Prix Acier 2023

Die dezenten und präzisen Schraub- und Schweissverbindungen der Stahlkonstruktion sorgen für ein durchgängiges, schwereloses Design. Dieses Gefühl der Leichtigkeit wird durch den Einsatz heller Farben verstärkt. Dort, wo Tageslicht gewünscht wird, wurde ein Sheddach eingebaut, was durch die Stahlkonstruktion problemlos und mit einem Minimum an Tragstrukturen möglich ist.

Dieses grosszügig angelegte Gebäude dient gleichzeitig als Logistik- und Forschungszentrum, in dem alle Fäden des Sammlungszentrums zusammenlaufen. Hier kreuzen die unzähligen Objekte die Wege jener Menschen, die dort tätig sind. Dieser scheinbar endlose Komplex bietet gleichermassen Platz für die archäologischen Fundstücke wie für diejenigen, die sie erforschen.

Dank ihrer Liebe zum Detail und ihres Geschicks, nachvollziehbare und nahbare Konstruktionen zu entwerfen, schaffen es die Architekten von Karamuk Kuo, Grundsätze und Materialien aus der Industrie auf belebte Räumeumzulegen und auf eine menschliche Ebene zu heben. Das Ergebnis: eine Industriehalle, in der Archäologen ihrer Arbeit nachgehen können. Das wäre natürlich nicht möglich, ohne an herausragende Produktionshallen anzuknüpfen, die Karamuk Kuo faszinieren, wie wir aus ihren Publikationen wissen: von der Garage von Auguste Perret über die Druckerei von Jean Prouvé bis hin zu den Fabrikbauten von Albert Kahn. Bei diesem Projekt trifft perfekt abgestimmte Logik auf herausragendes räumliches Vorstellungsvermögen. Architektonische Prinzipien wurden mit konsequenter Logik verfolgt, um facettenreiche, oft unerwartete Räume zu gestalten.

Für das Projekt Augusta Raurica war Durchhaltevermögen gefragt: Nachdem der Wettbewerb 2014 gewonnen wurde, folgten zwei Bauphasen. Dieser Bau zeugt von grosser architektonischer Präzision und wird auch in Zukunft als Referenzprojekt für hybrides Bauen herangezogen werden. Hier sieht man deutlich, wie viele intelligente Entscheidungen zu einem wunderbaren Ganzen führen können.