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Geladener städtebaulicher Wettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren | 04/2014

Verteilerkreis Favoriten

Axonometrie Bebauung

Axonometrie Bebauung

2. Preis

the next ENTERprise Architects

Architektur

Erläuterungstext

Kernaussagen zum Konzept

Ausgangspunkt / drei prägende Elemente vor Ort
+Die topographische Situation _ auf der Kuppe mit Fernblick und ca. 6m Höhendifferenz am Grundstück
+Die verkehrstechnische Situation _ eine vom Verkehr umgebene, vom ÖFFI durchschnittene und emissionsbelastete überdimensionale Verkehrsinsel.
+Das zentrale Leerfeld/Brache in einem heterogenen Umfeld, zwischen innerstädtischer Blockrandbebauung, suburbanen Bebauungsstrukturen und der prägnanten Landschaft des großräumigen Grünverbundes zwischen Laaerwald Ost, Volkspark und Heubergstätten.

Ziel ist es, der funktionellen Pragmatik des verdichteten Verkehrsknotenpunktes räumliche Komponenten hinzuzufügen, die den Verteilerkreis "Altes Landgut" aus seiner Isolierung hebt und großräumig mit identitätstiftender Wirkung mit dem Umfeld verbindet. Programmatisch sollen die Arbeits- und Lebenswelten der zukünftigen Generationen hier Platz finden und die Bewohner des Umfeldes aktiv involviert werden.

Die städtebauliche Idee
Wir verwenden die Metapher der "Landschaft" als Strategie für den Entwicklungsprozess des Zusammenwachsens und Anbinden mit der unmittelbaren umgebenden Stadt.

freier Platz mit Hügel, Insel und Plateau

Diese Elemente bilden eine "künstliche Landschaft", eine Stadträumliche DNA für die Bebauung, die den Identität stiftenden Impuls für die zukünftige Stadtentwicklung schafft.

Der Umsteigeplatzt zwischen U-Bahn, Bus und MIV wird in eine "künstliche Landschaft" eingebettet. Das nach Süden um ca. 6m abfallende Gelände wird dabei für Plateaugebäude genutzt die im Sockelbereich, zum Platz orientiert, die Foyers, Geschäfte, Lokale, und nach Außen die P&R Garagen, Lagerräume ect. beherbergt. Die Plateaubauten bilden eine räumliche Rahmung für den ca. 4.500 m² großen freibleibenden Platz und wirken sich positiv auf die Lärm und Wind Emissionen vor Ort aus.
Diese verbesserte Aufenthaltsqualität soll zu einer vielfältigen Bespielbarkeit dieses urbanen Platz einladen. Über flache Rampen und Treppen wird der Platz mit der Plateauebene ,"der Stadtbalkon" verbunden.
Die großzügige Bepflanzung bringt eine atmosphärische Qualität für den Ort und kontextualisiert den Naherholungsbereich des Laaerberg-Waldes . Verstärkt wird dieser Gedanke durch eine entsprechende Bepflanzung mit z.B. Linden, Flaumeichen, Pappeln und Ahornbäume, welche die ehemals in der Ziegeltonabbaulandschaft des Laaerbergs raumakzentuierenden Gehölzbestände zitieren. Die Bepflanzung trägt zur Kleinklimaverbesserung und Staubfilterung bei.

Bebaungsstruktur
drei Höhenlagen werden aus dem angrenzenden Stadtumfeld auf die neue Bebauung des Verteilerkreises übertragen:
Die Höhenlage der topographischen Kuppe der inneren Favoritenstraße mit +87, die bereichsweise von der Plateaubebauung "Stadtbalkon" aufgenommen wird und öffentlich zugängigen Freiraum mit Fernblick über den Verteilerkreis hinweg ermöglicht.
Die durchschnittliche Gebäudehöhe der Blockrandbebauung der inneren Favoritenstraße wird als Basis Höhenlage +107,5 auf die neue Bebauungsstruktur am Verteilerkreis übertragen.
für die Hochhausbebauung wird auf die absolute Höhe des Porr Hochhauses mit +150 Bezug genommen . Die daraus resultierende Höhe von 65m am Verteilerkreis ist als Fern- orientierung in der weitläufigeren Stadtsiloutte bis zum Wienerberg und Alt Erla sichtbar.

Blickbeziehung Favoritenstrasse / verschränkte Blickachsen:
Ausgehend von den verlängerten Blickachsen der Inneren und Äußeren Favoritenstraße wird jeweils ein Gebäude an der gegenüberliegenden Grundstücksgrenze platziert. So entsteht ein, über das zentral positionierte U-Bahngebäude hinweg übergreifendes, räumliches Bezugsfeld zwischen der Inneren und der Äußeren Favoritenstraße .

Orientierung / Stegverbindung:
Die FH (zukünftiger FH Campus) und das Stadion "Generali Arena" werden quer über das Grundstück mit einem Steg, die "Flanierdrift" verbunden und bietet Orientierung vom Ausgang der U-Bahn kommend. Diese stadtteilbezogene Freiraumachse wird über die flach gerampte Fan-Meile Richtung Stadion und den Flanierhügel Richtung FH-Campus angebunden. Aus sozialräumlicher Sicht wertbildend ist die räumliche Anlagerung von Sport- und Jugendeinrichtungen im Osten z.B. Sporthalle, Skaterpark an den Freiraumkorridor, die gemeinsam mit Gastronomie- und Veranstaltungsraum zur Belebung der angrenzenden Freiraumbereiche beitragen.

Typologien, Nutzungskonzept und Freiraumorganisation
Alle Gebäude sind als Hybrid konzipiert und beziehen sich in ihrer Programmierung auf das angrenzende Umfeld (FH/CoWorking spaces und Veranstaltungsraum, Stadion/Sporthalle, innere Favoritenstrasse, / Studentenwohnen und Grätzelzentrum). Alle Gebäude sind vom „freien Platz“ ebenerdig erschlossen und haben direkten Zugang zur Tiefgarage, bzw. zur P+R Anlage.. Die Ver- und Entsorgung erfolgt von Außen.

Die „Insel“, ein „Stadthybrid" für Studenten und Grätzelbewohner. Eine Gebäudetypologie mit einer zweigeschossigen Sockelbebauung mit begrüntem Dach die einen Supermarkt, das Lerncenter und das Grätzelzentrum beherbergt. Darüber ist ein 5 geschossiges Atriumgebäude für studentisches Wohnen / Kurzzeitwohnen organisiert.

Das ASFINAG - Gebäude, mit eindeutiger Orientierung zur A23. Ein 10-geschossiges  Bürogebäude mit Eingangsadresse am Platz/U-Bahn. Durch die Gebäudestellung und –Konfiguration erhält das Gebäude der ASFINAG nicht nur ein attraktives Entree, sondern auch dem Gebäude zugeordnete Außenraumbereiche, insbesondere einen Richtung Südwesten sich öffnenden Stadtbalkon/Hof, der weite Blickbeziehungen ins Umland freispielt. Über dem zweigeschossigen Sockel für Anlieferung, Post, Lager, Archiv ect. ist die Mensa mit Direktausgang auf den Stadtbalkon, und im 7. OG das ASFINAG Forum mit Ausblick.

Im Süden die CoWo Twins, zwei Gebäude die sich thematisch auf die Lern- und Lebenswelten der jungen Generation beziehen und auch für die FH interessante Nutzungsmöglichkeiten bieten könnte.
Eines der zwei Gebäude, das COWo Haus (Co-working), markiert als Solitärgebäude an der historischen Weg Gabelung, die fußläufige Verbindung Richtung Ludwig Höhnel Gasse und der äußeren Favoritenstraße . Programmatisch ist das Rundgebäude mit FabLabs und Ausstellungs- / Shopbereich im Erdgeschoß konzipiert. Darüber befindet sich die Cafebar mit Stadtbalkon und Coworking-Spaces mit Gästeappartments.

Die Bebauungen im Osten, der Hügel, thematisieren Sport und Jugendeinrichtungen mit barierefreier Verbindung zum Fußballstadion und der neuen Wohnbebauung Violapark. Auf der P+R Garage, mit Fan-Meile, eine daraufgesetzte Sporthalle und  einem Skaterpark .

Nordseitig zur inneren Favoritenstraße ist als Fernerkennung ein Hochhaus, der Tower, vorgesehen. Die Gebäudehöhe nimmt Bezug auf das Porr-Hochhaus, und ist als Funktionshybrid mit Büro/Studios, Hotel/Bording, einem Tanzstudio und einem Fahrradshop mit angeschlossener Werkstatt geplant.

Auch zur inneren Favoritenstraße wird im Vorfeld der U1 Station ein eigenständiger Platzbereich vorgeschlagen, so dass neben dem zentralen Hauptplatz ein weiterer Platzbereich besteht, der vielfältige Nutzungsnischen und Bespielungsoptionen eröffnet. Das soll dazu beitragen , am Verteilerkreisareal den öffentlichen Freiraum und dessen sozialen Aneignungspotenzial zu stärken, und die Chance eines neuen Bezirkssubzentrums mit hoher Identifikationswirkung entstehen zu lassen.

Konsulenten:
Verkehrsplanung: AXIS-Ingenierleistungen - DI. Kurt Traxler
Tragwerksplanung: FCP - DI. Reinhart Mechtler
Projektsteuerung: WERKSTATT Wien - DI. Markus Spiegelfeld
Landschaftsplaung: BÜRO LAND IN SICHT, DI. Thomas PROKSCH

Mitarbeiter the next ENTERprise-architects ZT GmbH
Paul Vabitsch, Christoph Pehnelt, Elisa Keco,
Marie-Therese Harnoncourt, Ernst J. Fuchs, Klemens Sitzmann

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt formuliert für den Verteilerkreis eine neue Topographie, eine künstliche Landschaft, in die collagenhaft die Baukörper gesetzt werden. Die Baukörper orientieren sich in der Höhenentwicklung an der nördlichen Bebauung, ein Hochhaus akzentuiert den neuen Stadtteil. Die Stärke des Projekts sind die tiefgehenden Überlegungen zur Anbindung und Vernetzung mit den umliegenden Strukturen und Stadtteilgebieten. Es entstehen schöne Stimmungsräume, die unterschiedlich bespielbar sind. Die Gebäude haben skulpturale Qualitäten.

Die Robustheit des Konzepts in Hinblick auf Reaktion auf geänderte Anforderungen ist durchschnittlich, die Baukörper sind präzise ausformuliert und nur scheinbar austauschbar.
Bebauungsstruktur/Bezugsfelder

Bebauungsstruktur/Bezugsfelder

Dachdraufsicht

Dachdraufsicht

Grundriss EG

Grundriss EG

Nutzungskonzept

Nutzungskonzept

Blick von A23

Blick von A23

Blick von äußerer Favoritenstraße

Blick von äußerer Favoritenstraße

Blick von innerer Favoritenstraße

Blick von innerer Favoritenstraße