Umbau und Erweiterung Schulzentrum Oberstadt in Imst (AT)

Die Grundidee der Neubauten ist eine völlig unterirdisch liegende Turnhalle samt Zentralgarderoben, Umkleiden und Technik und eine „schwebende“ Schule in 3 Obergeschoßen. Dadurch entsteht eine großzügige, weitgehend stützenfreie Eingangssituation.

Die Aula und ein 3-geschoßiger Luftraum als Puffer zum Bestand öffnen sich direkt anschließend an den überdachten Schulhof. Die Kombination aus Konferenz, Aula, Essen und Aufenthalt wird aus pädagogischer Sicht positiv gewertet.

Die Räumlichkeiten der VS werden im Altbestand über 3 Geschoße verteilt. Die MS weitgehend im Neubau angesiedelt. Gemeinsam genutzte Räume liegen überwiegend in den Untergeschoßen. Diese Gliederung lässt klare Abgrenzungen der beiden Schultypen zu, hat aber trotzdem Potenzial zur Durchmischung. Kritisch gesehen werden die weiten Wege für die Volksschüler als auch die suboptimale Positionierung der Lernlandschaften sowohl im Bestand als auch im Neubau. Eine optimale Orientierung der Klassen zum offenen Lernbereich ist nur bedingt möglich.

Das Projekt fällt durch hohen Eigencharakter des Neubaus und durch die Großzügigkeit und eindeutige Auffindbarkeit der Eingangssituation auf. Darin liegen aber auch die Schwächen des Projektes. Die ausladende Geste würde mehr Leichtigkeit im Gesamtausdruck erfordern und nicht die Schwere eines Hof-Typs mit mittiger Perforierung zur Belichtung.

Insgesamt wird das Projekt in seinem klaren Gesamteindruck gewürdigt, aber im Eigencharakter als zu schwer und massiv und in seiner Höhenentwicklung als zu dominant zum Altbestand der Clemens-Holzmeister-Schule gesehen.

Die Baukosten liegen im oberen Bereich. Die große Hüllfläche lässt hohe Kosten für Errichtung, Erhalt und Betrieb erwarten.