Neubau Amtsgericht

Geschichte und Gegenwart - zwei unterschiedliche Architektursprachen im Stadtraum - verbinden sich im städtebaulichen Leitbild einer zusammenhängenden Blockfigur, die durch einen weiteren Bauabschnitt geschlossen werden kann. Der Neubau des Amtsgerichts nimmt dieses Thema bereits auf: Die Einrichtungen von Amtsgericht, Landgericht, Staatsanwaltschaft sowie Generalstaatsanwaltschaft werden in einem komprimierten Justizzentrum zusammengefasst.

Die eigenen Eingänge von Amtsgericht und Landgericht haben wesentliche Vorteile:

- Es entsteht statt eines „Erweiterungsbaus“ ein eigenes „Haus“ für das Amtsgericht
- Jedes Gericht ist ohne Konkurrenz mit eigener Bedeutung für sich ablesbar
- Dennoch gehören sie in ihrer Bedeutung und Funktion zusammen
- Das Landgerichtsgebäude erhält geringstmögliche bauliche Eingriffe, nur an den notwendigen funktionalen Schnittstellen
- Das Landgericht behält seinen Haupteingang als historische Erinnerung
- Das Amtsgericht erhält durch seinen eigenen Eingang eine Identität stiftende Außenwirkung für Besucher (Adresse) und für die Verankerung im Stadtraum
- Die publikumsintensiven Bereiche des Amtsgerichtes sind vom neuen Eingang aus auf kurzem Wege erreichbar

Der Neubau tritt als Fortsetzung der städtischen Blockstruktur körperhaft steinern in Erscheinung. Die Materialität ist gegenüber dem Altbau kontrastierend in grauem Schiefer ausgebildet. Die Fassadengliederung stellt in ihrer Dreiteilung Bezüge zum historischen Altbau her. Lediglich der „Kopf“ des Neubaus an der Florian-Geyer-Straße betont durch seine freie Anordnung der Öffnungen die neue „Adresse“ des Amtsgerichtes im spannungsvollen Gegenüber zum markanten Eckturm des Altbaus.