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Offener Wettbewerb | 02/2015

Neubau Höhere Fachschule Gesundheit Zentralschweiz Luzern HFGZ

Skin and Bones

2. Rang / 1. Ankauf

Preisgeld: 25.000 CHF

BUR Architekten

Architektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Bauingenieurwesen

eicher+pauli

TGA-Fachplanung

Rapp Infra AG

Brandschutzplanung

Nightnurse Images AG

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die perlenartige Aufreihung von Bauvolumen entlang der Spitalstrasse wird mit dem neuen Baukörper fortgesetzt. Allerdings wird der neue Baukörper von der Spitalstrasse zurückgesetzt und damit ein öffentlicher Ort als Aufenthalts- Eingangssituation sowohl für das neue Schulge-bäude als auch für das Hochhaus geschaffen. Die Setzung des Baukörpers und das vorge-schlagene Gebäudevolumen führen zusammen mit den benachbarten Bauten des bestehenden Hochhauses und den östlich anschliessenden Labors zu einer neuen städtebaulichen Komposi-tion. Die Aussenraumgestaltung mit Wasserbecken, Pflanzrabatten und einer gedeckten Vorhalle führen zu einer ansprechenden Eingangssituation für das Schulgebäude. Die Qualität der neuen Situation wird aber durch die Nähe des sechsgeschossigen Schulgebäudes zum Hoch-haus etwas getrübt. Der Baukörper setzt sich architektonisch von seinen benachbarten Gebäuden durch seine offene Haltung und Leichtigkeit klar ab und setzt mit den vorgeschlagenen grossflächig verglasten Fassaden einen Kontrapunkt. Mit dieser Geste wollen die Projektverfasser eine Offenheit und Transparenz der höheren Fachschule für Gesundheitsberufe dokumentieren. Dabei stellt sich die Frage, ob die Haltung bei der stark eingeengten Situation mit mini-malen Gebäudeabständen vertretbar ist. Mit der gewählten Materialisierung von Recyclingbeton und vorfabrizierten Betonstützen verleihen die Planverfasser dem Gebäude eine zwar konse-quente aber doch eher kühle Innenraumstimmung.

Die Funktionalität des Gebäudes überzeugt. Das Erdgeschoss mit den öffentlichen Räumen der Cafeteria, dem Empfang und der Administration und das erste Obergeschoss mit der Mediothek und Bibliothek sowie der Einzelbüros der Administration im ersten Obergeschoss sind zweck-mässig organisiert. Die grosszügige und transparente Foyersituation mit den zweigeschossigen Raumfiguren im Foyerbereich, die die zwei öffentlichen Geschosse zu einer funktionalen Raumeinheit verbinden, führt zu einer guten Orientierung und Übersichtlichkeit. Die an das Fo-yer anschliessende vierläufige, grosszügige Treppenanlage im Zentrum des Gebäudes verbin-det alle Geschosse und schafft gleichzeitig eine offene Kommunikationszone. Die Schulräume im zweiten bis vierten Obergeschoss sind klar strukturiert, flexibel nutzbar und verfügen über gut dimensionierte und belichtete Erschliessungszonen. Die gut belichteten Lerninseln sind richtig angeordnet, gut dimensioniert und schaffen durch ihre teilweise Zweigeschossigkeit in-nenräumliche Verbindungen und interessante Raumgebilde. Im fünften Obergeschoss schlussendlich sind die kleinteiligen Strukturen der Arbeitsplätze der Lehrpersonen vorgesehen. Im Untergeschoss sind die Laborräume an den ostseitigen Hofraum angeordnet und über den ab-gesenkten Innenhof genügend belichtet. Über die nordseitige Abtiefung des Terrains sind die Anlieferung und der Zugang zu den Veloabstellplätzen geplant. Das Tragsystem mit Wand-scheiben, Fassadenstützen und einem zentralen Kern führt zu einer hohen Flexibilität für alle Funktionsbereiche.

Das Volumen ist kompakt, mit durchschnittlicher Fassadenabwicklung und relativ hohem Glasanteil. Hinsichtlich der Geschossfläche bewegt sich das Projekt im oberen Bereich. Die zu erwartenden Erstellungskosten befinden sich im Bereich der Vorgabe und im Konkurrenzver-gleich im unteren Segment.

Das Projekt überzeugt durch seine hohe Funktionalität und Struktur. Die Dimensionierung und Anordnung der vertikalen und horizontalen Erschliessungen, die Raumgliederungen und die vorgeschlagenen Raumgebilde ergeben ein spannendes Innenleben. Das geschickt gewählte Tragsystem ermöglicht eine hohe Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.