Gestaltungspreis der Wüstenrot-Stiftung 2010 - Neues Wohnen in der Stadt

sc11 Baugruppenprojekt Schönholzer Straße 11 in Berlin Mitte
Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 11 Wohnungen

Lage
Das Gebäude ist ein erster Baustein zur Bebauung des Mauerstreifens zwischen den Bezirken Wedding (ehemals West-Berlin) und Mitte (ehemals Ost-Berlin). Zur Erbauung der Berliner Mauer wurden in den 60er Jahren großflächig Häuserblocks abgerissen, die bis zum heutigen Tage als Wunden im Stadtgefüge zu spüren sind.
In privilegierter Eck- und Südlage schließt das Gebäude den gegenüber liegenden Stadtplatz ab. Der Platz wurde mit dem Baugruppenprojekt RuSc (Ruppiner Str 43/Schönholzer Str. 10a) von zanderroth mit herrbug Landschaftsarchitekten geschaffen.

Konzept
Das Gebäude ist bestimmt durch ein einzelnes Element: Ein über Eck verlaufendes Band aus Stahlbeton.
Es verbindet das Haus mit dem Boden, bestimmt die Struktur aller Geschosse und bildet den Abschluss.
Seine Plastizität gibt der Ecke Wirkung und schafft Außenräume für die Wohnungen.

Die Vor- und Rücksprünge des Bandes lassen unterschiedliche Freibereiche entstehen.
Mal lässt die Fassade sich in gesamter Raumbreite- und -höhe öffnen – die Wohnräume verwandeln sich in zimmergroße Loggien; mal springt die Fassade zurück und lässt Raum für eine durch das Band beschützte Terrasse.

Fassade
Die Fassade ist eine massive Konstruktion aus Ortbeton. Die plastische Struktur der Oberfläche –der Abdruck von horizontal verlaufenden Bambusstäben- wurde durch das Einlegen von Matrizen in die Schalung erreicht. Um eine möglichst exakte Abbildung der Struktur zu erreichen wurde selbstverdichtender Beton verwendet.