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Offener Wettbewerb | 03/2012

Musisches Gymnasium, Funktionssanierung und Erweiterung

1. Anerkennung / 4. Rang

Johannes Daniel Michel Generalplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Das architektonische Konzept beinhaltet zwei wesentliche Aspekte: einerseits kontrastiert der Erweiterungsbauteil zu dem massiven Bestandsbau deutlich durch seine Leichtigkeit und Offenheit zur Umgebung. Es entsteht eine lichtdurchflutete Krone über dem traditionellen Bauteil mit offenen Fluren, freien Lernzonen und einer großzügigen Dachterrasse.
Andererseits entwickelt der Neubau durch seine Grundkonzeption als digitales Instrument eine eigenständige Systematik: die Ableitung der entwickelten Struktur von einer Klaviatur wird funktional fortgeführt. Durch die Bewegung der Nutzer auf den Gängen (hier werden die Strukturlinien als Tontasten genutzt) entsteht eine aufgezeichnete digitale Tonspur im Haus. Diese Tonspur wird als Pausensignal direkt umgesetzt und akustisch an die Nutzer „aufgeführt“. Folglich entsteht von jedem Schultag ein zufälliges „Musikstück“ welches somit einen akustischen Footprint der Nutzung hinterlässt. Neben diesem Zufallsprinzip kann aber auch das Haus als Instrument bewusst bespielt werden, dazu kann im Unterricht ein Bewegungsplan als Partitur entwickelt werden, der von einer ganzen Klasse auf dem Flur „life“ aufgeführt wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich entspricht das Projekt den vorgegebenen Rahmenbedingungen und entwickelt sich zentral entlang der Ost-West gerichteten Achse.
Die statisch bedingte Lastabtragung wird in der Bestandsfassade nicht weiter ausformuliert und zeichnet sich optisch nicht ab.
Funktional sind die Räume klar angeordnet, die lineare Entwicklung entlang einer ausgeprägten Stützenstellung erweckt jedoch den Eindruck einer Mittelgangorganisation und lässt der Aufenthaltsqualität nicht ausreichend Spielraum.
Die formale Metapher ist der Jury nicht nachvollziehbar, gewürdigt wird jedoch die klare Haltung des Projektes.