Award / Auszeichnung | 07/2014
Auszeichnung „Vorbildliche Bauten“ im Land Hessen
Wohnhaus Paradiesgasse 13
DE-60594 Frankfurt am Main, Paradiesgasse 13
Auszeichnung
Marie-Theres Deutsch Architekten BDA
Architektur
Tragwerksplanung
Brandschutzplanung
GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB
Landschaftsarchitektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 10/2008
Fertigstellung: 01/2011
Projektbeschreibung
Nahe am Main gelegen - unmittelbar an der Paradiespforte, die vormittelalterlich in die Furt führte – setzte Marie-Theres Deutsch Architekten an die Stelle eines kriegszerstörten Wohnhauses ein Stadthaus. Im historischen Kern von Alt-Sachsenhausen ist das winzige Grundstück mit drei Fluchtwegen belastet, die in den Grundriss eingearbeitet werden. Das sich über sechs Etagen erstreckende Wohnhaus fügt sich wie selbstverständlich in das Stadtbild ein. Jede Etage weist einzelne Wohnungen auf, die mit wenigen Handgriffen untereinander koppelbar sind. Dreiviertel des Gebäudes ist rollstuhlgeeignet und über einen kleinen Aufzug vertikal verbunden.
Die Eigentümergemeinschaft hat sich schnell zusammengefunden und bei der Aufteilung und Ausstattung direkten Einfluss nehmen können. Die Zuordnung der Etagen und deren Ausstattung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen den Bauherren und der Architektin.
Im Gärtchen werden Fragmente eines Sandsteinkellers und einer Ruinenwand eingebaut. Ein schmaler Brunnen verbindet die Fundstücke miteinander - alte Rosen, eine senkrechte Begrünung und kleine Wasserspeier sorgen für die perfekte Oase.
Die Eigentümergemeinschaft hat sich schnell zusammengefunden und bei der Aufteilung und Ausstattung direkten Einfluss nehmen können. Die Zuordnung der Etagen und deren Ausstattung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen den Bauherren und der Architektin.
Im Gärtchen werden Fragmente eines Sandsteinkellers und einer Ruinenwand eingebaut. Ein schmaler Brunnen verbindet die Fundstücke miteinander - alte Rosen, eine senkrechte Begrünung und kleine Wasserspeier sorgen für die perfekte Oase.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Gebäude entstand auf einem seit dem 2. Weltkrieg brachliegenden, schmalen Trümmergrundstück von ca. 140 Quadratmetern in einer Altstadtgasse in Frankfurt/Sachsenhausen. Die umliegende Bebauung erweist sich als im höchsten Maße heterogen und – mit Ausnahme des Straßenraums selbst – frei von historischen Kontextbezügen. Die sechsgeschossige Baulückenschließung überragt seine Nachbarn, freilich ohne aufzutrumpfen; vielmehr stellt sie eine bewusste Akzentuierung im örtlichen Zusammenhang dar.
Das markante, ja beherrschende Motiv der Frontfassade ist ein doppelter Erker mit der Anmutung eines gotischen Spitzbogenfensters – Auflage der städtischen Gestaltungssatzung und zugleich Reminiszenz an jene Bautypologie des Mittelalters, die hier einst vorherrschend war. Gleichwohl offenbart sich die Architektur als dezidiert modern in Raumverständnis, Gliederung, Materialiät und Grundrissorganisation. Sie ist zugleich expressiv und minimalistisch.
Gekonnt geht der Entwurf auf die extremen Herausforderungen des Ortes ein: Die horizontale wie vertikale Erschließung erweist sich als so plausibel wie ausgetüftelt; sie inkorporiert zudem drei notwendig Fluchtwege benachbarter gastronomischer Einrichtungen. Jeder verfügbare Quadratmeter wird sinnvoll genutzt und in ein kohärentes Konzept eingebunden – das Haus stellt eine Art „raumökonomische Wundertüte“ dar. Trotz einer städtebaulich überaus beengten Situation sind die Wohnungen licht und hell, von überraschender Großzügigkeit und innenräumlicher Raffinesse. Selbst das Souterrain verfügt über gute Wohnqualität, orientiert zu einem ansprechend gestalteten Innenhof.
Das markante, ja beherrschende Motiv der Frontfassade ist ein doppelter Erker mit der Anmutung eines gotischen Spitzbogenfensters – Auflage der städtischen Gestaltungssatzung und zugleich Reminiszenz an jene Bautypologie des Mittelalters, die hier einst vorherrschend war. Gleichwohl offenbart sich die Architektur als dezidiert modern in Raumverständnis, Gliederung, Materialiät und Grundrissorganisation. Sie ist zugleich expressiv und minimalistisch.
Gekonnt geht der Entwurf auf die extremen Herausforderungen des Ortes ein: Die horizontale wie vertikale Erschließung erweist sich als so plausibel wie ausgetüftelt; sie inkorporiert zudem drei notwendig Fluchtwege benachbarter gastronomischer Einrichtungen. Jeder verfügbare Quadratmeter wird sinnvoll genutzt und in ein kohärentes Konzept eingebunden – das Haus stellt eine Art „raumökonomische Wundertüte“ dar. Trotz einer städtebaulich überaus beengten Situation sind die Wohnungen licht und hell, von überraschender Großzügigkeit und innenräumlicher Raffinesse. Selbst das Souterrain verfügt über gute Wohnqualität, orientiert zu einem ansprechend gestalteten Innenhof.