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Award / Auszeichnung | 02/2013

Deutscher Naturstein-Preis 2013 / German Natural Stone Award

Neugestaltung Rheinboulevard Konrad-Adenauer-Ufer

DE-56068 Koblenz

Nominierung Kategorie B: Landschaftsbau und Freiraumgestaltung

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Quirrenbach Grauwacke

Hersteller

licht|raum|stadt planung gmbh

Lichtplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Zu Beginn unserer Planungen im Jahr 2006 zeigte sich das der Plattenbelag aus Waschbeton zu einem großen Teil beschädigt war. Die Rheinpromenade machte diesbezüglich einen unansehnlichen Eindruck. So war der alte Charme der 70er Jahre nur noch sporadisch zu erahnen.
Angesichts einer Promenade die mehr einem Flickwerk glich, stellte sich die Frage: Was ist das richtige Material für das Koblenzer Rheinufer?
Dies wurde mit allen Beteiligten mit größter Sorgfalt unter Berücksichtigung ästhetischer, technischer und wirtschaftlicher Belange diskutiert. Zunächst stand die grundsätzliche Entscheidung zwischen Naturstein und Beton. Neben dem Aspekt der Haltbarkeit des Materials war hier vor allem auch dessen Alterungsprozess zu berücksichtigen. Die Kosten für die Verwendung von Natursteinplatten lagen zur Planungsphase etwa 40 %
über den Kosten der Betonvariante. Trotzdem fiel die Entscheidung zugunsten des Natursteins! Die Bundesgartenschau wurde auch in der Materialauswahl als Chance für eine nachhaltige Investition in die Zukunft erkannt.

Das Material:
In der Frage nach der Herkunft des Materials bestand von Beginn an Einigkeit darüber, dass ein regionaltypisches Material verwendet werden sollte. Die Wahl fiel auf die heimische Grauwacke. Die Anforderungen an das Material sind hoch! Das Ufer ist für die Andienung der Schiffe, die Pflege und den Unterhalt komplett befahrbar. Des Weiteren
ist das regelmäßig auftretende Rheinhochwasser ein Thema – genauso wie auch die starke Inanspruchnahme durch die verschiedenen Nutzer. Die Grauwacke wurde auf ihre technische Eignung geprüft. Entsprechende Referenzprojekte wurden angeschaut und Musterflächen erstellt.

Die Bauweise:
Basierend auf dem gestalterischen Entwurf ergaben sich Formate von 20 cm Breite in freien Längen von 45 bis 80 cm. Damit handelt es sich um eine so genannte Sonderbauweise. Nach Abwägung der wirtschaftlichen Aspekte und des Pflegeaufwandes fiel die Entscheidung zugunsten der gebundenen Bauweise. Folgender Regelaufbau wurde entwickelt: 10 cm Stein, 5 cm Mörtel, 12 cm Wasserdurchlässiger Asphalt (WDA), Schottertragschicht. Im Bereich einer potenziellen Busspur wurde
der Regelaufbau entsprechend der zu erwartenden Belastung folgendermaßen angepasst: 15 cm Stein, 5 cm Mörtel, 20 cm Drainbetontragschicht, Schottertragschicht. Als Fuge wurde eine einschichtige Fuge gewählt. Für die erhöhte Flankenhaftung wurden Rillen in die Steine eingefräst. Dehnfugen wurden als so genannte Wartungsfugen an längs verlaufenden Anschlüssen gesetzt. Erforderliche Querfugen werden nach der BUGA an den Stellen mit Rissbildung eingeschnitten und als Scheinfuge ausgebildet.

Die Qualität:
Da es sich bei der Grauwacke um ein Schichtgestein handelt, war die Sicherung der Materialqualität besonders wichtig. Nicht alle Steinlagen waren für die gestellten Anforderungen geeignet. Aus diesem Grund wurde ein Qualitätsmanagement installiert. Durchgeführt wurde dieses von dem Büro RMC Rock Mineral Consulting. Die Überwachung umfasste den Abbau vor Ort, die Verarbeitung im Steinbruch, den Transport
bis zur Abnahme auf der Baustelle. Abschließend entstand in Zusammenarbeit
mit der Stadt eine ausführliche Pflege- und Wartungsanleitung für die künftige Betreuung der Promenade. Diese umfangreiche Qualitätssicherung gewährleistet den Bestand der Promenade langfristig.

Besonderheit:
Alle Natursteinflächen wurden mit speziell angefertigten passgenauen Betonfertigteilen gegenüber anderen Flächen eingefasst. Die Einfassungen erscheinen als wiederkehrendes Element. Es gibt Winkelelemente, Radien- und Rampensteine. Es erfolgte kein Schnitt vor Ort.
Foto: BUGA Koblenz 2011 GmbH i. L., Behrendt und Rausch

Foto: BUGA Koblenz 2011 GmbH i. L., Behrendt und Rausch

Foto: BUGA Koblenz 2011 GmbH i. L., Behrendt und Rausch

Foto: BUGA Koblenz 2011 GmbH i. L., Behrendt und Rausch

Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Saeed Aalami

Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Saeed Aalami

Foto: Thomas Frey

Foto: Thomas Frey

Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten