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Offener Wettbewerb | 04/2012

1220 Wien, aspern Die Seestadt Wien - Baufeld D18, Bildungscampus Wien 22, Generalplanerleistungen

3. Preis

Johannes Daniel Michel Generalplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Aspekte:
Die strukturelle Konzeption sieht einen zusammenhängenden kompakten Baukörper vor, der sich als Mäanderform um einen gefassten Hof ausbildet. Ausgehend vom Park wird eine öffentliche Passage bis zur Haupterschließungsstraße angeordnet, der als Campusplatz auch für die späteren Bausteine der Höheren Schule und der angrenzenden Nutzung dient. Hier wird der Campusgedanke auf die gesamte Fläche des Bildungsareals übertragen.
Die Buswendeplatte wird am Nord-westlichen Rand angeordnet, von hier wird der Eingangsbereich, der direkt gegenüber der Parklandschaft angeordnet ist zentral erreicht.
Der zentrale Zugang für alle Nutzungseinheiten wird als offene Halle der Kommunikation interpretiert.
Die Planung der Pausen- und Spielflächen sieht eine großzügig zusammenhängende Fläche mit Hofcharakter vor, die mit verschiedensten Nutzungssegmenten gefüllt ist und nahtlos in die Freianlagen des Kindergartens am südlichen Grundstücksbereich übergeht. Durch die Nutzung der Höhendifferenz des Geländes zwischen Nord- und Südrand wird eine natürliche Gliederung zum Bereich der Kindergartenkinder ermöglicht, die keine definierte Trennung erfordert, sondern den Bereich subtil verknüpft.
Für den Abendsport gibt es die Möglichkeit zur Ausbildung eines klaren Schließbereichs, der Eingang befindet sich als Seiteneingang an der Westfront des Gebäudes.
Insgesamt formuliert das Konzept einen zusammenhängenden Baustein, der die drei Hauptnutzungen in einzeln ausformulierten Figuren um eine zentrale Pausenhoffläche gliedert. Somit gelingt sowohl eine selbstbewusste Einzelausbildung als auch die Bildung einer Gemeinschaft auf dem Campus, auf dem die Begegnung und Kommunikation aller Kinder, Eltern und dem Lehrkörper stattfindet.

Baukünstlerische Aspekte:
Zentrale Entwurfsidee ist eine kompakte Zusammenfassung aller Nutzungen in einem gegliederten Gesamtbaustein. Diese Lösung ermöglicht sowohl im Innenraum als auch in den Freianlagen eine gemeinschaftliche Bildungslandschaft mit Begegnungsorten und dennoch einer übersichtlichen Gesamtfigur.
Die klare Gebäudestruktur ermöglicht eine leichte Orientierung und eine gute Übersicht. Die Anbindung der Freiräume (Terrasse, Hof, Spielgarten) wird direkt in die Gebäudefigur mit aufgenommen und verbindet Innen und Außen. Dazu trägt auch die großzügige transparente Fassadengestaltung bei.
Der zentrale Eingangsbereich mit einer lichten Halle ist Kommunikations- und Begegnungsort für Volks- und Förderschule. Von hier wird auch der Kindergarten im Süden innenräumlich angebunden. Die Nutzungsaufteilung mit den gemeinschaftlichen Räumen im Erdgeschoß bildet eine zusammenhängende Raumfigur mit vielen Ausblicken in den Garten oder in die Sporthallen zu denen eine Galerie von der Cafeteria ausgebildet ist.
Die Schulbauten selbst sind jeweils in den Obergeschoßen an diese Multifunktionale gemeinschaftliche Zone mit jeweils offenen Atrien angebunden und in jeder Etage im Sinne des Gemeinschaftsgedankens verknüpft. In freien Marktplatzartigen Zonen werden selbstständiges Lernen und Treffpunkte gefördert.
Der Kindergarten ist als zweigeschoßiger Atriumtypus um einen kleinen Hof ausgebildet. Hier sind die Freianlagen für das Kleinkinderspielen mit freiem Sichtkontakt zu den Gemeinschaftsflächen der Gruppen ausgebildet. Um die Gruppenräume formuliert sich die Gartenfläche für diesen Trakt. Die Anbindung an den Gesamtbaustein erfolgt über den Cafebereich im Erdgeschoß und über einen eigenständigen Nebenzugang vom Pausenhof der Schulen.
Das statische System des Gebäudes geht von einem Stahlbeton- Skelettbau aus mit Flachdecken und aussteifenden Wandscheiben. Somit bleibt die langfristige Grundrissflexibilität in allen Gebäudeteilen erhalten, da die raumbildenden Wände in leichter Ständerbauweise realisiert werden können.
Die Materialkonzeption sieht eine Lösung mit wenigen aber hochwertigen Materialien vor. Insbesondere das haptische Erleben der Oberflächen soll Bestandteil der Überlegungen sein. Dazu werden massive Holzwandverkleidungen, Parkettbeläge, raue Putzflächen, bunte Filz- Polsterungen der Sitzgelegenheiten und gezielt eingesetzte Sichtbetonflächen kombiniert. Die heiteren Lichteinfälle durch die vorgesetzten farbig transluzenten tanzenden Glasscheiben vor der Fassade ergänzen diese farbenfrohe Innenwelt des Baukörpers.

Funktionale Aspekte:
Die Ausbildung eines einzigen zusammenhängenden Baukörpers ermöglicht für alle Nutzungen direkten innenräumliche Verbindungen. Insbesondere zwischen den beiden Schulen entstehen kurze Anbindungen auf allen Etagen, der Kindergarten liegt direkt an der angrenzenden Allgemeinfläche mit Cafeteria und Sporthallen. Dies ermöglicht einen optimalen Zusammenhalt der Gemeinschaft auf dem Campus und fördert die Kommunikation untereinander.
Die Anbindung des Hauptzugangs an die offene Passage gegenüber der Parklandschaft stellt einen klaren Schließbereich des Geländes sicher und ermöglicht den zentralen Überblick über die Besucher des Hauses. Hier sind auch die Fahrradstellplätze unter der Gebäudeauskragung untergebracht.
Für die Abendturner wird ein separater Zugang im Westen geschaffen.