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Award / Auszeichnung | 11/2013

7. Südtiroler Architekturpreis 2013

Chalet LA PEDEVILLA Pliscia 13

IT-39031 Enneberg

1. Platz Publikumspreis

Pedevilla Architekten

Architektur

Bergmeister

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Weiterbauen im Weiler

Die Kulturlandschaft des Gadertales im Herzen der Dolomiten ist geprägt von den vielen Weilern, genannt „Viles“, welche sich im Laufe der Jahrhunderte an dessen Hängen in oft unterschiedlichsten Formen entwickelt haben. Diese kompakten Siedlungen sind einzigartig und zeugen von der sozio-ökonomischen Wirtschafts- und Lebensform dieses Dolomitenraumes. Viele der Weiler und der traditionellen Gebäude haben sich bis heute erhalten.
Die Viles sind kleine Gruppen von Höfen, die sich durch ihre Geschlossenheit auszeichnen. Sie hatten im Gegensatz zu den Einzelhöfen den Zweck eine Gemeinschaft zu bilden, die sich durch gegenseitige Nachbarschaftshilfe, Solidarität und das Anbieten der elementaren Landwirtschaftlichen Dienste unter den in der "vila" lebenden Familien auszeichnet.
Die meisten der alten Höfe bestehen aus mindestens zwei Gebäuden, dem Wohn- und dem Wirtschaftsgebäude, wobei das Wohnhaus einen gemauerten Sockel mit aufgebauter Holzkonstruktion hat und das Wirtschaftsgebäude zumeist vollständig aus Holz besteht.
Der First der Sattel- und Krüppelwalmdächer ist durchwegs zum Tal ausgerichtet. Die Gebäude haben oft einen umlaufenden vorspringenden Holzmantel mit integrierter, windgeschützter Loggia. Sie respektieren das zumeist sehr steile Gelände, sind in den Hang gebaut und kommen vielfach ohne störende Stützmauern aus.

In einem Weiler von Enneberg auf 1.200 Metern Höhe liegt das mit Bezug auf die Bautradition der „Viles“ ausgeformte Gebäudeensemble. Die zwei versetzten Baukörper mit ihrer behutsamen Einfügung in den Hang entsprechen dem örtlichen Paarhoftypus. Regionale Ornamente und charakteristische Merkmale, wie Satteldach, Loggia und Holzfassade werden aufgenommen und durch eine klare eigenständige Interpretation neu umgesetzt.
Die Reduktion auf wenige aus der Umgebung gewonnenen Materialien (Dolomitgestein für Sichtbeton, massive Zirbe und Lärche), entspricht ebenso der früheren Bauweise, wie der Gedanke der Nachhaltigkeit.
In den gezielt belichteten Innenräumen treffen warmes Zirbelholz und weiche Lodenstoffe auf weißen Sichtbeton (Decken, Wände, Böden, Dach) und schaffen im Inneren eine beschützende, wohnliche und vertraute Atmosphäre, die in einem angenehmen Gegensatz zum manchmal rauen Klima der Umgebung steht.

Die eigene Wasserquelle, Erdwärme, passive Sonnenenergienutzung und eine PV-Anlage versorgen das Haus mit den notwendigen Energiequellen und machen das Gebäude energetisch autark.
Durch die genau positionierten Fensteröffnungen konnte auf Beschattungselemente gänzlich verzichtet werden. Der gewünschte Sonneneintrag im Winter reduziert die Heizkosten und sorgt für ein behagliches Raumklima. Durch den hohen Sonnenstand im Sommer und der massiven Bauweise kommt die Phasenverschiebung zum Tragen und versorgt das Haus mit einer konstanten Raumtemperatur.