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Award / Auszeichnung | 07/2011

best architects 12

Wohnen am Park

AT-1020 Wien, Vorgartenstrasse 122-128

Auszeichnung: Wohnungsbau

PPAG architects

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    34.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2007
    Fertigstellung: 01/2009

Projektbeschreibung

274 Wohnungen unterschiedlicher Größe und Qualität finden in einem kompakten Haus ungewöhnlicher Größe platz. Wie kann ein maximal großes Wohnhaus aussehen, ohne in Monotonie zu verfallen. Wie schafft man Überschaubarkeit im Inneren wie im Äusseren, Wiederkennungswert, sowie Identifikation des Einzelnen mit dem Gesamtkomplex?

Trotz der Größe wird auf ein Regelgeschoss verzichtet, jedes Stockwerk ist ein Unikat, wobei durch vertikale Verzahnung der Ebenen mittels interner Lufträume im Gangbereich zusammenhängende innere Häuser geschaffen werden, die räumlich individuell ausgebildet und gestaltet zu hausinternen Nachbarschaften werden: Der Gangbereich vor der Wohnung wird zum gemeinschaftlichen Wohnzimmer vor dem Wohnzimmer. Ein Kunstprojekt transformiert die Erschliessungszone in eine vertikale Galerie. Gemeinschaftliche Einrichtungen (Waschsalon, Kinderspielraum, Mehrzweckraum, Sauna) unterstützen das Gelingen des sozialen Wohnbaus. Die räumliche Ausformulierung des gesamten Hauses, das Stricken eines komplexen Algorithmus wird zum entscheidenden Argument bei der Antwort auf die Frage der NICHTNEUTRALITÄT und NICHTSERIALITÄT. Aus der Wechselwirkung dreier Bausteine (3 grundsätzlichen Wohnungstypen) entsteht eine eigene Grammatik, die letztendlich die gesamte Struktur zwingend ergibt. Dadurch gleicht kein Eck des Hauses, kein Gang, kein Teil der Fassade einem anderen.

Die städtebauliche Situation ist aussergewöhnlich. Am ehemaligen Nordbahnhof – U-Bahnstation Vorgartenstrasse – in ausgesprochener Nähe zum Zentrum ebenso wie zur Donauinsel entsteht ein neuer Stadtteil mit ca. 20.000 Einwohnern. Die Südwestfassade des Hauses bildet in ihrer gesamten Länge die Fassade eines neuen, unmittelbar angrenzenden Parks, dem Erholungszentrum des neuen Bezirkes. Das Erdgeschoss bleibt weitestgehend nutzungsfrei und ist somit ein großzügiger, offener Ein- und Durchgang zum Park mit überdachten parknahen Nutzungen wie sonnengeschützte Sandkiste und Tischtennistische. Die Unterschiedlichkeit der Hausfassaden ist Programm. Die rubinroten Glasbrüstungen der Balkone prägen die Erscheinung zum Park, während zur Vorgartenstrasse die übergrossen Fenster der Maisonettewohnungen ein Spiel mit dem Masstab der Stadt spielen.

KUNST IM BAU ist ein permanentes Kunstprojekt in einem kürzlich fertiggestellten, geförderten Wohnbau für ca. eintausend Bewohner.
22 KünstlerInnen wurden eingeladen, Arbeiten an ausgewählten Wandflächen in den, für alle Mieter und Besucher zugänglichen Bereichen, zu positionieren. Der überwiegende Teil der Werke entstand im letzten Halbjahr speziell für dieses Gebäude.

Die Weitläufigkeit des Baus aber auch die spezielle architektonische Aufgliederung in “Nachbarschaften”, derzufolge die betreffenden Wandflächen im Haus verteilt sind, bot die Möglichkeit, sehr unterschiedliche künstlerische Positionen in einem Projekt zu vereinen. Durch die räumliche Distanz zwischen den einzelnen Werken, können diese zunächst unbeeinflusst voneinander und umso stärker im Kontext ihrer unmittelbaren Umgebung wahrgenommen werden. Mit dieser Strategie, die in gewisser Hinsicht auch die Grundidee des Gebäudes weiterführt, wurde zudem die Basis für eine möglichst breite Themenpalette gelegt, die – wie sich herausstellte – weit über das Naheliegende hinausreicht.

Eine Besonderheit des Projektes ist die einheitliche Technik, in der alle Arbeiten ausgeführt werden: bedruckte, direkt an die Wand angebrachte Papierbahnen. Dies wurde in die Auswahl und Konzeption der Arbeiten einbezogen und von einigen KünstlerInnen auch thematisiert.