Neubau Volksschule Am Kempelenpark in Wien (AT)

Städtebaulich wirkt jedoch das langestreckte Volumen, das fugenlos an den südlichen Wohnbau anschließt, als Barriere zwischen Stadtraum und Park. Die Fortsetzung des Stahlgerüstes bis zur südlichen Grenze hofseitig, auch wenn widmungskonform, bewirkt eine Einengung des Hofes und wird für die anschließenden Wohnungen als problematisch empfunden.

Die Lage des Turnsaals, parallel zur Kempelengasse, schafft eine zusätzliche Barriere im Erdgeschoß. Die vorgeschlagenen Einsichtbarkeit des Saals vom öffentlichen Raum wäre zu überdenken, sowie auch der externe Zugang, wo die Barrierefreiheit nur durch die Querung des Schulbereiches gewährleistet werden kann. Die Möglichkeit einer differenzierten Nutzbarkeit der Multifunktionsräume wird in Frage gestellt.

Der Schulvorplatz wird über Stufen topographisch angenehm in den Kempelenpark eingebunden. Die weiteren beschriebenen Qualitäten des Freiraumes lassen sich im Plan jedoch nicht ablesen.

Der als bewusst langlebig ausgewiesenen Stahlbetonskelettbau in Kombination mit der klar vorgesetzten, nichttragenden Holzfassade und der vorgestellten, gut zerlegbaren Regalkonstruktion zeigen von hohem Bewusstsein von kreislauffähigen Konstruktionen. Viele Elemente sind gut trennbar und können einfach einer Weiterverwendung zugeführt werden. Im Betonbau wird durch den Einsatz von klinkerreduzierten Zementen auf das relative Treibhauspotential geachtet. Auch sonst sind die geforderten Nachhaltigkeitskriterien stringent umgesetzt. Die Wirtschaftlichkeit wird allgemein positiv bewertet.