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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2006

"St. Barbara" - Kirche vor Ort am Paschenberg

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Feja + Kemper Architekten Stadtplaner PartGmbB

Architektur

Erläuterungstext

Zum Städtebau. Die besondere Lage auf einer Anhöhe oberhalb der Feldstraße und oberhalb einer grünen Kulisse, die heute ein Charakteristikum von St. Barbara ist, prägt auch die Neubebauung von Kapelle und Altenheim. Eher als Solitäre denn als geschlossene Raumkante stehen Kapelle und Turm, Altenheim, Schule, Kindergarten und Wohnbauten am Rande eines Grünzuges und innerhalb einer Siedlungsstruktur der 60er Jahre. Die Zweigeschossigkeit, die aufgrund der Nutzungszusammenhänge zwingend ist, wird zum Hang hin durch Stützwände überhöht und ansonsten lediglich durch die bewusste Überhöhung des Altarraumes und den bestehenden Turm unterbrochen. Westlich des Neubaus verknüpft ein großzügiger „Marktplatz“ die Nutzungen und Wegeführungen und bildet mit dem Turm in seiner Sichtachse ein neues identitätsstiftendes Zentrum für die Gemeinde und das Quartier.

Zur Struktur. Der vierflüglige Neubau des Altenheimes integriert die öffentlichen Bereiche des Hauses mit Foyer, Cafeteria, Verwaltung und gemeindlichen Räumen einerseits und die privaten Wohnbereiche andererseits. Die Spiegelung der zwei Wohngruppen je Geschoß mit den zentralen Versorgungsfunktionen in der Mitte erlaubt eine effektive Versorgung der Bewohner und lässt grundsätzlich auch das Zusammenschalten der Wohnbereiche zu einer größeren Einheit zu. Die Spiegelung führt zu drei Nord-Zimmern je Geschoß, die aufgrund der unterschiedlichen Fähigkeiten, Beweglichkeit und Ansprüche der Bewohner vertretbar erscheinen. Das Atrium wird zu einem geschützten Garten und auch östlich entsteht mittels der Stützwand ein definierter Außenbereich, der zum Grünzug ausgerichtet ist.

Die Kapelle ist im Erdgeschoß über den Konferenzbereich und einen Flur an das Foyer angebunden, so dass eine großzügige Raumfolge möglich wird. Auch im Obergeschoß wird eine Anbindung angeboten, welche die Empore der Kapelle erschließt und sowohl bettlägerigen Bewohnern als auch Rollstuhlbenutzer einen einfachen Zugang erlaubt.

Die Grundrißstruktur der Kapelle nach dem Bild des „offenen Rings“ betont das gemeindliche Miteinander in der Versammlung um den Altar.

Zur Architektur. Das Gebäude ist geprägt durch die große Klarheit seiner Fassaden; zurückhaltende Lochfassaden stehen für die Bewohnerzimmer und die Büros, größerflächige Öffnungen charakterisieren die gemeinschaftlichen Bereiche und die Erschließungen. Große Ziegelflächen in Verbindung mit wenigen scharf eingeschnittenen Öffnungen prägen das Bild der Kapelle. Der Ziegel als zentrales Material knüpft an den Bestand an; er steht mit seiner Einfachheit, seiner Robustheit und seiner Lebendigkeit für die Angemessenheit der Architektur, der Bilder und der Materialien.

Die Wohngruppen sind geprägt durch einen Wechsel von Enge und Weite. Vielfältige Öffnungen stellen den Bezug zum Außenraum her und führen Tageslicht in die Aufenthaltsbereiche. Über das Atrium, dessen Erschließungsfassaden weitgehend verglast sind, wird darüber hinaus ein Bezug zu den öffentlichen Bereichen des Hauses hergestellt.

Die Lichtführung innerhalb der Kapelle wird die überhöhte Nordwand in helles, z.T. farbiges Licht tauchen und damit eine Richtung des Raumes beginnend mit der Emporenzone, dem Bankbereich, über den Altar zum „Licht“ definieren.

Zur Erschließung. Der „Marktplatz“ bleibt den Fußgängern vorbehalten und erschließt Kapelle, Altenheim, Kindergarten und Schule, der PKW-Verkehr wird parallel zu den Stellplätzen geführt. Die zusätzlichen Stellplätze des Altenheimes werden in Verbindung mit den Schulparkplätzen angeordnet. Es erschien uns als wichtiges Ziel, den Blick auf die Kapelle und das Heim sowohl von der Straße als auch vom Grünzug her von Stellplätzen freizuhalten, um den Charakter des Hauses auf dem grünen Hügel zu bewahren.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Außenansicht

Außenansicht

Obergeschoss

Obergeschoss

Außenansicht

Außenansicht

Innenansicht

Innenansicht