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Award / Auszeichnung | 10/2014

German Design Award 2015

Chalet LA PEDEVILLA Pliscia 13

IT-39031 Enneberg

Winner Excellent Communications Design – Architecture and Urban Space

Pedevilla Architekten

Architektur

Bergmeister

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • GebĂ€udetyp:

    Wohnungsbau

  • ProjektgrĂ¶ĂŸe:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Weiterbauen im Weiler

Die Kulturlandschaft des Gadertales im Herzen der Dolomiten ist geprĂ€gt von den vielen Weilern, genannt „Viles“, welche sich im Laufe der Jahrhunderte an dessen HĂ€ngen in oft unterschiedlichsten Formen entwickelt haben. Diese kompakten Siedlungen sind einzigartig und zeugen von der sozio-ökonomischen Wirtschafts- und Lebensform dieses Dolomitenraumes. Viele der Weiler und der traditionellen GebĂ€ude haben sich bis heute erhalten.
Die Viles sind kleine Gruppen von Höfen, die sich durch ihre Geschlossenheit auszeichnen. Sie hatten im Gegensatz zu den Einzelhöfen den Zweck eine Gemeinschaft zu bilden, die sich durch gegenseitige Nachbarschaftshilfe, SolidaritÀt und das Anbieten der elementaren Landwirtschaftlichen Dienste unter den in der "vila" lebenden Familien auszeichnet.
Die meisten der alten Höfe bestehen aus mindestens zwei GebÀuden, dem Wohn- und dem WirtschaftsgebÀude, wobei das Wohnhaus einen gemauerten Sockel mit aufgebauter Holzkonstruktion hat und das WirtschaftsgebÀude zumeist vollstÀndig aus Holz besteht.
Der First der Sattel- und KrĂŒppelwalmdĂ€cher ist durchwegs zum Tal ausgerichtet. Die GebĂ€ude haben oft einen umlaufenden vorspringenden Holzmantel mit integrierter, windgeschĂŒtzter Loggia. Sie respektieren das zumeist sehr steile GelĂ€nde, sind in den Hang gebaut und kommen vielfach ohne störende StĂŒtzmauern aus.

In einem Weiler von Enneberg auf 1.200 Metern Höhe liegt das mit Bezug auf die Bautradition der „Viles“ ausgeformte GebĂ€udeensemble. Die zwei versetzten Baukörper mit ihrer behutsamen EinfĂŒgung in den Hang entsprechen dem örtlichen Paarhoftypus. Regionale Ornamente und charakteristische Merkmale, wie Satteldach, Loggia und Holzfassade werden aufgenommen und durch eine klare eigenstĂ€ndige Interpretation neu umgesetzt.
Die Reduktion auf wenige aus der Umgebung gewonnenen Materialien (Dolomitgestein fĂŒr Sichtbeton, massive Zirbe und LĂ€rche), entspricht ebenso der frĂŒheren Bauweise, wie der Gedanke der Nachhaltigkeit.
In den gezielt belichteten InnenrĂ€umen treffen warmes Zirbelholz und weiche Lodenstoffe auf weißen Sichtbeton (Decken, WĂ€nde, Böden, Dach) und schaffen im Inneren eine beschĂŒtzende, wohnliche und vertraute AtmosphĂ€re, die in einem angenehmen Gegensatz zum manchmal rauen Klima der Umgebung steht.

Die eigene Wasserquelle, ErdwÀrme, passive Sonnenenergienutzung und eine PV-Anlage versorgen das Haus mit den notwendigen Energiequellen und machen das GebÀude energetisch autark.
Durch die genau positionierten Fensteröffnungen konnte auf Beschattungselemente gĂ€nzlich verzichtet werden. Der gewĂŒnschte Sonneneintrag im Winter reduziert die Heizkosten und sorgt fĂŒr ein behagliches Raumklima. Durch den hohen Sonnenstand im Sommer und der massiven Bauweise kommt die Phasenverschiebung zum Tragen und versorgt das Haus mit einer konstanten Raumtemperatur.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das aus zwei versetzten Baukörpern bestehende GebĂ€udeensemble liegt auf 1.200 Metern Höhe, inmitten der landschaftsgeschützten Weiler, genannt „Viles“, und der Dolomiten.
Das gesamte Objekt wurde in Sichtbeton mit Dolomitengestein gegossen. Die verwendeten Holzarten Zirbe und LÀrche stammen ebenfalls aus der Nachbarschaft und wurden in der richtigen Mondphase im Jahr vor Baubeginn geschlagen. Die eigene Wasserquelle, ErdwÀrme, passive Sonnenenergienutzung und die im Dach integrierte PV-Anlage machen das GebÀude energetisch autark. Sehr schön, wie behutsam hier Elemente traditioneller Architektur der Umgebung aufgegriffen und mit Materialien aus der Region konsequent umgesetzt wurden.