modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 09/2015

Auszeichnung Guter Bauten Franken 2015

Neubau Studierendenwohnheim Peter-Schneider-Straße

DE-97074 Würzburg, Peter-Schneider-Straße 7

Anerkennung

Michel + Wolf Architekten

Architektur

Hetterich Architekten BDA

Architektur

Preuss Freiraumplanungen

Landschaftsarchitektur

Studentenwerk Würzburg AöR

Bauherren

OCH Ingenieure

Tragwerksplanung

REA Reinhart Engert Albert Beratende Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Planungsbüro für Haustechnik Gallena

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    5.252m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2011
    Fertigstellung: 12/2012

Projektbeschreibung

Das Studentenwohnheim liegt im hauptsächlich durch Wohnbebauung geprägten Stadtteil Keesburg-Gartenstadt mit Blick auf das Naherholungsgebiet Alandsgrund.
Die Besonderheit des Entwurfes liegt im Einfügen in die umgebende Bebauung und im Fortsetzen der Struktur des bestehenden Studentenwohnheimes des Studentenwerkes Peter-Schneider-Straße 3+5. Die städtebaulich wirksamen Kanten werden aufgenommen und mit einem eigenen S-förmigen Baukörper interpretiert. So wird neu und alt zu einer städtebaulichen Einheit. Zur Peter-Schneider-Straße hin entsteht ein großzügiger, gut auffindbarer Zugang, auf der Gartenseite öffnet sich das Grundstück hangabwärts als gut nutzbarer, attraktiver Garten mit Blick in den Alandsgrund, ohne Störung der erdgeschossigen Wohnungen.

Das Gebäude wurde als Stahlbetonkonstruktion erstellt.
Jede zweite Innenwand wurde tragend ausgebildet. In den Geschossdecken wurden zur Reduzierung des Eigengewichtes im Bereich der Zimmer Verdrängungskörper eingebaut.
Das strenge Sichtbetonraster der Fassade wird aus Fertigteilstützen und -Riegeln aus Fertigteilen sowie aus Außenwandscheiben in Ortbetonausführung gebildet.

Die Fassade des Gebäudes bestimmt das Gerüst aus Sichtbeton. Es bildet den Rahmen für die großformatigen Öffnungen in der Außenwand, welche der Grundrissstruktur entsprechen und die Individualräume in der Fassade abbilden.
Damit erhält jedes Zimmer ein einheitliches und geschosshohes Fassadenelement, bestehend aus einem verglasten und einem geschlossenen Teil. Das wärmegedämmte Paneel wird mit einer anthrazitfarbenen Faserzementtafel verkleidet und stellt einen Bezug zu dem sanierten Wohnheim Peter-Schneider-Straße 3+5 her.
Die in verschiedenen Grüntönen farbig akzentuierten Schiebeläden aus Lochblech überspielen die konstruktive Strenge des Gebäudes und dienen als Sonnenschutz.

Das Wohnungsgemenge gliedert sich in 1-Zimmer-Apartments, 2er und 3er Wohnge-meinschaften, die alle über einen Laubengang erschlossen werden.
Wie bei einer Kette sind die Individualräume entlang des Laubengangs aufgefädelt, der die Erschließung entlang der offenen Hallen auf den einzelnen Etagen darstellt.
Die Wohngemeinschaften besetzen die Ecken des Gebäudes, dazwischen gliedern sich die
1-Zimmer-Apartments ein. Insgesamt bietet das Wohnheim Platz für 146 Studierende.
Die 1-Zimmer Apartments und die Zimmer der Wohngemeinschaften erhalten ein einheitliches Möblierungskonzept. Als gestalterisches Mittel wird durch eingebaute Möbel die Grundform des Gebäudes S-förmig in den Innenausbau übertragen. Auch die Farben der Fassaden tauchen in den Innenräumen als Wandanstrich auf.

Im Untergeschoss ist der Gemeinschaftsbereich angegliedert. Ein großzügiges Foyer bildet das zentrale Erschließungselement für den Partyraum und mehrere Mehrzweckräume.
Durch die direkte Anbindung an das bestehende Wohnheim kann der Gemeinschaftsbereich von den Bewohnern beider Wohnheime genutzt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich vermittelt der Neubau durch seine Höhe, die gestaffelte Weiterführung der beiden bestehenden Wohnheime und die lang gestreckte Blockstruktur zur Zeilenbebauung auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Gestalterisch gelingt es, die Monotonie der Aufreihung immer gleicher Wohnzellen durch individuell verschiebbare Sicht- und Sonnenschutzpaneele in changierenden Grüntönen zu vermeiden. Im Übrigen zeigt der Bau eine reduzierte Formensprache auf qualitativ hohem Niveau mit fein abgestimmter Verbindung von puristischer Ästhetik und robuster Gebrauchsfähigkeit. Die Studentenappartements haben einen optimalen Bezug zu Außenanlagen und Öffentlichkeit bei gleichzeitig introvertiertem, halböffentlichem Erschließungssystem. Die versetzt angeordneten und überdachten Laubengänge sind ein schönes und funktionelles Erschließungselement mit hohem Kommunikationsfaktor.