Fluss in Backnang

Der Wettbewerbsbeitrag zeigt idealtypisch die Prämissen zukünftiger Arbeitswelten in der alten Fabrik an der Fabrikstraße 45 in Backnang auf. Auf Basis einer auf die Wirtschaftsstruktur bezogenen Analyse werden architektonische Prinzipien der produktiven Stadt auf die Planungsaufgabe abgeleitet und in ein Raumprogramm übersetzt. Damit gelingt ein Beitrag, der konzeptionell zukunftsweisend und architektonisch gelungen eine Lösung entwirft. Die Programmierung der beiden Bestandsriegel folgt gemäß Ihrer logischen Lage, Funktion und Potentialen im Gefüge des Werkhofs und der Grün-Blauen Insel. Die zur Hofseite orientierten Werkstätten sind typologisch und funktional richtig gesetzt. Das Erdgeschoss des dreigeschossigen Riegels stellt die richtigen Verknüpfungen zu den Außenräumen in Richtung Flusslandschaft und dem Gelenk- und Quartiersplatz her. Der ergänzende Kopfbau bildet zur Ausbildung einer Auftakt- und Platzsituation eine überzeugende städtebauliche Geste. Zwischen den freigelegten Bestandsstrukturen vernetzt eine Werkspassage die verschiedenen Nutzungen und entstehenden Wegeverbindungen – in guter Korrespondenz mit den vorgesehenen Nutzungen. Die Bestandsriegel werden durch eine rechtwinklig gedrehte, zweigeschossige Aufstockung belegt. Diese Drehung ermöglicht überzeugend orientierte Grundrissqualitäten und öffnet für alle Wohnungen gute Wohn- und Belichtungsverhältnisse, sowie qualitätvolle Blickbeziehungen. Wie selbstverständlich entsteht durch die Orientierung und Anmutung des Aufbaus ein gelungener und sichtbarer Auftakt zur Grün-Blauen Insel.