Architekturpreis 2003

Die Fassade des Anbaus an eine Gründerzeitschule ist eine Reflexion des Putzbossenmotivs, welches die Fassade des Hauptbaukörpers dominiert. So werden vorgefertigte Bossen eingesetzt, in Metallrahmen eingefasste Putz-Elemente, die wie ihre historischen Vorgänger haptische und plastische Qualitäten aufweisen. Vor der Verglasung der Aula sind die vorgehängten Putz-Elemente beweglich.

Objekt:
Erweiterung Neue Nikolaischule Leipzig, 2003
Schönbachstraße 17
04299 Leipzig

Bauherr:
Stadt Leipzig, Hochbauamt Abt. Bildungs- und Sportbauten

Der relativ kleine, durch seine stringente kubische Form Eigengewicht beanspruchende
Aula-Anbau ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass sich eine moderne bauliche
Ergänzung im Kontext einer gründerzeitlichen Architektur souverän behaupten
kann. In Volumen und Bebauungshöhe haben die Architekten konsequent an das
noch original erhaltene Pendant des gegenüberliegenden Anbaus angeknüpft und
damit die ursprüngliche Symmetrie des Schulbaukörpers wiederhergestellt. Bemerkenswert
ist das den verschiedenen Anforderungen des Schulbetriebs gerecht werdende
funktionelle Konzept. Ohne großen Aufwand bei der Umrüstung kann das Gebäude
als Aula, als Prüfungssaal oder als Turnhalle genutzt werden. Zweckmäßig
sind alle Geräte und Möbel in hinter den Saalwänden eingerichteten Nebenräumen
gelagert. Bei klugem Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel ist eine hohe Funktionabilität
erreicht worden. Dafür und für die im Ganzen überzeugende architektonische
Gestaltung wird die Aula der Neuen Nikolaischule im Rahmen des Architekturpreises
der Stadt Leipzig 2003 mit einer Lobenden Erwähnung bedacht.