Stadtplatz Alte Post

Der Entwurf bezieht eine klar zonierte städtebauliche Grundhaltung und entwickelt eine stadträumliche Platzqualität mit einem respektvollen Umgang zum Gebäude der “Alten Post/Kulturforum“.
Das Konzept eines Einschubplatzes auf gleicher Höhe mit der Poststraße ist gekennzeichnet durch eine deutliche Zonierung des Stadtraumes und eine räumlich wahrnehmbare Grundform. Dabei werden die Wahrnehmbarkeit der historischen Schaufassade sowie die Raumfolge mit unterschiedlichen Funktionen im besonderen Maße berücksichtigt. Der Platz erhält einen würdigen steinernen Rahmen für das pittoreske Gesicht des historischen Gebäudes. Die topografische Staffelung mittels Tritt- und Sitzstufen lässt ebenfalls eine hohe Aufenthaltsqualität bei Veranstaltungen, aber auch im alltäglichen Gebrauch erwarten. Die Entwurfsidee, sowie die kulturelle Bespielung des Platzraumes als effektive Forumserweiterung, ist auch ohne Einbezug der südlichen Optionsfläche umsetzbar.
Dennoch bleibt der Entwurfsverfasser im Hinblick auf Anschlussbereiche (Thema: Stufenanbindung an Teich- und Bahnhofsstraße) sowie der Aufenthaltsqualität unter der Doppelreihe aus Linden (Flächenbegrünung oder Wiese, fehlende Sitzgelegenheiten) Antworten schuldig. In einer möglichen Ausarbeitungsphase ist ein hohes Maß an Detailpräzision unabdingbar. Der angebotene Bühnenstandort erscheint unglücklich gewählt. Ebenfalls ist der Erhalt der Mastleuchten in der Poststraße und die Standorte der Kunstdenkmale zu überprüfen. Der hohe Versiegelungsgrad und die fehlende Verschattung im Bereich der Treppen-, Sitzstufenanlage werden kritisch beurteilt.
Insgesamt ist der Lösungsansatz aber aufgrund seiner konsequenten Haltung und der einladenden städtebaulichen Geste eine umsetzbare Arbeit, die weitestgehend allen Wettbewerbskriterien Rechnung trägt.