Neubau Empfangsgebäude des Eisenbahnmuseums

Leitgedanken unseres Entwurfes waren erstens die besondere Situation des Ankommens am Gebäude, zweitens der Dialog mit den Bestandsbauten – in eigenständiger Architektursprache, durch Gestalt und Materialität. Die Faltung des Daches zitiert die Industriearchitektur, der Fabriken und Werkshallen. Die Materialität – Cortenstahl und Sichtbeton – fügen sich in die Atmosphäre des Ortes ein, schaffen durch ihre „edlere“ Anmutung aber auch den angemessene Ausdruck für den Museumsbau.

Das Gebäude positioniert sich klar zum Museumsbahnsteig. Gleichzeitig öffnet es sich durch eine leichte Verdrehung der transparenten Eingangsfassade zur Ankunftsrichtung der Besucher, die nicht unmittelbar am Museumsbahnsteig ankommen, und leitet zum Eingang über. Vom Bahnsteig gelangen die Besucher in das Foyer mit integriertem Shop und Garderobenbereich. Über die zum Bahnsteig gelegene Galerie sind der Ausstellungsraum im Westen und der Multifunktionsraum im Osten angeschlossen. Die Nebenräume sind in den beiden zwischen diesen prominenten Räumen gelegenen Kernen untergebracht. Die Längswände dieser Kerne wir auch die Außenwände auf der Ost- und Westseite kragen in einer Höhe von 3,0m aus und tragen die Giebelseite der Südfassade, deren Konstruktion aus Leimholz-Fachwerkträgern gebildet wird. Hierdurch kann die Eingangsfassade vollständig frei von Stützen gehalten werden. Es entsteht eine größtmögliche Offenheit zum Museumsbahnsteig, dem wohl wichtigsten Ankunftsort am neuen Eingangsgebäude. Über die verbindende Betonlaibung umschließt diese Geste des Ankommens auch den Ausstellungs- und Multifunktionsraum.

Die Fenster der Nordfassade sind im Gegensatz hierzu als eigene Elemente in der Corten-Fassade definiert. Trotz der großzügigen, Durchblicke durch das Gebäude erlaubenden Öffnung, wird so die klare Orientierung zum Bahnsteig nach Süden betont.

In Foyer, Ausstellungsraum und Multifunktionsraum dominiert die Untersicht des gefalteten Daches, gebildet durch die offen liegenden Leimholz-Binder als Haupt- und Nebenträger. Das Dach nimmt die notwendigen Installationen für Beleuchtung und Akustik auf. Oberhalb der Zwischendecke im Vorbereich, in Verlängerung des Unterschnittes auf der Eingangseite, sind die Elemente für Lüftung und Klimatisierung angeordnet, die so auf kurzem Wege alle Räume, einschließlich der WCs, versorgen.