Neue Dorfmitte Neuhausen

Der Beitrag einer neuen Gartensiedlung inmitten eines Baumhains ist prinzipiell sehr erfreulich. Insbesondere die sorgfältige Entwicklung der Wohnhöfe mit dynamischen Entwicklungsmöglichkeiten (Glashaus, Tiny-House…) ist interessant; ebenso die Überlegungen zum kostengünstigen und flächensparenden Bauen im Hinblick auf Suffizienz. Sehr differenziert und sorgfältig wird die Vorstellung einer neuen Baukultur als Klimakultur und ressourcenbewusste Kreislaufwirtschaft in den Entwurf eingearbeitet. Begrüßt werden die ökologischen Vorstellungen im Freiraum, was Biodiversität und Regenwassermanagement betrifft. Problematisch gesehen wird die städtebaulich-freiräumliche Abfolge entlang der Egger Straße (Grünanger, Gartenanger…). Ebenso wenig überzeugend ist, dass am Nahversorger nur in sehr begrenztem Umfang Stellplätze in fußläufiger Entfernung gegeben sind. Das Quartier scheint in einigen Teilbereichen übererschlossen zu sein, was besonders bei der mittig gelegenen Allmende -Fläche schmerzlich ist. Der Platz an der Kreuzung der Egger Straße und der Pranger Straße wäre in seiner Ausführung zu differenzieren. Ob die vorgeschlagene Ladennutzung tragfähig ist, wird bezweifelt. Der Vorschlag liegt hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Ausnutzung des Geländes im Vergleich etwa im mittleren Bereich. Die Arbeit weist erfrischende Ideen für eine besondere Atmosphäre, Charakteristik des Quartiers und neue, kostengünstige Wohnformen auf, allerdings sind neben den angesprochenen Problembereichen manche Konzeptideen eher auch urbanen Vorstellungen entnommen.